Gladiatorenkämpfe im alten Rom, Neues von den Schöpfern von „Beavis und Butt-Head“ und die Rückkehr von Kampfamazone Kleo: Wir stellen die interessantesten Neuerscheinungen vor, die im Juli bei Streaminganbietern oder in Mediatheken starten.
„Sunny“ – ab dem 10. Juli auf „AppleTV+“
Ein Haushaltsroboter als Trost für den toten Ehemann? Die in der japanischen Metropole Kyoto lebende Amerikanerin Suzie (Rashida Jones), Heldin dieser tragikomischen Thrillerserie, ist konsterniert, als der Boss ihres Gatten ihr einen humanoiden Helfer schenkt.
Der kleine „Sunny“ mit dem freundlichen Gesicht soll die Leere in ihrem Leben füllen, nachdem Suzies Ehemann und ihr Sohn bei einem Flugzeugabsturz verschwunden sind. Schnell begreift Suzie: Es gibt ein dunkles Geheimnis hinter dem Verschwinden ihres Mannes, der für den Roboter-Hersteller arbeitete. Und Sunny, vor dem sie sich zunächst gruselt, wird zu einem wichtigen Partner für sie.
Serienfans kennen Hauptdarstellerin Rashida Jones aus dem hierzulande unterschätzten Comedyklassiker „Parks and Recreation“.
„Exploding Kittens“ – ab dem 12. Juli auf „Netflix“

Ist das Kunst oder kann das weg? Die Animationsserie „Exploding Kittens“ basiert auf einem populären Kartenspiel und handelt davon, dass Gott von den Engeln aus dem Himmel geworfen und auf die Erde geschickt wird – gefangen im Körper einer Katze.
Als Haustier einer dysfunktionalen Familie lässt es sich Gott erst einmal gut gehen, bis er auf die Nachbarskatze trifft: Satan persönlich. In ihrem Wettstreit gegeneinander stiften die beiden Chaos, nur um im nächsten Moment als normale Katzen Laserpointern hinterherzujagen oder ein Nickerchen auf dem Schoß ihres Lieblingsmenschen zu machen.
Produziert wurde der schräge, mit satirischen Kommentaren auf die Gesellschaft gewürzte Zeichentrick-Spaß von den Schöpfern von „Beavis and Butt-Head“ und „The Office“.
„60 Sekunden Perfektion“ – ab dem 15. Juli in der „ARD-Mediathek“

Oben Glitzeranzug, unten Badelatschen: Diese Dokuserie porträtiert deutsche Spitzenturnerinnen und Eliteturner, begleitet sie im Training oder bei Wettkämpfen und zeigt, wie hart das erkämpft ist, was im Idealfall am Reck oder dem Stufenbarren so mühelos wirkt.
Im Mittelpunkt stehen Sportler, die von einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Paris träumen, darunter die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz, für die es aber nach einem Riss der Achillessehne kein Happy End gibt.
Wer die adrenalingeladenen Sportdokus von Netflix gewohnt ist, wird hier einiges an Rasanz vermissen, bei der ARD-Miniserie wird nicht mit künstlicher Dramatik und schnellen Schnitten nachgeholfen. Im Gegenzug wirken die Einblicke in die harte Welt des Turnens dafür sehr authentisch.
„Those About To Die“ – ab dem 19. Juli auf „Amazon Prime Video“

Männer, die in Sandalen sterben: Fast ein Vierteljahrhundert nach Ridley Scotts epischem Kinodrama „Gladiator“ knöpft sich nun auch der deutsche Hollywood-Regisseur Roland Emmerich die römische Antike vor – in dem martialischen Serienspektakel geht es um Brot und Spiele im Jahr 79 nach Christus.
Kaiser Vespasian (Anthony Hopkins) sitzt auf dem Thron, aber vier Patrizier-Clans haben im antiken Rom die Zügel in der Hand: Sie kontrollieren die Sportwelt im Imperium und errichten für die immer epischer werdenden Kämpfe und Wagenrennen das Kolosseum – der Alltag im dekadenten Rom als Parabel auf zeitgenössische Auswüchse einer globalen Konsumgesellschaft.
140 Millionen US-Dollar soll das blutige Historiendrama gekostet haben, der Zehnteiler ist eine internationale Koproduktion mit deutscher Beteiligung.
„Lady in the Lake“ ab dem 19. Juli auf „AppleTV+“

Baltimore im Herbst 1966: Ein elfjähriges jüdisches Mädchen wird entführt und ermordet – ein Fall, der nicht nur die Presse in Aufruhr versetzt, sondern auch die wohlhabende jüdische Hausfrau Maddie Schwartz (Natalie Portman).
Zeitgleich wird eine 33-jährige schwarze Politaktivistin tot in einem städtischen Gewässer gefunden – doch über ihren Fall berichten nur afro-amerikanische Tageszeitungen. Maddie, die sich als investigative Journalistin neu erfinden will, versucht die Hintergründe beider Tragödien aufklären.
Die stimmungsvolle Neo-Noir-Miniserie basiert auf dem 2019 erschienenen und auf wahren Fällen basierenden Roman „Lady in the Lake“ der amerikanischen Autorin Laura Lippman.
„Kleo“ ab dem 25. Juli auf „Netflix“

Jella Haase als ehemalige Stasi-Killerin, die nach dem Fall der Mauer einen Rachefeldzug gegen jene Dunkelmänner antritt, die sie einst verraten und ins Gefängnis gebracht haben.
Die Actionserie „Kleo“ wurde bei ihrem Start vor zwei Jahren als eine Art deutsches „Kill Bill“ gefeiert und erhielt etliche Auszeichnungen – dabei wurden die Schwächen der Serie gerne übersehen. Zwar war die erste Staffel mit ihrer grellen und kunstvoll bebilderten Agentenstory wirklich etwas Besonderes, die Handlung wurde aber gegen Ende hin doch flach und albern.
Fans indes dürfen sich freuen, dass es jetzt eine zweite Staffel gibt – dabei wird die Story diesmal ein wenig emotionaler, denn Kleo sucht nicht nur nach brisanten Unterlagen, sondern auch nach ihrer eigenen Identität.
Der große „NW“-Streaming-Guide 2024
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