
Die Gen Z drängt jetzt nicht nur auf den Arbeitsmarkt, auch in Serien bekommt die Generation der zwischen 1995 und 2010 Geborenen immer mehr Raum. Damit verändert sich die Erzählweise, denn die Generation sieht einer Studie zufolge ungern ausschließlich heterosexuelle Sexszenen und Happy Ends. Stattdessen wird der Fokus verstärkt auf Freundschaften und ein möglichst breites Spektrum an Beziehungsdarstellungen gelegt. Erklärt wird das mit der Corona-Pandemie, den schwereren Datingmöglichkeiten für Jugendliche und dafür dem stärkeren Fokus auf bereits bestehende Freundschaften.
„Normal People“
Die irische Schriftstellerin Sally Rooney gilt als Stimme der Gen Z. Wenn auch selbst bereits 1991 geboren, greifen ihre Romane die Themen der jüngeren Generation auf. Ihre ersten beiden Werke „Conversations with Friends“ und „Normal People“ sind beide in je einer Staffel mit zwölf Episoden verfilmt worden. In beiden geht es um Freundschaften von etwa zwanzigjährigen Charakteren. Während ihr erstes Werk zwar im ZDF lief und bis Mitte März in der Mediathek gesehen werden konnte, kann es derzeit nirgends gestreamt werden.
„Normal People“ kann dagegen derzeit bei Magenta TV im Abo gestreamt und bei Prime Video und Apple TV gekauft werden. Es geht darin um die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Connell und Marianne von der Schule bis zur Universität. Spoiler: Ein Happy End gibt es nicht. Kommunikationsprobleme und nicht immer nachvollziehbare individuelle Entscheidungen verkomplizieren die Freundschaft, sodass der Zuschauer, der beide Gefühlswelten kennt, die jungen Menschen mitunter schütteln möchte.
„Élite“
Ein weiteres Beispiel ist „Élite“. Die spanische Netflix-Serie rund um Schüler an einer exklusiven Privatschule und deren Beziehungen untereinander hat inzwischen bereits sieben Staffeln – eine finale achte steht in diesem Jahr noch aus. Im Laufe der Zeit hat „Élite“ an Spannung verloren. Während die Handlung der ersten drei Staffeln noch ein spannender Coming-of-Age-Thriller mit diversen Todesfällen ist, geht es danach hauptsächlich um Orgien, Partys und Drogenkonsum – natürlich wieder ohne Happy End.
„The End of the F***ing World“
In „The End of the F***ing World“ geht es um die zwei depressiven Teenager James und Alyssa, die sich auf einen Roadtrip begeben. Die Serie ist extrem düster; die schauspielerische Leistung von Alex Lawther und Jessica Bardenaber durchaus sehenswert. Beide Staffeln können bei Netflix gestreamt werden.
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