01.12.2015 | 01.12.2015, 06:00
Kultur
Zwei Ausstellungen zeigen einen Querschnitt durch das zeitgenössische Schaffen seiner Künstlerinnen und Künstler
Bielefeld. 140 Mitglieder hat die Künstlervereinigung BBK derzeit in Ostwestfalen-Lippe. Wenn alle Künstler gleichzeitig mit einer Arbeit im angestammten Ausstellungsraum im vierten Stock der Ravensberger Spinnerei vertreten sein sollen, wird es eng, aber es geht.
„Es war eine Rechenaufgabe“, sagt Daniel Kuhlmann, der die bei einer Mitgliederversammlung aufgekommene Idee zusammen mit seiner Künstler-Kollegin Barbara Wilk konzeptionell umsetzte. 45 mal 35 Zentimeter lautete das Ergebnis. So viel Platz stand jedem BBK-Mitglied für die Geburtstagsausstellung zum 60-jährigen Bestehen des Bezirks Ostwestfalen-Lippe des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) zur Verfügung. Die Ausstellung „60 Jahre BBK OWL“ mit den eingereichten Arbeiten wird am Samstag, 5. Dezember, um 17 Uhr eröffnet und ist bis zum 20. Dezember zu sehen.
Frei in der Formatwahl waren die 14 BBK-Künstler, die eine zweite Ausstellung zum 60. des Verbands im WDR-Studio an der Lortzingstraße bestücken. Diese Schau wird bereits am Donnerstag, 3. Dezember, 20 Uhr, eröffnet und läuft bis zum 29. Januar.
Derzeit sind die Ausstellungsmacher noch mit dem Hängen der Arbeiten im Dachgeschoss der Ravensberger Spinnerei beschäftigt. Annähernd die Hälfte der BBK-Mitglieder hat bis zum Abgabetermin eine Arbeit eingereicht. Ein Thema war nicht vorgegeben, nur das Format. Bildhauern oder großformatig arbeitenden Malern war es auch gestattet, Reproduktionen ihrer Arbeiten ab- zugeben.
Weiße Blätter markieren die Leerstellen in der Ausstellung. Wie die darauf zu lesenden Namen zeigen, fühlte sich auch das eine oder andere prominentere BBK-Mitglied nicht zur Teilnahme angespornt. Für Vorstandsmitglied Andrea Ridder ist das kein Problem. „Es wäre zwar schön, wenn alle mitmachten, aber das muss man respektieren“, sagt sie. Zum Konzept der Ausstellung gehörten ganz bewusst auch diese Lücken. „Sie zeigen, dass alles seine Zeit hat. Jeder war zu seiner Zeit aktiv.“
Sie finde es spannend, dass alle BBK-Künstler, die zum ersten Mal alle zusammen in einer Ausstellung vertreten seien, in ein Raster gepresst werden. „Das widerstrebt Künstlern ja zunächst. Aber es gibt dem Ganzen auch eine Leichtigkeit, und jede Arbeit trägt zu einem lebendigen Gesamtbild bei, mit dem die Bindung der Mitglieder unterstrichen wird.“ Es gibt einen Querschnitt durch das zeitgenössische Schaffen der BBK-Mitglieder zu sehen, unterschiedliche künstlerische Positionen werden in einen Kontext gebracht.
Der 1955 gegründete BBK-Bezirksverband bezog 1986 die von der Stadt Bielefeld in der Ravensberger Spinnerei zur Verfügung gestellten Räume: ein Ausstellungsraum sowie ein großes Atelier und ein Büro. Der Verband versteht sich als Netzwerk und Interessensvertreter der in ihm zusammengeschlossenen professionellen Künstlerinnen und Künstler auf kommunaler Ebene. Ziel ist es, die wirtschaftliche und künstlerische Unabhängigkeit der bildenden Künstler zu gewährleisten und deren Einkommenssituation und Arbeitsbedingungen zu thematisieren.
´ „60 Jahre BBK OWL“, Eröffnung Samstag, 5. Dezember, 17 Uhr, Ravensberger Spinnerei (4. Etage), und Donnerstag, 3. Dezember, 20 Uhr, im WDR-Studio, Lortzingstraße 4. Weitere Informationen unter: www.bbk-owl.de
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