Lebensmittel

Foodwatch: So (un)gesund ist unser Grillabend

Der Verein Foodwatch hat Grillgut auf gesunde und weniger gesunde Nährwerte getestet. Die Ergebnisse werden anhand der Nutri-Score-Ampel dargestellt - mit überraschenden Erkenntnissen.

Beliebt: Viele Deutsche werfen im Sommer den Grill an | © imago

05.07.2019 | 03.09.2019, 15:32

Berlin. Ob Steak, Grillwurst oder Limonade - wer den Sommer liebt, der grillt auch gerne. Doch was für Nährstoffe stecken eigentlich in den leckeren Sommermahlzeiten? Der Verein Foodwatch hat 24 Produkte unter die Lupe genommen und sie anhand der Nutri-Score-Ampel auf ihre Nährwerte getestet. Das System, das Verbraucherschützer befürworten, liefert eine leichte Orientierung für Kunden: Von grün über gelb bis rot lässt sich erkennen, ob ein Nahrungsmittel in der Tendnez eher viele Gemüseanteile, Ballaststoffe und Proteine hat, oder eher fettig, salzig und zuckerhaltig ist. Der Test zeigt aus Sicht der Organisation, wie wichtig eine leicht zu entschlüsselnde Nährwert-Kennzeichnung ist, die nachweislich dazu führe, dass Verbraucher gesünder einkaufen.

Denn eine zentrale Erkenntnis des Foodwatch-Tests: Nicht jede Grillwurst ist wie die andere, unter Steaks, Limonaden und Saucen gibt es erhebliche Unterschiede, auch wenn sie sich namentlich kaum unterschieden.

Hähnchen

Hähnchen im Vergleich - © foodwatch
Hähnchen im Vergleich | © foodwatch

Die getesteten Hähnchenmedaillon-Spieße kommen recht gut weg. Die vom Discounter Aldi erhalten einen dunkelgrünen Nutri-Score A-Wert, die Bio-Hähnchen-Innenfilets Western Art von Rewe immerhin noch ein hellgrünes B. Hähnchenfleisch gilt laut Foodwatch als fettarm und reich an Proteinen. Noch dazu ist es kalorienärmer als Schweinefleisch.

Schwein

Schweinefleisch im Vergleich - © foodwatch
Schweinefleisch im Vergleich | © foodwatch

Schweinerückensteaks sind im Vergleich schon deutlich weniger gesund. Die getesteten Steaks der Rewe-Eigenmarke Wilhelm Brandenburg erhalten im Foodwatch-Test ein C, die Schweinerippe Arizona Style von Kaufland ein D und die Grillfackeln aus Schweinebauch von Lidl sogar nur ein tiefrotes E -  die schlechteste Bewertung. Die Unterschiede liegen laut Foodwatch an den Anteilen der gesättigten Fette und der arg salzigen Marinaden. Zudem ist Schweinefleisch kalorienreicher als beispielsweise Hähnchenfleisch.

Fleischalternativen

Fleischalternativen im Vergleich - © foodwatch
Fleischalternativen im Vergleich | © foodwatch

Bedeutet fleischlos grundsätzlich gesund und ein besonders hoher Nährwert? Nein, sagt Foodwatch. Auch bei den fleischlosen Grillspeisen gibt es deutliche Unterschiede. Der Incredible Burger aus Soja und Weizen von Garden Gourmet erhält von Foodwatch ein dunkelgrünes A, die veganenen Mühlenfilets Typ Hähnchen der Rügenwalder Mühle ein hellgrünes B, die fleischfreien Burger des Herstellers Beyond Meat nur ein gelbes C. Die Unterschiede resultieren vor allem aus dem unterschiedlichen Salz- und Kaloriengehalt.

Saucen

Saucen im Vergleich - © foodwatch
Saucen im Vergleich | © foodwatch

Wer sein Menü mit Saucen, Ketchup und Co verfeinern will, sollte genau hinschauen. Besonders gut schneiden die Produkte im Foodwatch-Test sämtlich nicht ab. Bautz'ner Senf mittelscharf erhält auf der Nutri-Score-Ampel ein C, das Tomatenketchup von Heinz ein D - wegen des hohen Zuckergehalts. Die Thomy-Mayonnaise landet sogar bei E - Mayonnaise ist extrem fettig.

Brote und Baguettes

Brote und Baguettes im Vergleich - © foodwatch
Brote und Baguettes im Vergleich | © foodwatch

Auch ein bisschen Brot gehört natürlich zum Grillabend - und hier reichen die Bewertungen von dunkelgrün bis orangerot. Das Rustikale Baguette von Alnatura erhält ein grünes A, das Zwiebel-Baguette von Real ein B, ein C bekommt das Knoblauchbrot von Block House, das Kräuter-Baguette Klassik von Meggle landet bei D. Unterschiede machen sich vor allem bei der Salzmenge und den gesättigten Fetten in der Butter deutlich.

Eistee

Eistee im Vergleich - © foodwatch
Eistee im Vergleich | © foodwatch

Auch bei Eistee zeigt sich: Es ist unter Gesundheitsaspekten nicht egal, welches Prosukt man wählt. Der ungesüßte grüne Eistee von Pfanner bekommt ein hellgrünes B, der gezuckerte grüne Eistee von Arizona ein D. Bei den unterschiedlichen Eistee-Sorten auf dem Markt kommt es insbesondere auf den Zuckergehalt an. Ein gekühlter Eistee erfrischt vor allem an warmen Sommerabenden.

Getränke

Getränke im Vergleich - © foodwatch
Getränke im Vergleich | © foodwatch

Bei Getränken erhält nur Wasser die Bestnote A. Die leichte Apfel-Birne-Schorle von Liebenwerda ein C. Aufgrund des hohen Zuckergehaltes erhält Coca Cola die schlechteste Note E. Aber auch andere Limonaden sollten aufgrund ihres hohen Zuckergehaltes mit Vorsicht genossen werden. Die Nährwerttabellen auf den Flaschen geben darüber Aufschluss.

Eis

Eis im Vergleich - © foodwatch
Eis im Vergleich | © foodwatch

Auch ein süßes Eis ist nicht gleich Eis. Das Milka Chocolate-Vanilla erhält ein rotes E, das Magnum Classic ein D, Langneses Capri-Fruchteis ein C und das Apfel- und Erdbeer-Fruchteis des Bioherstellers Nice ein hellgrünes B. Die Unterschiede liegen vor allem in der Anzahl der Kalorien.

INFORMATION


Die Nutri-Score-Ampel

Die Nutri-Score-Ampel ist eingeteilt in Buchstaben von A bis E und bewertet die Nährwertzusammensetzung. A steht für die beste Zusammensetzung, E für die schlechteste.  In Frankreich und Belgien wird die Ampel bereits verwendet, in Spanien und der Schweiz soll sie eingeführt werden.