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Fake-Portale: So unterscheiden Sie echte von gefälschten Testergebnissen

Falsche Tester bewerten möglichst positiv, weil sie zum Kauf verleiten wollen.

Durchs Internet geistern neben Stiftung Warentest auch viele Fake-Portale, die Testergebnisse verkünden. | © picture alliance / Eibner-Pressefoto

Katharina Doht
15.09.2019 | 15.09.2019, 16:11

Der beste Drucker, die günstigste Autoversicherung, der sicherste Kinderfahrradsitz - es gibt fast nichts, was Stiftung Warentest nicht schon genauer unter die Lupe genommen hat. Fast nichts. Puzzles mit Minion-Figuren, Ameisenfarmen, Bayern-Flaggen und Wasser­bomben gehören nicht dazu.

Genau das werde dem User im Internet auf Fake-Portalen wie dmkg.org allerdings vorgegaukelt, schreibt die Stiftung Warentest: "Wir haben all das nicht getestet und auch nicht darüber berichtet. Die Website ist ein Fake-Test-Portal, das mit falschen Tests Kasse macht und Verbraucher täuscht. Die Bewertungen sind frei erfunden oder basieren nur auf Internetrecherchen."

Test-Portale machen Geld damit

Diese Test-Portale agieren dabei laut Stiftung Warentest als eine Art Makler: Sobald ein Nutzer auf einen Link klicke und das angeblich getestete Produkt kauft, kassiere das Vergleichsportal Geld von Anbietern wie Otto, Amazon und Co. "Der Onlinehändler zahlt sie ihm, weil er gezielt Kunden auf seine Internetseite schleust."

Und das rechne sich: "Amazon zahlt je nach Produktart zwischen 1 und 12 Prozent des Netto­preises als Provision – Kleidung und Schmuck sind mit am lukrativsten, bei Elektronik lässt sich weniger absahnen." Auch Zalando, Ebay oder Deichmann würden sich an diesem sogenannten "Affiliate-Marketing" beteiligen.

Unterschied zwischen gefälschten und echten Ergebnissen

Um echte Testergebnisse von gefälschten unterscheiden zu können, hat Stiftung Warentest eine Liste mit Indizien erstellt:

  • Falsche Tester bewerten möglichst positiv, weil sie zum Kauf verleiten wollen.

  • Angebliche Tests verwenden Fotos, die auch der verlinkte Onlinehändler nutzt. Glaubwürdiger sind solche, die das Produkt in einer Testsituation zeigen.

  • In Signalfarben hervorgehobene Links, die direkt zum Händler führen, deuten an, dass das vermeintliche Testportal eine Provision erhält.

  • Auf Fake-Seiten werden Begriffe wie "Vergleichssieger" oder "Testsieger der Stiftung". Das Wort Testsieger darf rein recht­lich nur verwenden, wer auch wirk­lich getestet hat.

  • Eine ausführliche Testbeschreibung fehlt meist auf gefälschten Portalen.

  • In Deutschland ist ein Impressum auf Internetseiten Pflicht. Danach suche man jedoch auf diesen Seiten vergebens.