Düsseldorf (epd). Zur gesundheitlichen Aufklärung von Prostituierten aus Südosteuropa gibt es in Nordrhein-Westfalen jetzt die App „Lola-nrw“. Prostitution könne nicht verboten, Sexarbeiterinnen könne aber der Weg zu Beratungs- und Hilfeeinrichtungen gezeigt werden, erklärte die NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) am Montag in Bochum bei der Vorstellung der App.
Viele Prostituierte hätten keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und sprächen kaum Deutsch. Sie nutzten aber intensiv internetfähige Handys, sagte die Ministerin.
App in mehreren Sprachen
Die App ist in den Sprachen rumänisch, bulgarisch, türkisch, englisch und deutsch verfügbar. Videos informieren über sicheres Arbeiten, den Schutz der eigenen Gesundheit und das Krankenversicherungssystem in Deutschland. Auch Hinweise zu Beratungsstellen für Sexarbeiterinnen in NRW sowie ein Navigationssystem zu wichtigen Adressen wie der Polizei sind enthalten. Bisher seien nur Anlaufstellen in Bochum und Duisburg aufgenommen, eine Ausweitung sei in den kommenden Monaten geplant, hieß es.
Madonna hat's entwickelt
Die App wurde vom Verein Madonna, einer Selbsthilfeinitiative für die Interessen von Sexarbeiterinnen in Bochum, entwickelt und vom Land NRW mit 92.000 Euro gefördert. „Informationen in der jeweiligen Muttersprache können verhindern, dass Prostituierte durch fehlende Rechts- und Sprachkenntnisse in Abhängigkeiten geraten“, betonte Astrid Gabb, Leiterin der Beratungsstelle Madonna.