OWL

Was heißt eigentlich . . . Schnottenpatt?

13. Folge unseres Ostwestfälisch-Quiz

28.02.2013 | 01.03.2013, 15:41
Was heißt eigentlich . . . Pättkenschnüwer? - © OWL
Was heißt eigentlich . . . Pättkenschnüwer? | © OWL
- © MONTAGE: MELANIE KLAR
| © MONTAGE: MELANIE KLAR

Bielefeld (juge). In der dreizehnten Folge unserer Serie "Borners Bömmsken" hatten wir nach dem "Schnottenpatt" gefragt. "Schnotten" ist ein anderes Wort für Nasensekret, "Patt" beschreibt einen engen Weg. Somit ist der "Schnottenpatt" die Nasenschleimspur zwischen Nase und Oberlippe – vor allem bei Kleinkindern. Im übertragenen Sinne bedeutet "Schnottenpatt" nichts anderes als "rotzfrecher Bengel".

Die Quiz-Sieger Monika Frücht (Paderborn), R. Bokermann (Lage) und Peter Kiel (Bielefeld) bekommen jeweils ein Buch zugeschickt.

Information
Mehr zum Ostwestfälischen:
www.ostwestfaelisch.de

Hier einige der schönsten Schnottenpatt-Antworten unserer Leser:

Zu der Frage hätte ich eine Geschichte aus meiner Kindheit zu berichten. Mir lief dauernd die Nase, ich war also ein Schnottenpatt. Nun hatten Leute in einer Nebenstraße Kohlen bekommen. Diese wurden vom Kohlenwagen direkt auf die Straße gekippt, nachdem sie zentnerweise abgewogen wurden. Die Leute mussten nun die Kohlen von der Straße in ihre Keller schleppen, zurück blieb ein großer Fleck Kohlenstaub. Kinder, mit denen ich spielte, meinten dann, ich solle doch mal mit beiden Händen durch den Kohlenstaub wischen, dann durch mein Gesicht. Habe ich auch gemacht - Gesicht schwarz, Hände schwarz, Klamotten schwarz.
So bin ich dann nach Hause gegangen. Meine Mutter erzählte später, sie hätte die Tür aufgemacht, mich schwarzes Etwas davor gesehen, das einzige, was geleuchtet hätte, wäre mein Schnotten gewesen.
Diese Geschichte durfte ich mir viele Jahre lang immer wieder anhören, bei allen Zusammenkünften und jedesmal gab es ein großes Gelächter. Strafen gab es bei uns zu Hause nicht für solche "Kunststücke", obwohl das Waschen so viel schwieriger war.
Erika Hünerhoff

Mit einem Schmunzeln lese ich auch gern morgens die Erläuterungen zu "Borners Bömmsken"
Mit "Schnottenpatt" war wohl zunächst ein Kind  (Junge) mit laufender Nase gemeint.
Soweit ich mich noch an den auch im Niedersächsischen (Raum Osnabrück) benutzten Begriff "Schnöttenpatt van Jungen" erinnere, meinte man damit auch eher etwas geringschätzig etwa "Schnösel". 
Allerdings ist das im Plattdeutschen immer etwas liebevoller und mit einem Augenzwinkern gemeint, als im Hochdeutschen.
Wilhelm Birke

Wenn sie meine kleine tochter jetzt sehen koennten waere es eindeutig.... Schnotten ist das nasensekret das sich so langsam auf dem weg aus der nase zum mund macht u dabei einen weg (patt) zwischen nase u lippen hinterlaesst. Da zueckt man als mutter gern das taschentuch u macht sich richtig beliebt.
Claudia Greve

Ein Schnottenpatt ist eine Schnupfenspur zwischen Nase und Oberlippe. Im übertragenen Sinne ist es ein frecher Lümmel / Junge.
Martina Maeser

Die Auflösung des heutigen "Was ist eigentlich ein  ...  Schnottenpatt?" ist gar nicht so einfach zu erklären. Das liegt daran, dass ich erst einmal überlegen muss, wie heißt "Schnotten oder Schnott" eigentlich auf hochdeutsch? Gar nicht einfach.
Also ein Schnottlenpatt ist das Nasensekret unter der Nase, was nicht abgeputzt wurde. Als Krönung kann man das dann auch mit der Zunge entfernen – sehr lecker – oder schmiert es in den Ärmel und hat somit eine "Schnottenbremse".

Brigitte Venker

Schnottenpatt zu erklären wird lustig. Schnotten ist das Sekret, das beim Schnupfen aus der Nase läuft.Der Patt ist der Weg, den das Sekret unterhalb der Nasenlöcher bis zu den Lippen zurücklegt, also der Schnottenpatt.
Da die Kinder heute nicht mehr stundenlang ohne Aufsicht bei Schnupfen im Freien spielen und dabei vergessen,die Nase zu putzen, ist der Schnottenpatt, der oft auch enzündet war, nur noch selten zu beobachten.
Gute Idee die Aktion, diese Begriffe, die ich alle kannte, wieder bekannt zu machen. Ich hatte viel Spass dabei, wenn auch keine Zeit, mich immer dran zu beteiligen.

Margret Köhre

Die Aktion zu typisch ostwestfälischen Ausdrücken finde ich klasse.
Hier nun meine Lösung:
Ein Schnottenpatt bildet sich schnell bei einer verschnupften Nase - Rotznase.
Wenn sie nicht regelmäßig geschnupft wird, läuft schnell einmal das Sekret bis zu den Lippen.
Das nennt man dann einen Schnottenpatt.=Der Weg, (Patt), den der Schnupfen, (Schnotten), genommen hat.

Andreas Horstmann

Der Schnottenpatt ist die "Rinne" zwischen Nase und Oberlippe. Bei Kindern hängt dort gerne etwas halbfestes Nasensekret (der Schnott) herunter, den man beliebig oft nach oben ziehen kann, nach unten rutschen lassen kann und - wenn er allzu sehr stört oder die Erdanziehungskraft größer ist als die Hochziehkraft, einfach mit der Zunge ableckt.
Ruth Eversmeier-Focke

Schnottenpatt ist der Weg des Schnupfenschleims von der Nase Richtung Oberlippe, wird gerne in die Nase zurückgesogen ( bevorzugt von Männern und männlichen Kindern, aber auch von weiblichen Kindern, sehr selten von erwachsen Frauen). Der Schnottenpatt ist auch bei Kindern sehr gerne auf dem unteren Teil des Ärmels zu finden, wo es gerne der Länge nach hingeschmiert wird, weil das Tachentuch holen zu lange dauert.
Ganz früher vor meiner Zeit nannte man auch ungezogene und ungehorsame Kinder (meist Jungs) Schnottenpatt. Heute sagt man eher Rotznase oder Rotzlöffel.
Liebe Grüße aus Friedrichsdorf

Angelika Budde

Der grüne Rotzstreifen aus der Nase, der im Augenblick sogar auf meinem Pulloverärmel zu sehen ist, da ich gerade mit der Grippe krank feier.
Birgit Dobeson

"Schnotten" ist das, was in unterschiedlicher Farbe und Konsistenz aus der Nase läuft und dann einen "Patt"= kleinen  Weg hinterläßt , nämlich eine Art Schleimspur zwischen Nase und Mund.
Also: putzt  Euch mann tenger den Schnottenpatt wech- nech!
Nix für ungut

Ilse Galle

Schnottenpatt Man bezeichnet damit einen Lausebengel oder einen
Lausbuben, die sich irgendwie daneben bewegen.Auch irgendwelche Flegel,auch somit eine Abwertung der Personen.

Heinz Vogel

Schnotten ist das Sekret, das bei der Schnupfenendstufe ( also gelblicher Schleim ) aus der Nase läuft. Es gab ( gibt ) sehr häufig Kinder, die sich nie oder selten die Nase putzten. ( der Ärmel diente
in Ermangelung eines Taschentuches als Schnupfenfänger ). Es wurde zum Schimpfwort für ungepflegte Kinder, aber auch für Erwachsene gebraucht.

Gudrun Guntenhöner

Der Begriff "Schnottenpatt" setzt sich aus zwei Wörtern zusammen. Der Schnotten ist das Sekret aus der Nase und ein Patt ist ein kleiner Weg. Wenn sich jemand nicht die Nase putzt und der   Schnotten Richtung Mund herunter läuft, bildet sich der sogenannte Schnottenpatt.
Gabriele Weese

Hallo und guten Morgen,
ja einen Schnottenpatt kenne ich auch. Mein Oma, die schon lange tot ist, hat diesen Ausdruck gern benutzt. Ist eine Schleimspur zwischen Nasenloch und Oberlippe. Also, wenn sich jemand die Nase nicht putzt. Für einen frechen Jungen wurde dieser Ausdruck wohl auch gebraucht. Kinder hatten ja oft kein Taschentuch dabei. So befand sich der Schnottenpatt dann auf dem Pullover zwischen Ellbogen und Handgelenk.

Jutta Simon

Schnottenpatt: unappetitliche Schleimspur zwischen Nasenloch und Oberlippe, im weiteren Sinn: Rotzlöffel = frecher Bengel
Heike Fürhoff

Das sagt man, meistens bei Kindern,wenn deren Nase läuft und deren Nasensekret sichtbar zu sehen ist, weil es z.B. fast in den Mund läuft. Dann sagt man "mach doch mal den Schnottenpatt weg".
Jennifer Frickenstein

Ich denke, hinter diesem "Begriff" verbirgt sich eine "eine mit evtl. grünem Sekret! laufende Schnupfnase", gerne bei Kleinkindern, die ihre Nase nicht putzen
Marianne Rackisch

Meist gebrauchter Begriff bei Kindern: laufende Schnotte aus der Nase die nicht entfernt wird und bis in den Mund laufen kann.  ( i gittigitt )
Heinz Laumann

Schnottenpatt könnte bedeuten: rotzbengel, kleines freches Kind, ....zumindest hat mich mein Vater des öfteren so genannt, wenn ich als Kind frech war. 
Ralf Schäffer

Als "Schnottenpatt" wird jemand bezeichnet, der auf alle Fälle jünger ist als man selber, wenn es auch nur ein paar Monate sind.
Herablassend: "Du hast doch keine Ahnung, du Schnottenpatt!" oder liebenswürdig wie in der folgenden Begebenheit:
Eine ältere Dame sagt zu ihren Gästen, die sie anlässlich ihres 100. Gebutstages besuchen: "Kiek, dit is min Sohn; düsse Schnottenpatt van Jungen wett nu achzig!"

Werner Birkenhake