Bielefeld. Unsere Serie "Borners Bömmsken" kommt richtig gut an. Weit mehr als 2.000 Ostwestfalen, Lipper und Exil-Ostwestfalen haben an den bereits erschienenen Folgen teilgenommen – per Mail oder am Telefon. Danke, dass Sie uns mit Ihren kreativen und witzigen Lösungen die ostwestfälischen Begriffe verkasematuckelt (hochdeutsch: erklärt) haben. Hier können Sie sich über die schönsten Antworten beömmeln – gerne auch im Pölter und mit Schluffen an den Füßen:
"Wenner wissen wollt, was ein Pömpel ist, müsster nach Bielefeld-Heepen fahrn", hat Hans Retemeier geschrieben. Der Heeper Amtsplatz sei total eingepömpelt. "Da könnter euch aufe Steinbank setzen und Bömmsken lutschen. Und jut sehen könnter von da auch." Michael Hustert aus Gütersloh hatte auch eine schöne Antwort: "Tach auk! En Pömpel, datt is son grauten Pömpel, dat wo ausse Erde guckt." Und die andere Möglichkeit: "Ein Pömpel ist eindeutig ein Hilfsgerät zur stoßmäßigen wässerigen Abflussverhinderung", sagt Werner Fehmer aus Rödinghausen. "Er ist zwar bei mir seit Jahrzehnten griffbereit, aber kam noch nie zum Einsatz."
Viele haben sich in der zweiten Folge an ihre Kindheit erinnert. Wie sie Pillepoppen in Ommas Gartenteich gefangen haben. "Das sind diese üsseligen kleinen Frösche, die, die noch im Teich rumömmeln, bevor se sich aufn Patt machen – Kaulquappen", hat Ruben Laakmann aus Bielefeld geschrieben. Bei Sonja Becker wurden Erinnerungen an ihren Mathe- und Physiklehrer wach: "Er entschuldigte uns bei Dingen, für die wir alterstechnisch noch zu jung waren: ,Stimmt, da wart ihr noch im Pillepoppen-Teich!"
Dass der Begriff Pinöckel aus der dritten Folge international ist, hat Dorothee Prins-Polenz aus Bielefeld erklärt: "Pinöckel – verballhorntes französisches ,pineurcle, englisch auch ,pinnacle, holländisch ,Pinakel." Und die Bielefelderin Stefanie Hombergs-Liebscher macht es ganz deutlich: "Pinöckel ist ein kleines Ding, das man wegprokeln kann." Genau definieren lässt sich der Pinöckel nicht: Was kleines – wie eine Spielfigur –, was Spitzes oder Rundes, das wo raussteht.
Wenn Melanie Stukenbrock den Komiker Paul Panzer im Fernsehen sieht, könnte sie sich beömmeln, schreibt sie. Und Anke Budde ist vor 47 Jahren nach Bielefeld zugereist, fühlt sich aber als alte Bielefelderin. Deshalb weiß sie auch, dass sich jemand vor Lachen und Spaß nicht halten kann, wenn er sich beömmelt. "Was ja bekanntlich bei den Ostwestfalen nicht so oft vorkommen soll", schreibt sie zu unserer fünften Folge.
In der vierten Folge erinnert sich der Herforder Heiner Horst an seine Kindheit: "Früher hieß es: ,Rin innen Pölter und ab in die Falle, getzt wird geratzt." Wenn dann keine Ruhe war, habe seine Mutter gesagt: "Döppen zu!" (Augen zu). Zu guter Letzt hat Eveline Taut aus Bad Oeynhausen poetisch geantwortet:
In anderen Ländern vornehm 
als Pyjama bekannt, 
wird er bei uns schlicht 
"Pölter" genannt.
Wenn ich mich abends 
begebe zur Ruh,
dann gehört mein kuscheliger 
Pölter dazu.
So gewandet geh ich zu Bett, 
dann ist es auch im Winter 
gemütlich und nett!
Ob in Flanell, Seide oder 
Baumwolle,
das spielt dabei eigentlich 
keine Rolle.
Und hast du schon mal eine 
Pölter-Party mitgemacht,
dann hast du dabei 
sicherlich herzlich gelacht
über das Nachtzeug der 
anderen Gäste 
– denn dein Pölter ist natürlich 
der beste!
So lasst uns jeden Abend, wenn wir ins Land der Träume fliehen,
auch weiterhin in OWL 
unseren Pölter anziehen!
Und jetzt zur neuen Folge: Noch bis Montagabend, 18 Uhr können Sie uns Ihre Interpretation des "Schlürschlucks" und Ihre Adresse per Mail an redaktion@owl-zeitungsaktion.de schicken. Oder Sie rufen unter Tel. 01378 40 30 50 an. Ein Anruf aus dem Festnetz kostet 50 Cent, Mobilfunkpreise können abweichen. Die Auflösung finden Sie Dienstag im Video unter www.nw-news.de/borner und in der Zeitung.
 
        