Salzkotten-Thüle

Thüler machen Theater

Heimatbühne bringt in ihrer Jubiläumssaison "Pension Schöller" auf die Bühne

Andreas Syring (l.) und Ingo Fecke. | © FOTO: ANDREAS GÖTTE

21.12.2013 | 21.12.2013, 12:00
Sandra Werner (v. l.), Souffleuse Maraike Schmidt, Ingo Fecke, Vorsitzender Reinhard Kappius, Sarah Ludwig, Wolfgang Marienfeld, Angelika Heinzner, Andreas Syring, Marina Schniedermeier, Heinz Strunz und liegend Hans-Dieter Kaars freuen sich auf das Jubiläumsstück. - © FOTO: ANDREAS GÖTTE
Sandra Werner (v. l.), Souffleuse Maraike Schmidt, Ingo Fecke, Vorsitzender Reinhard Kappius, Sarah Ludwig, Wolfgang Marienfeld, Angelika Heinzner, Andreas Syring, Marina Schniedermeier, Heinz Strunz und liegend Hans-Dieter Kaars freuen sich auf das Jubiläumsstück. | © FOTO: ANDREAS GÖTTE

Salzkotten-Thüle. In der Thüler Mehrzweckhalle ist zurzeit ganz schön viel Theater, zumindest am Montag- und Donnerstagabend. Denn dann findet seit ein paar Wochen die Probe für das neue Stück der Thüler Heimatbühne statt.

Mit der Komödie "Pension Schöller" von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby bringen die Laiendarsteller in ihrer Jubiläumssaison (die Heimatbühne wird nächstes Jahr 50) einen Klassiker als Jubiläumsstück auf die Bühne. Die Geschichte um den Apfelbauer Philipp Klapproth, der endlich mal etwas prahlen möchte und eine private Heilanstalt für Geisteskranke besuchen will, dann jedoch angeschwindelt wird und in der Pension Schöller landet, wird wie immer bei den Thülern im Original gespielt. Nur der Sprachgebrauch der Version aus dem Jahr 1924 wird ein wenig verändert und an die heutige Zeit angepasst. "Schließlich sollen auch Kinder und Jugendliche beim Zuschauen ihren Spaß haben", sagt Andreas Syring, einer von zwölf Darstellern im aktuellen Stück.

Das Jubiläumsstück wartet gleich mit zwei Neuerungen auf. Zum ersten Mal setzt die Heimatbühne drei liebevoll gestaltete Bühnenbilder ein, die dank raffinierter Technik in den 15-minütigen Pausen schnell umgebaut werden können.

Zudem stehen mit den früheren Vorsitzenden Heinz Hupe und Heinz Strunz und dem aktuellen Vorsitzenden Reinhard Kappius gleich drei führende Köpfe in der "Pension Schöller" gemeinsam auf der Bühne.

Auch ohne Hendrik Strunz, der zum ersten Mal Regie führt, läuft die Probenarbeit gut. "Der ist auf Hochzeitsreise in Kenia und kümmert sich um Requisiten wie Löwen und Leoparden", sagt Kappius und schmunzelt. Schließlich trete ja auch in der "Pension Schöller" ein Großwildjäger auf.

Bei der Heimatbühne Thüle wird alles in Eigenregie umgesetzt. Vom detailgetreuen Bühnenbild bis hin zur Regie und der Licht- und Tontechnik. "Unsere Scheinwerfen haben die Hälfte der Leistung der Scheinwerfer in der Paderhalle", freut sich Kappius.

Die 245 Mitglieder, darunter sind 28 aktive Laienschauspieler, kommen aus Thüle und Umgebung. Seit dem Jahr 1984 wird regelmäßig ein Stück auf die Bühne der Mehrzweckhalle gebracht. Junge und alte Darsteller haben gemeinsam Spaß am Theaterspielen. Marina Schniedermeier steht zum ersten Mal als Darstellerin auf der Bühne. Lampenfieber hat sie deswegen nicht. "Ich fand das schon immer interessant, aber bisher gab es keine passenden Rollen für mich", sagt die 17-Jährige. Jetzt spielt sie Frieda, die Tochter von Frau Schöller. "Es macht Spaß, in andere Rollen zu schlüpfen und am Schluss Applaus zu bekommen", sagt sie.

Die am 11. August 1964 gegründete Heimatbühne ist überregional bekannt. Zu ihren Aufführungen lockt sie mittlerweile über 2.000 Besucher. Vor drei Jahren wurden die Thüler mit dem Kulturpreis der Stadt Salzkotten ausgezeichnet. Bekannt ist die engagierte Truppe auch für ihr soziales Engagement. Hauptpartner ist der heilpädagogische Kindergarten St. Hildegard in Schloss Neuhaus.