Paderborn

Der Nachwuchs setzt Matt

Rekordbeteiligung beim Jugendturnier im Heinz Nixdorf Museumsforum

Samantha Schmidtmann fühlt sich am Schachbrett wohl und fordert sogar Erwachsene heraus. | © FOTOS: ANDREAS GÖTTE

31.12.2012 | 31.12.2012, 00:00

Paderborn. Höchste Konzentration, ganz viel Sitzfleisch und strategisches Geschick waren beim neunten Schachtürken-Cup des Schachklubs Blauer Springer 1926 gefragt. Die 157 angemeldeten Kinder und Jugendlichen aus ganz Deutschland bedeuteten im Heinz-Nixdorf-Museumsforum (HNF) beim Jugendturnier einen neuen Teilnehmerrekord.

Zusammen mit den 172 Aktiven beim Seniorenturnier tummelten sich weit über 300 Schachspieler im HNF. Dessen Kurator Dr. Stefan Stein war entsprechend zufrieden. "Heinz Nixdorf hatte sich immer für fairen Wettbewerbssport begeistert. Die Schach-Sprache ist international. Es ist ein toller Wettbewerb, bei dem auch das Verlieren gelernt wird", lobte Stein.

Für ihre sieben Partien hatten die Kinder und Jugendlichen bis zum Alter von 15 Jahren jeweils 15 Minuten Bedenkzeit. Absperrungen vor den Brettern sorgten dafür, dass übereifrige Eltern nicht in die Partien hineinriefen. "Am Brett ist nunmal Pokerface gefragt", erklärt Blauer-Springer-Vereinsvorsitzender Dr. Ulrich Rust. Er selbst spielt überraschenderweise kein Schach, war zuvor zwei Jahre Jugendwart. "Mir liegt einfach die Jugendarbeit sehr am Herzen", so Rust.

Samantha Schmidtmann aus Willebadessen liegt Schach am Herzen und mischt lieber bei den Senioren mit. "Wenn man gewinnt, ist man richtig glücklich, zumal man sich ja auch richtig angestrengt hat", sagt die Europa-Meisterin in der Altersklasse U 8. Nach fünf Partien hatte sie einen Sieg eingefahren. Da gab es Lob von ihrem jugendlichen Gegner.

In seiner Altersklasse landesweit die Nummer eins ist der Paderborner Carsten Hecht. Der 15-Jährige war unter anderem U-12-Landesmeister und wurde Erster bei den Deutschen Schulmeisterschaften an Brett zwei. Nach fünf Partien hatte er beim Senioren-Turnier in der Gruppe A einen Sieg, drei Remis und eine Niederlage verbucht. "Schach beansprucht den Geist, man benötigt eine gute Konzentration und man muss viel nachdenken", so Hecht.

Mit ihren elf Jahren mischte auch Lisa-Marie Möller kräftig bei den Senioren mit. "Ich hatte gerade Glück. Ich stand auf Verlust, da hat mir der Gegner ein Remis angeboten", sprudelt die Paderbornerin los. Von Erwachsenen könne sie lernen, ihre Zeit besser einzuteilen und welche Figuren es sich lohne, einzutauschen, erklärt die U-10-Landesmeisterin von 2011. Für Lisa-Marie ist Schach wie ein Abenteuerpark. Man lerne immer etwas dazu.

Da juckte es auch Turnier-Mitorganisator Heinz-Gerd Zurgeißel in den Fingern. Doch er musste unter anderem für die Sauberkeit an den Spielbrettern sorgen. Spaß machte es ihm trotzdem. "Man lernt so manche skurrilen Typen kennen, die nur Schach im Kopf haben", sagt er und schmunzelt.