PADERBORN-BENHAUSEN

In der Warteschlange

Statt Durchstich: Eine Überführung soll den Bahnübergang Eggestraße ersetzen

Die Bahn wird in einem Bogen um die beiden Paderborner Ortsteile Neuenbeken und Benhausen geführt. Daran soll auch in absehbarer Zeit nicht gerüttelt werden. | © FOTO: GERD VIELER/MONTAGE: THOMAS GRUNDMANN

28.05.2011 | 28.05.2011, 00:00

Paderborn-Benhausen. Die Autofahrer müssen sich an den Bahnübergängen am Benhauser Bogen auch künftig auflange Wartezeiten einstellen. Wegen Umleitungen in Löhne und Bielefeld passieren zurzeit rund 350 Züge täglich Benhausen und Neuenbeken.

Fast die Hälfte eines Tages befinden sich die rot-weißen Schranken in der Horizontalen. Gerade für Rettungswagen und Busse geht dann nichts mehr.

Den von vielen Bürgern seit längerem favorisierte Durchstich mit dem Effekt zusätzlicher Flächen für die Wohnbebauung wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Das machte Norbert Strathmann von DB Netze den rund 400 Besuchern während der Bürgerversammlung deutlich. Eine Neutrassierung sei in absehbarer Zeit nicht zu finanzieren, so der Bahnexperte aus Hamm. "Wir haben 150 Bahnübergänge, der Fernverkehr steht auf eher schwachen Beinen, deshalb lohnt sich der Durchstich für uns nicht", erläuterte Strathmann in der Schützenhalle.

Zumindest an dem schwersten betroffenen Bahnübergang an der Eggestraße in Benhausen könnte es in sechs Jahren für Autofahrer entspannter zugehen. Hier wurde am Donnerstagabend anstelle des Übergangs ein Brückenbauwerk zur Überführung der Bahn ins Spiel gebracht. Die Kosten in Höhe von rund acht Millionen Euro würden zu je einem Drittel unter dem Bund, dem Land und der Bahn aufgeteilt.

Nach Angaben von Bürgermeister Heinz Paus stehe das Vorhaben zwar nicht im Landesstraßenbedarfsplan, das sei jedoch innerhalb einer Frist durchaus möglich. Zusammen hoffte er mit dem heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Daniel Sieveke auf ein positives Signal während der Versammlung. Und das bekam das Duo nach längerer Diskussion und vielen Fragen. Fast alle hoben bei der Spontan-Abstimmung den Arm für den Bau der Brücke.

Unterstützung dafür gab es auch aus Neuenbeken. Ortsununions-Vorsitzender Christoph Quasten sprach von einer guten Lösung, erinnerte die Bahnvertreter jedoch daran, die Übergänge im Bereich Neuenbeken nicht aus dem Blick zu verlieren.

Sollten die Pläne realisiert werden, hätten die Anlieger jedoch keinen Anspruch auf einen Schallschutz. "Weil wir die bestehende Trasse beibehalten", erläuterte Strathmann.

Weil sich in den kommenden Jahren an den Schließzeiten im Benhauser Bogen nichts ändern wird, sprach Ortsvorsteher Franz Driller nocheinmal die Einhaltung der Rettungszeiten in der Stadt Paderborn an. Bürgermeister Paus versprach Hilfe. "Wir erörtern gerade auf Kreisebene den Rettungsdienstbedarfsplan. So etwas wird dort einfließen müssen."

Bis zum Herbst will die Deutsche Bahn nach Angaben von Bezirksleiter Heinz Ridder ihre laufenden Maßnahmen abschließen. Die Blinklichter werden durch Lichtzeichen ersetzt, die einmündenden Straßen neu gestaltet und der Bahnübergangsbereich beidseitig aufgeweitet.