KREIS PADERNORN/ALTENBEKEN

Sängerin im künstlichen Koma

Notfallseelsorger betreuen Zeugen und Familienangehörige der Absturzopfer

26.10.2010 | 26.10.2010, 00:00
Während Feuerwehrleute und Rettungskräfte um das Leben der Schlagersängerin Anna-Maria Zimmermann kämpfen, macht sich Polizei-Einsatzleiter Josef Runowski (vorn) ein erstes Bild der Lage. Ein Schaumteppich soll die Entzündung des ausgelaufenen Kerosins verhindern. - © FOTO: MARC KÖPPELMANN
Während Feuerwehrleute und Rettungskräfte um das Leben der Schlagersängerin Anna-Maria Zimmermann kämpfen, macht sich Polizei-Einsatzleiter Josef Runowski (vorn) ein erstes Bild der Lage. Ein Schaumteppich soll die Entzündung des ausgelaufenen Kerosins verhindern. | © FOTO: MARC KÖPPELMANN

Kreis Paderborn/Altenbeken. Trauer und Fassungslosigkeit herrschten auch gestern noch in der Eggegemeinde über den Hubschrauberabsturz am Sonntagabend, bei dem vier Menschen in Sichtweite der Diskothek "Kuhrausch" zum Teil lebensgefährlich verletzt worden waren.

Schlagersängerin Anna-Maria Zimmermann, die bei dem Unfall schwerst verletzt worden war, wurde gestern nach mehreren Operationen in der Bielefelder Spezialklinik Gilead in ein künstliches Koma versetzt. Die 21-jährige Sängerin und der 31-jährige Dominik Schlick von der Firma Ballermann aus Nieheim waren von ersten Besuchern der "Ballermann-Award"-Feier aus den Trümmern des Helikopters gerettet worden. Der 50-jährige Pilot konnte sich selbst befreien. Einsatzkräfte der Altenbekener Feuerwehr retteten den 37-jährigen Alexander Frömelt, den Manager der Sängerin, aus dem Wrack. Er war beim Absturz in den Trümmern eingeklemmt worden.

Am Rettungseinsatz beteiligt waren auch Kräfte aus Paderborn und Bad Driburg sowie fünf Notärzte
Zeugenaussagen zufolge hatten die Rotorblätter des viersitzigen Hubschraubers einen Baumwipfel berührt. Anschließend stürzte die Maschine aus geringer Höhe ab. Nach bislang unbestätigten Informationen sollen an Bord auch Videoaufnahmen gemacht worden sein.

Noch am Sonntagabend wurde das Wrack des Hubschraubers nach einer ersten Untersuchung durch einen Mitarbeiter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen geborgen und bei der Firma Kopius in Bad Wünnenberg-Haaren eingelagert. Die weiteren Untersuchungen werden erfahrungsgemäß mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Während der Bereich um die Absturzstelle weiträumig abgesperrt war, stauten sich auf der Unteren Saage die Besucher des "Ballermann-Awards", die von der Absage noch nichts erfahren hatten.

Mit einem Großaufgebot von rund einem halben Dutzend Notfallseelsorgern wurden zunächst Gäste und Augenzeugen in Räumen der Disco Kuhrausch betreut. Im Laufe des Abends erschienen auch die Eltern der Rietberger Sängerin an der Absturzstelle.

Marc und Ralf Höschen, die Organisatoren des Events, waren gestern für ein Gespräch nicht zu erreichen. Im Internet veröffentlichten sie diese Stellungnahme: "Fassungslos, über das, was am Sonntag geschehen ist, sind wir in Gedanken ganz fest bei Anna-Maria Zimmermann und allen Beteiligten am Hubschrauberabsturz vor unserer Lokalität. Wir wünschen ihnen alles erdenklich Gute und hoffen auf eine schnelle und gute Besserung."