Paderborn-Schloß Neuhaus. Aromatisch und mit einem Tick Eleganz - genau so könnte die Wertung des Weinjahrgangs 2011 als solche für das diesjährige Paderborner Weindorf im Neuhäuser Schlosspark übernommen werden.
Mehr noch: in der Gunst der Besucher rangiert die Veranstaltung mittlerweile ganz weit oben und hat sich nach nunmehr elf Jahren zu einem unbedingten "Muss" für viele Paderborner entwickelt.
Bereits zur Eröffnung mit der deutschen Weinprinzessin und Moselweinkönigin Ramona Sturm am frühen Freitagabend war der Marstall-Innenhof rund um die bunten Wein- und Gastrostände gut besucht. Bei mildem Sommerwetter hielt der Zuspruch zumindest am Freitag und Samstag an - am Sonntag gabs freilich einige heftige Schauer. "Der Regen gehört einfach dazu", meinten Christine und Peter Finger aus Elsen und erinnerten daran, dass es mit dem Wetter in den letzten Jahren schon schlechter bestellt gewesen sei. Zusammen mit ihren Freunden Christina und Achim Schmidtmeier probieren sie sich durch das reichhaltige Angebot an Deutschen Weinen, testen, fachsimpeln und landen schließlich bei den "Weissen". Die schmecken am besten.
Dass man als Paderborner derartige Feste unterstützen muss, davon ist auch Stephan Stamm überzeugt. 86 ist er schon und nicht mehr ganz so gut zu Fuß. Doch mit seiner Frau zusammen hat der gebürtige Neuhäuser bislang keines der elf Weinfeste im Neuhäuser Schlosspark verpasst Darauf ist er stolz.
Sichtlich mit Stolz präsentieren auch die Winzer ihre Produkte: Den neuen Jahrgang, der aromatischer und eleganter sein soll, den Riesling, den Chardonnay, den Dornfelder oder den Burgunder. Aber auch Winzersekte - handgerüttelt, in traditioneller Flaschengärung - fast wie echter Champagner, nur viel günstiger.
14 Winzer, aus den unterschiedlichen deutschen Anbaugebieten, schenken in diesem Jahr im Paderborner Weindorf aus. "Feste dieser Art sind für uns die beste Werbung", sagt Joachim Spiegel vom Weingut Spiegel aus der Vorderpfalz. Fast alle Winzer sind schon lange dabei und haben mittlerweile gute Geschäftskontakte in die hiesige Region geknüpft. Aber auch Freundschaften entstehen. Joachim Spiegel besucht seine regelmäßig. Mit dem Motorrad. Und Wein hat er immer dabei. "Aber nur eine Flasche", schmunzelt er, "mehr passt in den Tankrucksack einfach nicht rein".