Paderborn. Das Wasser spritzt im hohen Bogen, als Jan Paterok mit seinem Wakeboard um die Kurve schießt. Trotz Regen begeistert er mit seinen ausgefallenen Sprüngen, bis er schließlich den Halt verliert, mit einem riesigen Platschen ins Wasser fällt und mit einem strahlenden Gesicht wieder auftaucht. Wasserskifans lassen sich vom miesen Wetter nicht schocken: Die NW hat einen Nachmittag zugeschaut.
Jan, 14 Jahre alt, lacht bei der Frage, ob ihm das schlechte Wetter der letzten Tage etwas ausmacht: "Ich komme jeden Tag zur Wasserski Anlage.Sogar in der Schulzeit." Gerade bei schlechtem Wetter mache es besonders Spaß, da es keine lange Warteschlange gibt und man so besser trainieren könne, erklärt er, bevor er sich wieder auf sein Wakeboard schwingt und die nächste Runde dreht.
Laut Markus Padberg, Sohn des Betreibers Heinz Padberg, kommen in der Hauptsaison in den Sommerferien bei gutem Wetter pro Tag über 100 Sportler, um Wasserski und Wakeboard zu fahren. Die ebenfalls auf dem Gelände vorhandene Bademöglichkeit mit Liegewiese fasst dann täglich bis zu 900 Badegäste.
"Momentan nimmt jedoch die Außentemperatur Einfluss auf die Anzahl unserer Gäste. Die Liegewiese ist fast leer und zum Wasserskifahren kommen am Tag ungefähr 30 Gäste", erklärt Markus Padberg. Dafür gibt es aber keinen Grund.
Denn: Die Wasserski-und Wakeboard Anlage ist auch bei Regen in Betrieb. "Jetzt ist eigentlich die beste Zeit: Das Wasser ist warm und es gibt nur kurze Wartezeiten. Außerdem: Nass wird man so oder so", sagt Padberg.
Diese momentane geringe Nachfrage und das regnerische Wetter wird von den begeisterten Sportlern wie Jan Paterok sogar positiv aufgefasst. So erklärt sein Mitstreiter, der 20 jährige Niklas Bentlage: "Ich fahre auch bei schlechtem Wetter Wakeboard. Dann sind die Sprungschanzen nass und das Springen macht durch den rutschigen Untergrund mehr Spaß!" Niklas kommt daher trotz Regen zwei bis drei Mal in der Woche extra von Gütersloh nach Paderborn: "Das ist es mir wert! Das Wetter ist kein Hindernis!"
Auch die Schülerinnen Svea Nolte und Sophia Klasing lassen sich vom Regen nicht abschrecken. Sie sind gemeinsam mit ihrer Austauschschülerin Mathilde Mignard aus Frankreich da.
"Diese Anlage wollten wir Mathilde natürlich nicht vorenthalten", erklären die drei jungen Damen. Dem stimmen auch Jan und Niklas zu: "Wasserski-und Wakeboarding kann man nur weiterempfehlen – bei jedem Wetter."