PADERBORN

Die im Ausland den Kopf hinhalten

Solidaritätsaktion für Soldaten am Rathaus

11.08.2011 | 11.08.2011, 13:15
Dazu rufen David Lohse, Kreisvorsitzender des Reservistenverbandes, Landrat Manfred Müller, Dieter Dembeck, Bezirksvorsitzender der ehemaligen Soldaten, und Karl-Heinz Schwarze vom Reservistenverband (v. l.) - hier mit gelber Schleife im Großformat - auf. - © FOTO: KREIS PADERBORN
Dazu rufen David Lohse, Kreisvorsitzender des Reservistenverbandes, Landrat Manfred Müller, Dieter Dembeck, Bezirksvorsitzender der ehemaligen Soldaten, und Karl-Heinz Schwarze vom Reservistenverband (v. l.) - hier mit gelber Schleife im Großformat - auf. | © FOTO: KREIS PADERBORN

Paderborn (st). Eine große Zahl kleiner gelber Schleifen, die gegen eine Spende erworben und am Revers getragen werden können, sollen am Samstag, 27. August, auf dem Rathausplatz die Verbundenheit der Bürger des Kreises mit den 6.800 Soldaten der Bundeswehr dokumentieren, sich sich in Auslandseinsätzen in Afghanistan und anderen Ländern befinden. Der Tag soll zugleich ein Zeichen der Solidarität mit den Familien dieser Soldaten sein.

Zu dieser Aktion haben die Kreisgruppe Höxter-Paderborn des Reservistenverbandes, der Bezirksverband der Kameradschaften ehemaliger Soldaten Paderborn, Büren und Umgebung sowie Landrat Manfred Müller gemeinsam aufgerufen. Beginn ist um 10.30 Uhr mit einem Platzkonzert des Reservisten-Musikzugs Weser-Lippe. Um 11 Uhr werden Müller und Bürgermeister Heinz Paus die Teilnehmer begrüßen. Zu den Rednern dieser durch Musikbeiträge aufgelockerten Veranstaltung gehört Oberstleutnant Wolfgang Mann, der persönliche Einsatz-Erfahrungen aus Afghanistan beisteuern kann.

"Es geht nicht darum, ob man die einzelnen Einsätze für gut oder sinnvoll hält oder nicht. Es geht um die Menschen, die im Auftrag des Bundestages, jeweils mit einer überwältigen Mehrheit des Parlaments beschlossen, im Einsatz sind," hofft Manfred Müller auf breite Resonanz.

Von den Vereinigten Staaten aus hat die Gelbe Schleife als sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit den Soldaten des jeweiligen Landes in vielen Staaten Verbreitung gefunden. Der Spendenerlös aus dem Erwerb der Schleifen soll dem Freundeskreis der Augustdorfer Panzerbrigade 21 und dem Bundeswehr-Sozialwerk zufließen. Sie kümmern sich um Angehörige der Soldaten, die "buchstäblich für Deutschland den Kopf hinhalten müssen" (Müller) und bei internationalen Einsätzen verletzt oder getötet werden.

Auf dem Rathausplatz werden aber nicht nur kleine Schleifen zu sehen sein. Auf gelbe Bänder, jeweils 15 Zentimeter breite und zwei Meter lange Stoffbahnen, sollen möglichst viele Teilnehmer der "Veranstaltung der Verbundenheit" ihre Unterschrift setzen, ihren Wohnort vermerken und auf Wunsch einen kurzen Gruß hinzu fügen. Diese Bänder sollen wenige Wochen später an den Einsatzorten der Soldaten deren Aufenthaltsräume schmücken. Die Bänder sind eine Idee der Holzmindener Gerberding-Stiftung.

Bei der gestrigen Ankündigung bezog Landrat Manfred Müller ausdrücklich auch die in Paderborn stationierten britischen Soldaten, die in Kürze zum nächsten Afghanistan-Einsatz fliegen, und Polizeibeamte, die in Afghanistan als Ausbilder für heimische Ordnungshüter fungieren, in die geplante öffentliche Geste der Solidarität ein.