BÜREN

Vom Bischof in die Ehe geführt

Franz-Josef Freiherr von und zu Brenken muss seinen Mitarbeitern vor der Hochzeit Wegzoll zahlen

Franz-Josef Freiherr von und zu Brenken (Schloss Erpernburg) und seine Braut Julia-Theresia Ilona Gräfin von Ingelheim genannt Echterin von und zu Mespelbrunn ließen sich vom Bischof von Würzburg Dr. Friedhelm Hofmann trauen. Sie trug ein cremefarbenes Taftkleid mit Ingelheim'schem Schleier. | © FOTOS: GEBHARD HEPP

12.04.2011 | 12.04.2011, 20:15

Büren-Brenken/Mespelbrunn. Zwei Tage lang feierten Franz-Josef Freiherr von und zu Brenken (42) und Julia-Theresia Ilona Gräfin von Ingelheim genannt Echterin von und zu Mespelbrunn (29) mit zahlreichen Gästen ihre Hochzeit auf Schloß Mespelbrunn (NW berichtete vorab). Die kirchliche Trauung am Samstag vollzog der Bischof von Würzburg Dr. Friedhelm Hofmann.

Am Freitag fanden die standesamtliche Trauung und ein großer Polterabend mit über 300 Gästen statt. Dabei gab es einen Ochsen am Spieß mit Rahm- und Champignonsauce, serviert mit Karotten-Ingwersuppe mit Kokosschaum, hausgemachtem Kartoffelsalat, gebackenen Kartoffeln mit Kräuterkruste und Schmand, mit Spinat gefülltes Poulardenbrüstchen und zum Dessert ,,Arme Ritter" mit Vanillesauce und Ahornsirup oder Obstsalat.

Baron Franz-Josef von und zu Brenken ist das älteste von vier Kindern von Georg Freiherr von und zu Brenken und Rosa Freifrau von und zu Brenken. Die Schwester Caroline trat 1996 mit Philipp Baron von Ketteler vor den Traualtar und lebt mit ihrem Mann im Münsterland. Stephanie von und zu Brenken heiratete 1998 den Prinzen Carl Friedrich zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Unter dem Namen ",Leo Löwenstein" fuhr der Prinz Autorennen und verunglückte im April 2010 tödlich auf dem Nürburgring.

Erbprinzessin Stephanie wohnt im Schloss Laudenbach im Kreis Miltenberg und leitet seit dem tragischen Tod ihres Mannes allein ein großes Weingut in Kleinheubach. 2006 heiratete die jüngste Schwester Rosalie von und zu Brenken den Wirtschaftsingenieur Benedikt Graf von Kornis. Die beiden leben heute in Düsseldorf.

Information
Das Adelsgeschlecht derer von und zu Brenken gehört mit zu den traditionsreichsten Familien in Ostwestfalen-Lippe. Die Familie hat ihren Sitz auf Schloss Erpernburg an der Autobahn 44. Dieses wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Davor residierten die Herren von und zu Brenken in der Niederburg im Almetal unterhalb des heutigen Schloß Erpernburg. Teile der alten Burg sind heute noch zu sehen. Die Erpernburg wurde im Dreißigjährigen Krieg (1684) stark beschädigt und im 18. Jahrhundert zur heutigen Form ausgebaut.(rep)

Vor der alten Wallfahrtskirche in Mespelbrunn hatten sich lange vor Beginn der Trauungszeromonie schon über hundert Schaulustige versammelt, um einen Blick auf das Brautpaar und die illustren Hochzeitsgäste zu ergattern. Geladen waren die nächsten Verwandten und Freunde aus fürstlichen, gräflichen und freiherrlichen Häusern im europäischen Raum.

Die Damen in bunten Kostümen, zum Teil mit extravaganten und auffälligen Hüten, die Herren dezent mit Frack und Zylinder. Als besondere Überraschung für den Bräutigam wartete vor der Kirche das Jagdhornbläsercorps Büren, um dem Brautpaar einen zünftigen musikalischen Start ins Eheleben zu präsentieren. Eingeladen waren auch alle Mitarbeiter des Hauses von und zu Brenken. Sie kamen am Samstag mit einem Reisebus. Die Brenkener Mitarbeiter spannten ein dickes Seil vor das Hochzeitsauto und verlangten ,,Wegezoll" für die Freigabe. Sie gaben die dunkelblaue Audi-Limousine erst frei, als der junge Bräutigam eine Flasche Schnaps als ,,Lösegeld" überreichte.

Am Abend feierte die Familie im kleineren Kreis von 120 Personen im Schloss. Dort wurden Mousse von Lachs und Forelle, Tomatencremesuppe, Wildschwein und Kartoffelgratin sowie Schokoladen- und weiße Mousse gereicht.

Die Mutter der jungen Braut Julia Theresia Gräfin von Ingelheim, Hedwig Gräfin von Ingelheim stammt aus Geseke. Dort wurde sie 1944 als Hedwig Freiin von Graes geboren. Sie heiratete 1970 Albrecht Graf von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn. Sie lebt seitdem in Schloß Mespelbrunn, das durch verschiedene Ferseh- und Filmproduktionen, wie ,,Das Wirtshaus im Spessart" mit Liselotte Pulver bekannt wurde.