PADERBORN

Alles bleibt beim Alten

Studenten dürfen weiter aufs NRW-Semesterticket hoffen

Adrian Hanrath und Lisa Scheibner sind nicht auf das Semesterticket angewiesen, empfinden es jedoch als Mehrwert für Studenten. | © FOTO: JULIA RENNER

02.09.2010 | 02.09.2010, 15:23

Paderborn. Müssen die Studierenden der Universität Paderborn ab diesem Monat auf ihr NRW-Semesterticket verzichten? Diese Frage löste in den letzten Tagen Angst und Unmut aus, denn viele der Studenten sind unbedingt auf ein solches Ticket angewiesen. Doch jetzt gibt Uni-Kanzler Jürgen Plato Entwarnung: "Es wird zum Winter ein NRW-Semesterticket geben."

Seit 2008 können die Studierenden an der Universität Paderborn, 24 Stunden lang, an sieben Tagen in der Woche, mit Bus und Bahn, quer durch NRW fahren. Das alles im Zeitraum von sechs Monaten und für nur 116 Euro. "Vor allem für Studenten, die unter der Woche zum jobben oder zu ihren Eltern nach Hause fahren, ist dies eine enorme Erleichterung", berichtet Florian Rittmeier, von der Fachschaft Mathematik und Informatik.

"Doch auf Grund eines unzureichend formulierten Vertrages, kam es nun zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Allgemeinen Studierendenausschuss (ASta) und den Verkehrsverbünden Ostwestfalen-Lippe-Verkehr (OWLV) und der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (VRL)", erklärt ASta-Vorsitzender Matthias Halfer. Bis heute sei laut ASta somit nicht ganz klar, ob es das Ticket auch im kommenden Semester geben werde.

Die zwei Verkehrsverbünde fordern den ASta auf, einen Restbetrag von rund 180.000 Euro zu begleichen, wozu dieser jedoch nicht bereit ist. "Der Vertrag macht nicht deutlich, dass wir im Unrecht sind, sodass wir auch keinen Grund sehen, den Betrag zu bezahlen", stellt Matthias Halfer klar. Das Kompetenzcentrum Marketing (KCM) und DB-Regio, die als Vertreter der beiden Verkehrsverbünde agieren, machten wiederum deutlich, dass es bis zur Begleichung der Summe auch kein NRW-Semesterticket geben werde.

So muss am 8. September das scheidende Studierendenparlament der Universität Paderborn (StuPa) eine Entscheidung fällen. "Die Haushalts-und Wirtschaftsverordnung (HWVO) schreibt vor, dass mindestens 15 Parlamentarier einer Lösung zustimmen müssen", erklärt Rittmeier. "Das Problem ist jedoch, dass oftmals nur sehr wenige Mitglieder an den Parlamentssitzungen teilnehmen und es somit schwer ist, 15 einheitliche Stimmen zu erhalten", so Rittmeier.

 Uni-Kanzler Jürgen Plato versucht inzwischen, die Gemüter zu beruhigen: "Wichtig ist, dass wir die Studenten nicht noch weiter verunsichern. Das Präsidium der Universität möchte zwar nur ungerne eingreifen, sollte der ASta in den Verhandlungen jedoch nicht weiterkommen, so werden wir eine Entscheidung fällen." Bereits in den letzten Tagen führte Plato mit den Verkehsverbünden intensive Gespräche.

"Ich bin mir sicher, dass wir uns bei der, zu begleichenden Summe, entgegen kommen werden und es somit auch weiterhin ein NRW-Semesterticket geben wird", macht Plato den Studierenden Mut.

Auch Bahnsprecher Udo Kampschulte äußerte sich hoffnungsvoll: "Wir gehen davon aus, dass es zu einem Kompromiss kommen wird." Somit müssten die Studierenden der Universität Paderborn demnächst wahrscheinlich doch nicht auf ihr liebgewonnenes NRW-Ticket verzichten.