Paderborn

Rock statt Kamelle

Die "Jerk off Kids" stellten an Karnevalssamstag ihre neue CD vor

15.02.2010 | 15.02.2010, 00:00
Stefan Dutta, Philip Carniel, Niko Rammert und Martin Brill (v.l.) von der Punkrockband "Jerk off Kid" sind stolz auf ihr erstes Album. Es heißt "Home oft the Homeless". - © FOTOS: RALF MISCHER
Stefan Dutta, Philip Carniel, Niko Rammert und Martin Brill (v.l.) von der Punkrockband "Jerk off Kid" sind stolz auf ihr erstes Album. Es heißt "Home oft the Homeless". | © FOTOS: RALF MISCHER

Paderborn. Die ganze Stadt ist im Jeckenfieber. Nur hier gibt es keine Bützchen. Dafür kann es leicht passieren, dass man im Kleinkunstsaal der "Kulte" angerempelt wird. Das ist Punk. Eine ganze Nacht lang: Die lokalen Punkrocker von "Jerk off Kid" stellen ihre neue CD vor.

Über die Stränge schlagen an Karneval? Für einen echten Punkrocker ist das lächerlich. Für die Jungs von "Jerk off Kid" ohnehin. Denn das machen die Vier sowieso immer. Diesen Schluss legt zumindest ihr Bandname nahe: Jerk off Kid. "Jerk" bedeutet im Englischen Narr oder Trottel und "jerk off" ejakulieren oder abspritzen. Ihr Musik ist ordentlicher Punkrock, schnörkellos und mit klassischer Melodielinie. So wie Punk früher einmal war.

An diesem Abend gibt es nur ein Kostüm: Dunkle Klamotten, Lederjacken, lange Ketten, mit Nieten an der Hose befestigt. Den obligatorischen Hahnenkamm als Kopfschmuck sieht man gar nicht. Gerade die jungen Leute sind bemüht, dem gängigen Bild eines Punkers nicht zu entsprechen.

Ein Track auf der neuen CD heißt "Home of the Homeless". Sänger Stefan Dutta besingt darin seine Band als "Home of the Homeless" und "Voice of the Voiceless". "Wir haben uns gedacht, dass wir, wenn wir solche Themen vertonen, auch ein wenig helfen wollen", sagt Dutta (30). Ein Teil des Verkaufspreises der CD geht deshalb an die Paderborner Tafel.

An diesem Abend spielen in der Kulte nicht nur die "Jerk off Kids". Der Konzertveranstalter Jörg Steinkemper (Fast Forward Concerts) hat auch die Bands "Gone to waste", "Random i am" und "The Vaders" in die Kulturwerkstatt geholt. Der Bürener macht schon seit 10 Jahren Konzerte. Er ist zufrieden: "Das Publikum ist okay und die Bands sind okay." Der 33-Jährige hört privat aber "schon ein wenig die härtere Schiene". Dennoch kann er sich für den melodiösen Punk von "Jerk off Kid" begeistern.

Gleich steigen Dutta, Pille, Remmert und Bruel auf die Bühne. Und sie werden keine Kamelle werfen, sondern Rockmusik spielen. Punkrock.