Scharfe Bisse von der Viper

"Ihr seid doch verrückt": Wettbewerb um die tapfersten Currywurst-Esser in Paderborn

Marc Vetter (22) hat es bis ins Finale geschafft. Am Ende macht er den dritten Platz. In der Pause versucht er, die Schmerzen auf diese Art zu vertreiben. | © FOTO: RALF MISCHER

13.07.2009 | 13.07.2009, 00:00

Paderborn (rtm). Zuerst waren es 20. Doch schnell wurden es weniger, denn wenn’s brennt, dann brennt’s. Und es brannte stark. Erstmals gab es am Samstag in Paderborn einen Wettbewerb rund um den tapfersten Currywurst-Esser.

An der Imbissbude an der Warburger-Straße haben sich viele Schaulustige eingefunden. Retter des Malteser-Hilfsdienstes stehen parat – falls sich ein Teilnehmer zu viel zumuten sollte.

Zeremoninienmeister Sven Hauft erklärt die Regeln: Es gibt fünf Durchgänge, wenn dann noch mehrere im Rennen sind, ein Stechen.

Es geht locker los: In der ersten Runde träufelt Hauft nur ein wenig von der Soße mit dem Namen "Viper" auf die Wurststückchen, die nun von den Probanden zu verzehren sind. Viper hat nur 250.000 Scoville. Scoville ist die Einheit, mit der die Schärfe von Lebensmitteln beschrieben wird. Lukas (22) steigt schon nach dem Biss der Viper aus. Er hat vom Essen Schluckauf bekommen.
Drei Runden weiter wird es ernst. Die Soße heißt "Devils Blood" und ist mit 800.000 Scoville 270 Mal schärfer als Tabasco. Um sie zu neutralisieren, müsste man sie mit 2.800 Litern Wasser verdünnen.

Sven Hauft träufelt das Elixier mit einer Einwegspritze auf die Bratwurstscheiben. Dennoch gibt niemand auf. "Man merkt die Schärfe gar nicht mehr so – die Zunge ist schon betäubt", berichtet Dirk (28) aus Delbrück.

Es bleiben neun, dann fünf mutige. "Ihr seid doch verrückt", sagt der letzte Aussteiger zu den übrigen vier. Dann kommt die letzte Wurstplatte – und mit ihr die "Mad Dog Magnum", 8.000 Mal so scharf wie eine normale Currywurst. Marian Mitschke (18) macht das Rennen. Danach sagt er kein Wort. Er stürzt sich einen Liter Vollmich in den Schlund.