Spenden auf Rekordniveau: Wo das Geld in Paderborn eingesetzt wird

Paderborn. Tierfutter, Kleidung, Geld oder Lebensmittel: Der Spendenbedarf bei Paderborner Anlaufstellen ist nach wie vor hoch. In die Weihnachtszeit gehen sie trotzdem optimistisch. Der Grund: Sie erfahren in der Vorweihnachtszeit eine hohe Spendenbereitschaft der Paderborner. &bdquo;Wir haben im Dezember am meisten zu tun“, sagt Volker Hillebrand von der Paderborner Bahnhofsmission. Das liege daran, dass die Spendenbereitschaft der Menschen im Weihnachtsmonat am höchsten sei. Die Bahnhofsmission erreichen Sachspenden wie Kaffee, Plätzchen oder Kleider, außerdem gibt es Backwaren vom Vortag von der Bäckerei Lange. Aber auch Geldbeträge werden regelmäßig gespendet. &bdquo;Die kommen vorwiegend von Privatpersonen und befinden sich auch schon mal im drei- oder vierstelligen Bereich“, sagt Hillebrand. Auch Mittagessen wird in der Bahnhofsmission angeboten, 25 bis 30 Menschen finden in dem kleinen Raum Platz. Und der Bedarf an Spenden ist weiter da: &bdquo;Wir brauchen dringend warme Unterwäsche, Gestricktes und Kleidung generell“, sagt Hillebrand. Lesen Sie auch: Siebenjährige aus Paderborn spendet 752 Euro für krebskranke Kinder Bei der Paderborner Tafel herrscht Optimismus Auch bei der Paderborner Tafel geht man aufgrund der Erfahrungen aus den vergangenen Jahren optimistisch in die Weihnachtszeit. Vorsitzende Vera Jennebach sagt: &bdquo;Ende November hält sich die Spendenbereitschaft noch in Grenzen, das nimmt dann vor Weihnachten zu.“ Was genau gespendet wird, sei vor Weihnachten nicht anders als im Rest des Jahres. Jennebach: &bdquo;Die Tafel benötigt immer besonders dringend haltbare Lebensmittel wie Konserven oder Nudeln, aber auch Kosmetika.“ Nicole Wiggers, Geschäftsführerin des Vereins &bdquo;KIM - Soziale Arbeit“ kann derzeit noch nicht einschätzen, wie die Bereitschaft in diesem Jahr sein wird, aber: &bdquo;Es war immer so, dass die Spendenbereitschaft zur Weihnachtszeit höher war.“ Der Verein erhält sowohl Spenden von Privatpersonen als auch von Unternehmen. So habe etwa die Freilichtbühne Schloß Neuhaus das ganze Jahr über für den Verein gesammelt, Aktionen wie aufgestellte Wunschbäume ermöglichen außerdem das Erfüllen konkreter Wünsche. &bdquo;Wir können immer Schlafsäcke oder einfache Alltagsbekleidung gebrauchen. Wir nehmen auch gerne noch brauchbares Essen, das von Weihnachtsfeiern übrig geblieben ist“, sagt Wiggers. Eine wiederum ganzjährig konstante Spendenbereitschaft beobachtet Andreas Weber von der Padermahlzeit. &bdquo;Kleine und große Spenden kommen jeden Tag, viel kriegen wir auch von Firmen, zum Beispiel Hygieneartikel oder Backwaren“, sagt er. Auch aus privaten Kreisen gebe es das ganze Jahr über kleine und große Spenden, zum Beispiel widmen Menschen Geld von Beerdigungen, &bdquo;Wann im Jahr wir Spenden bekommen ist fast egal, das ist immer wichtig“, sagt Weber. Im Tierheim beobachtet man zunehmende Zurückhaltung Und nicht nur Spenden für Menschen werden gebraucht, sondern auch für Tiere. Im Paderborner Tierheim beobachtet man in den vergangenen Jahren eher Zurückhaltung bei der Spendenbereitschaft. &bdquo;Die Menschen sind sparsamer geworden“, sagt Tierheim-Leiterin Nicole Wittenberg. Dennoch blickt sie der Weihnachtszeit positiv entgegen. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass es mehr wird“, sagt Wittenberg mit Blick auf die Spenden in den kommenden Wochen. Eine Erleichterung sind auch für das Tierheim die oft in Tierfachmärkten aufgestellten Wunschbäume, mit denen gezielter Bedarf erfüllt werden kann. Wittenberg betont: &bdquo;Besonders Katzentrockenfutter brauchen wir. Derzeit haben wir mehr als hundert Katzen“, beschreibt sie die Ausnahmesituation. Und wie sieht es mit den Kollekten in den Kirchen zur Weihnachtszeit aus? &bdquo;Gemessen an den Diözesankollekten und Spenden, die das Paderborner Erzbistum selbst betreffen, ist der Monat Dezember der Monat mit den höchsten Einnahmen über das Jahr gesehen“, heißt es auf Nachfrage seitens des Erzbistums. Allerdings sei zu berücksichtigen, dass im Dezember vier Diözesankollekten angesetzt sind, während es in anderen Kalendermonaten nur je eine oder zwei sind. Rund 85 Prozent der Diözesankollekten werden dabei direkt an die Spendenwerke weitergeleitet. Die übrigen 15 Prozent werden entsprechend des vorgesehenen Zwecks aus dem Kollektenplan im Erzbistum verwendet. Mehr zum Thema Spenden: Altkleidersammler appellieren an Spender in OWL Auch für die Weihnachtskollekten gibt es Pläne Die Kollekten außerhalb des Kollektenplans verbleiben in der jeweiligen Kirchengemeinde vor Ort. Auch bei den Kollekten aus den Weihnachtsgottesdiensten greife dann der Kollektenplan. Die Kollekte am ersten Weihnachtstag sei für das Hilfswerk Adveniat bestimmt und die Kollekte am zweiten Weihnachtstag für die Förderung von Priesterberufen. Darüber hinaus werde in der Weihnachtszeit noch eine Kollekte für den Weltmissionstag der Kinder ausgerufen.

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