Bogenschießen für die innere Ruhe – ein Trainer aus Paderborn macht es vor

Paderborn. Aufrecht hinstellen, Beine schulterbreit aufstellen, den Körper seitlich zur Zielscheibe positionieren – und das hintere Ende des Pfeils an der Bogensehne einklinken lassen. &bdquo;Wenn es klickt, dann sitzt der Pfeil richtig“, erklärt Marco Ringens, Inhaber des Bogenschießstandes &bdquo;Bogen und Du“, den Schülerinnen und Schüler seiner Bogen-Schnupperstunde. Dann den Bogen auf Augenhöhe heben und mit der dominanten Hand den Pfeil bis zum Ankerpunkt ziehen: Dieser sei ein fester Punkt im Gesicht und helfe, präzise zu schießen. Schließlich lässt Ringens seinen Pfeil auf das Ziel sausen. &bdquo;Wir machen hier intuitives Bogenschießen“, sagt er. Es ginge bei ihm nicht um den Wettkampf, sondern um Achtsamkeit. Er geht zur Zielscheibe, presst eine Hand an die Scheibe, hält mit der anderen den Pfeil fest, macht einen Schulterblick und zieht den Pfeil heraus. &bdquo;So entfernt man Pfeile richtig“, sagt er. Der Schulterblick sei wichtig, um niemanden mit dem Pfeil zu verletzten. An der Wand im Paderborner Bogenschießstand hängen verschiedene Pfeile Neben ihm an der Wand hängen zahlreiche, ungleiche Pfeile. Sie haben einen Holzschaft und Spitzen aus Stein, Stahl oder Eisen. &bdquo;Die ersten Menschen schießen seit mindestens 65.000 Jahren mit Pfeil und Bogen“, erklärt der Bogenschütze. Er dreht einen Pfeil mit Steinspitze in seiner Hand, ein Nachbau aus der Steinzeit. Als Nächstes zeigt er einen Pfeil mit einem Dreizack, damit sei im Mittelalter gefischt worden. Einen anderen Pfeil mag er gar nicht, weil die Geschichte dahinter grausam ist. &bdquo;Pferde wurden damit geschossen, aber nicht um sie zu töten, sondern um ihnen starke Schmerzen zuzufügen“, erklärt er. Eine Waffe, die im Krieg eingesetzt wurde, um Pferde absichtlich in Panik zu versetzen, um einen militärischen Vorteil zu erzielen. In der Mitte des Raums zieht der Paderborner ein Pfeilfangnetz zu Dann geht die Schnupperstunde weiter und Ringens fragt, ob seine Schüler einen Armschutz und einen Fingerschutz haben wollen. Dieser schirme den Arm und die Finger vor der harten Sehne ab. Bevor weiter geübt werden darf, zieht Ringens ein Pfeilfangnetz in der Mitte des Raums zu. Dieses trennt den Schießbereich vom Sitz- und Entspannungszone. Nacheinander darf dann wieder geschossen werden. Neues Angebot: Paderborn bekommt öffentliche Padel-Anlage &bdquo;Die Eigenschaften des Bogens sind Stärke, Mut und Selbstwirksamkeit“, sagt er. Auf den Sport sei er 2014 in der Zeit als Sozialarbeiter in der Jugendarbeit gekommen. Er habe schnell gemerkt, welchen positiven Einfluss der Bogensport auf die Jugendlichen hatte. Der Paderborner Bogenschießlehrer spricht von Achtsamkeit und Meditation &bdquo;Es ist vor allem die Selbstwirksamkeit, die sie beim Bogenschießen lernen“, so der Schütze. Das Schießen sei einfach und die innere Ruhe tue Körper und Geist gut. Bogenschießen sieht Ringens als Form der Achtsamkeit oder Meditation. Es sei immer der gleiche Ablauf: Material bereitlegen, Gedanken sammeln und dann schießen. &bdquo;Man muss mit jedem Schuss zufrieden sein“, sagt der Bogenschütze. Sonst verginge der Spaß. Darum bildet er nicht unbedingt für den Wettbewerb aus. Es bestehe aber die Möglichkeit, bei ihm zu trainieren. Weitere Hobbys: Das sind die Trends der Wintersaison 2025 in OWL An der Wand zeigt Ringens seinen Schülern dann noch ein Messergerät, das die Flexibilität der Pfeile misst. Die Flexibilität, die Länge und das Gewicht seien die wichtigsten Eigenschaften eines Pfeils, erklärt er. &bdquo;Wenn man mit leichteren Pfeilen schießt, kann man auch mit leichteren Bögen schießen.“ Seine Pfeile bestehen überwiegend aus Carbon und sind deshalb federleicht. In Paderborn sollen bald auch Bögen und Pfeile verkauft werden Dann wird weiter geschossen, allen macht das Schießen sichtlich Spaß. Die 90-minütige Schnupperstunde geht schnell zu Ende. Ringens bietet in seinem Schießstand an der Detmolder Straße 19a in Paderborn noch andere Kurse ab 25 Euro an. Bald möchte er auch Bögen und Pfeile verkaufen. &bdquo;Bogenschießen geht auch im eigenen Garten oder Keller“, sagt er. Dabei müsse jeder aber Sicherheitsvorkehrungen treffen. &bdquo;Man sollte damit verantwortungsbewusst umgehen und die Pfeile auf keinen Fall auf freiem Feld schießen“, mahnt Marco Ringens. Denn diese – vor allem Carbon-Pfeile – könnten in die Futterernte geraten und somit zur Gefahr für Tiere werden. Auch interessant: Schüler im Kreis Paderborn treten im Papierboote-Wettstreit an – mit Video

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