Erst Stammgast, jetzt Chefin: Besonderes Geschäft in Paderborn hat neue Gastgeberin

Paderborn. Fünf Monate war die Spanische Treppe in der Rathauspassage geschlossen. Jetzt hat sie wieder geöffnet – und es zeigt sich: Sie hat den Menschen in Paderborn gefehlt. Allerdings ändert sich gerade etwas. Rolando Sanchez, seit bald genau 28 Jahren das Gesicht des Geschäfts mit der Chance zum Verköstigen, ist zwar wieder zurück. Doch nach einem Herzinfarkt will er erheblich kürzertreten und hat mit Liliana Toriz Gonzalez bereits eine Nachfolgerin. Zu Libori 1997 hatte Sanchez seinen Lebensmittelladen mit der Möglichkeit, Kleinigkeiten zu essen, eröffnet. Nach dem Motto: Spanische Weine, Tapas, Delikatessen. Eine Spezialität sind etwa die gefüllten Zwiebeln mit Thunfisch in Tomatensoße aus dem nordspanischen Asturien. Losgegangen ist alles Anfang der 1990er-Jahre durch den Wunsch von Schülern – er gab an einer Paderborner Privatsprachschule Spanisch-Unterricht –, die nach Spanien-Urlauben die leckeren Speisen auch hier haben wollten. So fing Sanchez erst klein mit einem Garagenverkauf in der Stadtheide an. Die Spanische Treppe in Paderborn ist ein besonderer Sozialraum &bdquo;Doch dann wurde es immer mehr“, sagt der 67-Jährige. Als er ein paar Jahre später von den Plänen für die Rathauspassage hörte, wollte er hierhin: genau jene 33 Quadratmeter, die er heute auch hat. Zunächst aber sah es nicht danach aus, war hier doch der Sozialraum für die umliegenden Geschäfte geplant. Doch schließlich bekam er seine Wunschfläche. Jetzt ist es ein etwas anderer Sozialraum, scherzt Sanchez. Denn durch seine einladende, offene und kommunikative Art fühlt sich hier wohl jeder am richtigen Platz. Vor allem Stammkunden sind es, die es zur Spanischen Treppe zieht. Aber auch Leute, die aus Hamburg, München und Köln immer zu Libori kommen, wenn sie Freunde in Paderborn besuchen. Essen gehen in Paderborn: Mehrwertsteuer-Senkung wird kaum Effekt für Gäste haben &bdquo;Die Spanische Treppe gibt es nicht nur in Rom“, sagt Sanchez immer. Viele Kunden kämen, weil sie gerne Spanisch hören, und manche können es auch sprechen. &bdquo;Auch wenn sie es erst nach dem dritten Glas zeigen – dann aber flüssig“: ein typischer Sanchez-Wortwitz. Neue Betreiberin in der Paderborner Rathauspassage schätzt ihren Vorgänger &bdquo;Das macht Rolando besonders“, sagt Toriz Gonzalez. &bdquo;Er nimmt alles mit Humor.“ Als sie gehört habe, dass er eine Nachfolge sucht, habe sie überlegt. Selbst Stammgast mit ihrem Mann kannte sie Sanchez gut. Und eine langjährige Mitarbeiterin ist eine Freundin. Dann sagte sie: ja. .responsive23-PiqL930hpPCk8xMa-map-250707-spanische-treppe { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-PiqL930hpPCk8xMa-map-250707-spanische-treppe { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-PiqL930hpPCk8xMa-map-250707-spanische-treppe { padding-top: 142.86%; } } Kennengelernt hatte sie Sanchez - übrigens im Eröffnungsjahr der Spanischen Treppe 1997 – über ihren Mann, der für seinen Arbeitgeber Benteler einen Spanisch-Kurs besuchte. Bei Sanchez. Ihr Mann war für seinen Job im mexikanischen Puebla und es funkte zwischen der Ingenieurin und dem Ingenieur. 2009 ist sie dann mit ihrer Familie nach Paderborn gezogen. In einem anderen Beruf gibt es für die 51-Jährige nun einen Neuanfang – immer mittwochs bis freitags von 15 bis 20 Uhr sowie samstags von 11 bis 18 Uhr (zu Libori ist jeden Tag und länger geöffnet). Die Zeiten sind gleich, wie auch die Karte. Die Spanische Treppe ist für Toriz Gonzalez ein Ort, an dem man sich zu Hause fühlt – mit Rolando als exzellentem Gastgeber. &bdquo;Ich möchte sie im Geiste von Rolando weiterführen.“ Gute Voraussetzungen für die neue Betreiberin und für den Zusammenhalt in der Rathauspassage, den Sanchez sehr schätzt. Noch bis September arbeitet er Toriz Gonzalez in alles ein. Denn so ganz loslassen kann er noch nicht. &bdquo;Es ist mein Kind“, sagt er. Besondere Gastronomie: Paderborner Getränke-Unternehmer würde gerne eine Kirche zum Restaurant umbauen Glückliche Inhaberin des neuen Concept-Stores in Paderborn Vom Namen her könnte ein paar Meter eine Zweigstelle der Spanischen Treppe sein. Vor gut drei Wochen hat Sina Merz in der Rathauspassage ihren Concept-Store Frohsinn eröffnet. Wie es bisher gelaufen ist? &bdquo;Ich bin wirklich glücklich, hatte schöne Gespräche, tolle Momente und gute Rückmeldungen zum Konzept und vor allem zur Auswahl der Marken“, sagt sie. Ihr Konzept vereint Damenmode, Schuhe, Accessoires, Schmuck und einige Dinge aus dem Bereich Home und Living. Ganz wichtig für Merz: &bdquo;Ich habe nur Marken gewollt, die Paderborn noch nicht kennt.“ Dazu zählen die deutsche Firma Mazine, die etwas unter dem Stern der Nachhaltigkeit stehe, sowie weitere Firmen, die faire Mode herstellen – wie Basic Apparel und Jan N June. Dies sei auch für sie ein Schwerpunkt. In dem neuen Paderborner Laden gibt es vor allem sportlich-schicke Mode Merz hat ihren Laden in den früheren Räumen von Eva Zelle, wo es einst Designermode gab. Ihre Zielgruppe umfasst fast alle Altersschichten. Frauen von Mitte 20 bis Mitte 70. Nur die ganz jungen Mädchen und Frauen zählen nicht dazu. Ihr Sortiment sei zwar mittelpreisig, aber vermutlich doch etwas zu teuer. Interview zur Innenstadt: Neue Paderborner Citymanagerin: &bdquo;Innenstadt soll täglich 24 Stunden belebt sein“ In der Grobausrichtung ist die Mode sportlich-schick. Zur Auswahl stehen &bdquo;viele Basics, die man gut miteinander kombinieren kann“, sagt die 28-Jährige, die seit fünf Jahren in Salzkotten lebt und die vorher zum Team des Bürener Concept-Stores &bdquo;bei Eva“ von Eva Henke gehörte. &bdquo;Aber zwischendurch gibt es auch modische Highlights.“ Dazu zählen unter anderem auffälligere Kleidungsstücke der französischen Marke Des Petits Hauts: mit mehr Farbe und verspielt. &bdquo;So kann ich einige Geschmäcker abdecken“, sagt Merz. Bereichert wird all dies noch durch etwas Kunst. Zurzeit hängen Bilder der Detmolderin Sonja Pape oder Semke an den Wänden. Gemälde, die auch gekauft werden können. Zusammengefasst ist es ein Raum für Begegnungen – wo es immer auch einen Kaffee gibt.

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