Paderborn. Damit die diesjährige Karnevals-Session nicht am Aschermittwoch mit einem immensen Kater endet, geben Apotheker aus dem Hochstift Tipps. Welche Maßnahmen Karnevalistinnen und Karnevalisten ergreifen können, verraten Philipp Hoffmann, Sprecher der Apothekerschaft im Kreis Paderborn, und Björn Schmidt, Sprecher der Apothekerschaft im Kreis Höxter, gegenüber der „NW“.
„Das einzig wirksame Rezept, um dem Karnevals-Kater vorzubeugen, ist natürlich, einfach keinen Alkohol zu trinken“, so die Experten. Für alle diejenigen, für die das keine realistische Option darstellt, haben die Apotheker ein paar Tipps parat, „mit denen sich die körperlichen Auswirkungen zumindest etwas abmildern lassen“.
Tipp 1: Alkohol nicht auf nüchternen Magen trinken
Grundsätzlich sei es besser, Alkohol nicht auf nüchternen Magen zu konsumieren. Die Mahlzeit vor der Karnevals-Party sollte ausgewogen sein – es darf dabei aber auch ruhig etwas Deftigeres auf den Teller kommen. „Auf diese Weise verringert sich die Geschwindigkeit, mit welcher der Alkohol im Körper aufgenommen wird“, erklärt Hoffmann. Auch beim Feiern selbst sollten einige Punkte beachtet werden: „Nicht alles durcheinandertrinken, lieber bei einer Sorte Getränk bleiben und sich außerdem bei jedem Glas Zeit lassen“.
Tipp 2: Vor, während und nach dem Feiern Wasser trinken
Das wirksamste Mittel vor, während und nach der Party, um den Auswirkungen von Sekt, Schnaps und weiteren Spaßgetränken so weit wie möglich entgegenzuwirken sei Wasser. Bereits vorher sei es wichtig, ausreichend Wasser zu trinken. Und auch beim Feiern sollte man dem Körper zwischen den alkoholischen Getränken immer wieder ein Glas Wasser gönnen. „Alkohol entzieht dem Körper Wasser, daher ist es wichtig, dies kontinuierlich zuzuführen – damit die Kopfschmerzen am nächsten Tag nicht allzu heftig ausfallen“, führt der Apotheker aus.
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Tipp 3: Finger weg vom Konterbier
Ein Rezept, um den Alkohol-Abbau zu beschleunigen, gäbe es nicht. „Der Körper braucht so lange, wie er braucht, um den Alkohol abzubauen. Das ist individuell unterschiedlich und hängt unter anderem von Alter und Gewicht ab“, so Schmidt. Die Leber von Frauen baue den Alkohol aber langsamer ab als die von Männern. Vom sogenannten „Konterbier“ rät der Apotheker klar ab: „Noch mehr Alkohol ist nichts, was dem Körper an dieser Stelle in irgendeiner Weise helfen würde.“ Auch hier sei die Devise: Dem Körper weiter Wasser zuführen.
Tipp 4: Bei starken Symptomen kann Schmerztablette helfen
Weitere Symptome wie Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen sollten mit Ruhe auskuriert werden. „Bei Bedarf ist natürlich auch der Griff zur Tablette gegen Kopfschmerzen oder Übelkeit erlaubt“, sagt Schmidt. Dabei sei es wichtig, die empfohlene Dosierung zu beachten. Und es sollte unbedingt im Vorfeld abgeklärt werden, welches Mittel für den individuellen Bedarf geeignet ist, denn: „Menschen, die beispielsweise eine empfindliche Magenschleimhaut haben, kommen nicht mit allen Präparaten gegen Kopfschmerzen gleich gut zurecht“
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Vorsicht sei natürlich auch geboten, wenn dauerhaft andere Medikamente eingenommen werden müssen. Es könne sonst zu Wechsel- und Nebenwirkungen kommen. Daher rät Hoffmann, die Hausapotheke regelmäßig überprüfen und Notwendiges ergänzen. „Die Apotheken beraten hier gerne und finden die jeweils passenden Präparate“, bekräftigt der Apotheker.