Fachkräftemangel

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Trotz sommerlicher Temperaturen beenden die Paderborner Freibäder die Saison

Noch bis zum 31. August kann in den Paderbädern geplanscht, geschwommen und gesonnt werden. Dann endet die Saison - trotz hochsommerlicher Temperaturen. Bei vielen Freibadgästen stößt das auf Unverständnis.

Das Freibad im Rolandsbad schließt am 31. August seine Türen - trotz weiterhin sommerlicher Temperaturen. Am vorletzten Öffnungstag ist es verhältnismäßig ruhig. | © Henrike Buschmann

Henrike Buschmann
29.08.2024 | 29.08.2024, 20:06

Paderborn. „Ich kann nicht verstehen, warum das Freibad bei diesem Wetter schon zumacht“, sagt Markus Ruhe. Nahezu täglich kommt er ins Rolandsbad. Bei den warmen Sommertemperaturen hat er seine Tochter sogar vom offenen Ganztag abgemeldet, um mit ihr ins Freibad zu gehen. Am 31. August endet in den Freibädern der Paderbäder, zu denen auch das Waldbad in Schloß Neuhaus gehört, die Saison - das Verständnis dafür hält sich bei vielen in Grenzen.

Zum Hintergrund: Im Juli hatten SPD und Linke im Stadtrat beantragt, die Freibad-Saison um eineinhalb Wochen zu verlängern. Im vergangenen November sei ein vorzeitiges Ende der Freibadsaison beschlossen worden, um 30.000 Euro zu sparen, mittlerweile stelle sich die städtische Haushaltssituation als „weniger dramatisch“ dar, sagte Roswitha Köllner von der Linksfraktion Anfang Juli.

CDU, FDP, AfD und Für Paderborn sprachen sich gegen die gewünschte Saison-Verlängerung aus, die Grünen enthielten sich.

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Längere Öffnung aufgrund der Personalplanung nicht möglich

Stefan Schumann, Geschäftsführer der Paderbäder erklärt, warum die Freibäder die Saison auch grundsätzlich nicht spontan verlängern könnten: „Natürlich sind wir als kommunaler Arbeitgeber an die Ratsbeschlüsse gebunden. Auch darüber hinaus basiert unsere Personalplanung aber auf Jahresplänen.“

An anderen, heißen Tagen wird im Rolandsbad auch mal richtig voll. - © Copyright 2009
An anderen, heißen Tagen wird im Rolandsbad auch mal richtig voll. | © Copyright 2009

Es sei mittlerweile zwar eine gewisse Entlastung in der Personalsituation eingetreten, allerdings sei die Planung dieses Personals nach wie vor begrenzt. „Nach dem Beschluss haben wir bis zum 31. August geplant, danach gehen viele Kollegen in den Urlaub. Das kann nicht einfach umgestellt werden“, sagt Schumann.

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Dass viele Gäste den frühen Schluss des Freibads nicht verstehen, erlebt auch eine der Fachangestellten für Bäderbetriebe, die im Rolandsbad arbeitet. „Das gibt es immer wieder“, sagt sie. „Klar ist das schade, ich fände es auch toll, wenn wir deutlich länger offen hätten. Aber die Personalsituation ist nach wie vor ein Thema. Wir haben immer wieder neue Auszubildende, aber es sind wenig Fachkräfte.“ Zwei Tage vor Saisonende ist es verhältnismäßig ruhig im Freibad. „Das liegt am Wetter, es ist bewölkt, da kommen nicht so viele“; sagt die Mitarbeiterin.

Reparaturen finden außerhalb der Saison statt

Noch etwas ist Freibadbesucher Markus Ruhe aufgefallen: Einige der Duschen funktionieren nicht richtig. Wie sieht es also mit dem Zeitplan für Instandsetzungen im Rolandsbad aus? Geschäftsführer Schumann: „Im Hallenbad können wir Wartungsarbeiten nur in den Sommerferien machen, da in allen anderen Zeiten das Schulschwimmen stattfindet und andere Ferien oft zu kurz für größere Instandsetzungen sind.“

In den Freibädern wiederum finden die Instandsetzungen vor beziehungsweise nach der Saison statt. Zu den Duschen weiß Schumann zu sagen: „Die Duschen werden sowohl vom Hallenbad als auch vom Freibad genutzt. Für diese Bereiche sind größere Instandsetzungen nur im Rahmen der Weihnachtsferien möglich.“