Fokus auf Freibäder: Paderborn kürzt im Sommer notfalls Öffnungszeiten der Hallenbäder

Paderborn. Derzeit präsentiert sich der Sommer sonnig und warm – gute Voraussetzungen für einen Freibadbesuch. Im Waldbad in Schloß Neuhaus ist ein solcher Besuch aber wegen Personalmangels eingeschränkt. Gestückelte Öffnungszeiten verärgern Schwimmer. Eine Initiative, die bereits vor dem Waldbad protestierte, sammelt derzeit Unterschriften gegen die aktuellen Zeiten. Paderbäder-Geschäftsführer Stefan Schumann hat nun im Bezirksausschuss auf die Kritik reagiert und erklärt, wie das Vorgehen in den kommenden Monaten sein soll. Ihm zufolge seien die Öffnungszeiten im vergangenen Jahr, als es ebenfalls zu Kürzungen kam, nicht optimal gewesen. Damals hatten die Paderbäder sich für den Zeitraum 10 bis 18 Uhr entschieden, wodurch jedoch Frühschwimmer und Berufstätige ausgeschlossen worden seien. Jetzt könnten auch diese Gruppen erreicht werden. Das Freibad in Schloß Neuhaus ist derzeit montags und dienstags von 6 Uhr bis 14 Uhr, mittwochs und donnerstags von 11 Uhr bis 19 Uhr sowie freitags, samstags und sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. &bdquo;Von verlässlichen Zeiten kann überhaupt nicht die Rede sein“, meinte CDU-Fraktionschef Markus Mertens im Bezirksausschuss Schloß Neuhaus/Sande. Seinen Angaben zufolge erfahre das Waldbad an &bdquo;einzelnen Betriebstagen offenbar zusätzliche Beschränkungen“. Auch beklagte Mertens, dass die Einschränkungen denkbar schlecht kommuniziert worden seien. Paderbäder-Geschäftsführer betont, dass alle sechs Bäder in Betrieb sind &bdquo;Da gebe ich Herrn Mertens recht“, so Paderbäder-Geschäftsführer Schumann. &bdquo;Die Kommunikation war in dem Fall schwierig und schlecht von unserer Seite, weil wir bis zuletzt an den Dienstplänen arbeiten mussten. Das war von unserer Seite mehr als unglücklich.“ Lesen Sie auch: Alle Freibäder im Kreis Paderborn im Überblick Womöglich werden sich die aktuellen Öffnungszeiten in dieser Freibad-Saison noch ändern. Denn bei Sommerwetter, insbesondere in den Ferien, könne man das Waldbad nicht schon um 14 Uhr schließen. &bdquo;Sollte die Personalsituation sich nicht ändern und das Wetter sommerlich werden, werden wir überlegen müssen, an den Hallenbädern die Öffnungszeiten zu kürzen“, sagte Schumann dazu, dass dann der Fokus auf die Paderborner Freibäder gelegt werden müsse. Er betonte zugleich die Kraftanstrengung, die sein Team an den Tag legt. So bedeute der seit längerer Zeit anhaltende Personalausfall von 30 Prozent nicht, dass auch 30 Prozent der Schwimmeinrichtungen – also zwei Bäder – vollständig schließen müssen. &bdquo;Wir haben einen sehr großen organisatorischen Aufwand betrieben, damit alle sechs in Betrieb sind, auch wenn im Alisobad aktuell das Hauptaugenmerk auf Schul- und Vereinsschwimmen“, sagte Schumann. Den Mitarbeitenden werde &bdquo;sehr viel abverlangt“. Zahl der neuen Auszubildenden in Paderborn geht zurück Wie berichtet, sind von 19,5 Fachkräftestellen im Bäderbetrieb lediglich 13,5 besetzt. Mitarbeiter von anderen Betreibern – meist ebenfalls Kommunen – abzuwerben und zu einem Ortswechsel zu bewegen, sei schwierig, da das Tarifgehalt gleich ist. Drei Auszubildende werden in diesem Sommer fertig, was eine Entlastung bedeute. Lesen Sie auch: Paderborner Bäder hoffen auf die Azubis Aber die Azubi-Karte sei keine gesicherte Option. Zum einen sei die Durchfallquote in Nordrhein-Westfalen hoch: Sie liege bei 50 bis 70 Prozent, berichtete Schumann. Außerdem hat die Zahl der Auszubildenden seit Jahren stetig abgenommen. Die angehenden Fachangestellten für Bäderberufe gehen für ganz OWL in Bielefeld zur Berufsschule. Üblicherweise gebe es zwei Klassen mit insgesamt 50 Azubis, in diesem Jahr käme voraussichtlich nur eine Klasse mit 30 Schülerinnen und Schülern zustande.

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