Präsident des SC Paderborn: „Keine Vorzüge mehr für Mitglieder“

Paderborn. Vor einer der spannendsten Saisons steht die zweite Fußballbundesliga aus Sicht von SCP-Präsident Thomas Sagel (60). Mit Spielen gegen Mannschaften wie dem 1. FC Köln, Schalke 04 und dem Hamburger SV steigere sich die Attraktivität für Fans und Zuschauer in der Home-Deluxe-Arena, ist er überzeugt. Aber auch abseits des Sportlichen wird sich dort in den nächsten Monaten einiges verändern. Die Geschäftsstelle zieht um und ein Begegnungszentrum entsteht. Die Pläne stellte Sagel vor, blickte zudem beispielsweise auf die vergangene Saison, auf das Thema der erhöhten Dauerkarten und Tagestickets, Strafen aufgrund des Einsatzes von Pyrotechnik durch Fans und beschrieb, welche Aufgaben der Nachfolger von Finanzgeschäftsführer Ralf Huschen übernehmen soll. Und er lenkte den Blick auf den Nachwuchs: Mit etwa zwei Millionen Euro will der SCP so viel Geld in alle Nachwuchsmannschaften stecken wie nie zuvor. Sagel: &bdquo;Keine Vorzüge für Mitglieder“ Zuletzt hatte der SCP für Kritik aufgrund erhöhter Preise für Dauerkarteninhaber und Käufer von Tagestickets gesorgt. Letztlich betrifft das auch Mitglieder. &bdquo;Ja“, sagte Sagel, &bdquo;für Mitglieder können wir leider keine Vorzüge mehr gewähren.“ Und er fügte hinzu: &bdquo;Eine Mitgliedschaft sollte aber nicht vorrangig dadurch geprägt sein, dass sie monetäre Vorteile bietet.“ Und letztlich stärke der – wenn man so will – Beitrag der Mitglieder den Verein SCP. Zugleich ist die Zahl der Dauerkarteninhaber gestiegen, von 3.600 zum Zeitpunkt vor einem Jahr auf aktuell 4.000. Dabei handelt es sich laut Vereinsangaben im Wesentlichen um Verlängerungen. Diese Entwicklung sei &bdquo;außerordentlich erfreulich“, so Sagel. Andererseits soll es zusätzliche Vorteile für Dauerkarteninhaber beim Geschenkgutschein geben, mit zukünftig 50 statt 25 Euro bei einem Mindesteinkaufswert von 65 Euro im Fan-Shop. Bei dieser Anpassung handelet es sich um eine einmalige Vergünstigung für die Zweitliga-Saison 2024/2025 im Rahmen der Frühbucher-Aktion, die am 23. Juni, endet, wie der Verein mitteilte. Der SCP versendet die Gutscheine mit den Dauerkarten, was auch für bereits gebuchte Dauerkarten gilt. Der Gutschein ist den Angaben zufolge bis zum 31. Dezember gültig und ausschließlich im SCP07-Shop oder unter www.scp07-shop.de für Merchandising-Artikel einlösbar. Mehr SCP-Mitglieder Dass aus Sicht Sagels &bdquo;alles in den richtigen Bahnen“ verlaufe beim SCP – auch mit Blick auf die vergangene Saison 2023/24 in sportlicher Hinsicht – bezog er darüber hinaus auf die Steigerung der Zahl der Vereinsmitglieder. Diese lag zum 3. Juni 2024 bei 8631 im Vergleich zu 8355 am 1. Juli 2023. Zudem stelle die durchschnittliche Zahl der Zuschauer mit 13.179 aus Sicht des SCP in der abgelaufenen Saison einen &bdquo;absoluten Zweitliga-Rekord“ dar. Sagel: &bdquo;Auch in der kommenden Saison wollen wir 13.000 plus erreichen.“ Verein setzt auf die Gemeinschaft Zudem wird der SC Paderborn die Saison 2023/2024 mit einem &bdquo;operativ positiven Ergebnis abschließen“, so Sagel. Zwar sei der SCP bei der Finanzierung nicht wie andere Klubs aufgestellt. Stattdessen zählten laut Sagel das Familiäre und die Gemeinschaft. Abgänge im Profikader Auch als Ausbildungsverein, nicht nur für Spieler, auch für Trainer oder beispielsweise Geschäftsführer, sieht Sagel den SCP zudem. Da helfe es dem Verein auch, wenn Spieler im Zuge &bdquo;überperformender Transfers“ nach Verkäufen mehr Geld einbringen, als sie im Einkauf kosten. Dass es weitere Abgänge geben wird, bestätigte Sagel ebenso: &bdquo;Aber keine Leistungsträger.“ Mit einem Kader von 30 Feldspielern in der Zweitliga-Mannschaft geht der SCP bislang in die nächste Saison. Erfreulich sei aber auch, dass sich die U21-Mannschaft in der Regionalliga gehalten habe – auch ein Sprungbrett für manches SCP-Talent in Richtung Profifußball. Mehr Plätze für VIP-Zuschauer Auch mit Blick auf die Einnahmen wird der SCP zudem bis Mitte der kommenden Saison 2024/25 die Zahl der VIP-Plätze von derzeit 875 erhöhen. Bis zu 140 dieser Plätze sollen hinzukommen. Damit fängt der Verein auch Anfragen auf der Warteliste auf. Insgesamt bleibt es aber bei der genehmigten Gesamtzahl von 15.000 Plätzen im Stadion. Neues Begegnungszentrum Veränderungen werden Besucher des Stadions auch an anderer Stelle sehen, und das vermutlich in der Rückrunde 2024/25. &bdquo;Wir planen ein neues Begegnungszentrum“, sagte Sagel. Hier sollen sich dann Spieler sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SCP treffen und austauschen. Alles unter dem Stichwort Teambildung. Dafür ist ein Container-Bau geplant. Auch beim &bdquo;Kids Cup“ sind Änderungen vorgesehen, so soll das Zelt durch eine andere Lösung ersetzt werden. Im Zuge des Umbaus soll darüber hinaus die SCP-Geschäftsstelle umziehen, vom Stadion in gemietete Räume an der Lise-Meitner-Straße am Trainings- und Nachwuchsleistungszentrum. Suche nach neuem Geschäftsführer Bei einer Vakanz will der SCP jetzt in die Ausschreibung gehen: um einen Nachfolger für den nach Berlin gewechselten Ralf Huschen, Geschäftsführer Finanzen, zu finden. Zwar hätten sich Interessenten bereits gemeldet, die SCP-Verantwortlichen wollen aber in Ruhe einen Nachfolger auswählen. &bdquo;Das kann einige Monate dauern. Wir haben alle Zeit der Welt“, sagte Sagel. Der Grund hierfür liegt auch in einem neuen Zuschnitt des Aufgabenbereichs. So soll der Nachfolger nicht einfach Huschen ersetzen. Vielmehr soll ein neuer &bdquo;kaufmännischer Geschäftsführer“ neben den Finanzen auch Bereiche wie den Vertrieb, das Marketing und die Kommunikation im Blick haben. Unterdessen soll Jörn Wöstefeld weiter als Leiter Finanzen und Controlling tätig sein. Ihn hatten manche zuletzt als möglichen Nachfolger gesehen. Strafsumme erhöht sich Zudem gibt es nun eine Gesamtsumme, mit der der SCP aktuell hinsichtlich der Strafzahlungen rechnet: 120.000 Euro. Auslöser für die Strafen ist das Zünden von Pryotechnik durch Fans in Stadien. Noch steht aber das letzte Verfahren aus. Und in Zukunft soll SCP-Vizepräsident Ralph Wezorke zwischen dem Verein und Fans vermitteln, um die Lage zu beruhigen. Mehr auf die Fans zugehen Mit Blick auf die Diskussion um einen Investor für die Deutsche Fußball Liga sieht Sagel selbstkritisch, nicht mehr Fans mitgenommen zu haben. Wie berichtet, hatte die Vereinsführung ein &bdquo;Ja“ bevorzugt, die SCP-Mitglieder sich aber dagegen ausgesprochen.

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