Kein Public Viewing: Paderborner Fußballfans müssen die EM woanders schauen

Paderborn. In gut zwei Monaten geht es los: Mit der Partie Deutschland gegen Schottland startet die Fußball-Europameisterschaft. Auf vielen Fernsehern in Paderborn wird das Spiel dann sicherlich laufen, ein öffentliches Rudelgucken in ganz großer Runde wie bei der Weltmeisterschaft 2018 oder anderen Turnieren zuvor wird es aber wohl nicht geben. Denn bislang ist in Paderborn kein Public Viewing in Sicht. Heinrich Heitmann hatte in der Vergangenheit solch ein Fußballschauen auf dem Franz-Stock-Platz organisiert. Bei Partien mit deutscher Beteiligung strömten mehrere Tausend Menschen zu dem Platz nahe dem Rathaus. Nachdem die EM 2021 noch in die Corona-Zeit fiel und die Winter-WM in Katar wenig Begeisterung auslöste, sehen die Voraussetzungen bei der nun anstehenden Heim-EM besser aus. Heitmann zeigt sich dennoch skeptisch, ob sich ein Public Viewing rentiert. &bdquo;Ich gehe davon, dass wir bei den aktuellen Vorgaben viel mehr Sicherheitspersonal bräuchten“, sagt er. Bereits das Rudelgucken 2018 sei finanziell &bdquo;grenzwertig“ gewesen. Daher habe er die Entscheidung getroffen: &bdquo;In den nächsten Jahren machen wir garantiert nichts.“ Franz-Stock-Platz stünde für Public Viewing zur Verfügung Die Stadt Paderborn hatte Heitmann in der Vergangenheit unterstützt – aber nicht finanziell, wie Stadtsprecher Jens Reinhardt gegenüber der &bdquo;NW“ betont. &bdquo;Wir haben nie Geld in die Hand genommen.“ Dies werde sich auch dieses Jahr nicht ändern, angesichts der angespannten Haushaltslage hätte die Stadt Paderborn auch gar kein Budget für ein selbst organisiertes Public Viewing. Auch von anderer Seite sei bislang kein Anbieter an die Stadt Paderborn herangetreten. Sollte sich dies ändern, stünde der Franz-Stock-Platz während der EM wahrscheinlich noch zur Verfügung, bevor er als Lagerfläche für die Stadthaus-Baustelle dient, sagt Reinhardt. Lesen Sie auch: Was Fans zur Fußball-Europameisterschaft wissen müssen Die Ratsfraktion Für Paderborn wird Public Viewing im kommenden Ausschuss für Sport und Freizeit (Dienstag, 16. April) thematisieren. Sie bringt in einer Anfrage auch das Stadion des SC Paderborn ins Spiel. Bekanntlich trainiert dort während der Europameisterschaft die französische Nationalmannschaft. Wie SCP-Pressesprecher Matthias Hack auf &bdquo;NW“-Anfrage sagt, sei in oder an der Home-Deluxe-Arena jedoch kein Public Viewing vorgesehen. &bdquo;Ich glaube, dass der Public-Viewing-Trend vorbei ist“, meint Heinrich Heitmann. Und Stadtsprecher Reinhardt sagt: &bdquo;Es hat sich gezeigt, dass der Fan in seiner Stammkneipe guckt.“ In den Kneipen und anderen Lokalitäten Paderborns wird es dann auch bestimmt Möglichkeiten geben, die EM-Spiele zu schauen. EM-Finale während des Schützenfestes in Paderborn &bdquo;Wir sind als Fußballkneipe natürlich dabei“, sagt beispielsweise Globetrotter-Inhaberin Karin Hering. Sie geht davon aus, dass die Fußballbegeisterung nach der Winter-WM nun größer sein wird. &bdquo;Im Sommer können die Leute wieder draußen sitzen“, so Hering. So auch im Biergarten des Brauhauses. &bdquo;Sehr wahrscheinlich“ werde er dort wieder eine Leinwand aufbauen, sagt Gastronom Karl-Heinz Militzer. Im benachbarten Deutschen Haus wolle er die Fußball-Spiele auf Fernsehern zeigen. Sicherlich wird dann auch das Finalspiel laufen, das am 14. Juli stattfindet – dem Schützenfest-Sonntag in Paderborn. &bdquo;Dass ein Turnier während des Schützenfestes stattfindet, kommt häufig vor“, sagt Thomas Spieker, Oberst beim Paderborner Bürger-Schützenverein (PBSV). Noch sei unter anderem wegen Rechtsfragen unklar, ob der Verein das Finalspiel auf großer Leinwand am Schützenplatz zeigen wird. Die Vergangenheit habe übrigens gezeigt, dass Fußball-Turniere dem Zulauf zum Schützenfest keinen Abbruch täten. Lesen Sie auch: Frankreich residiert in Bad Lippspringe: Die EM 2024 im Kreis Paderborn

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