Regenwetter hinterlässt in Paderborner Weihnachtsmarkt-Bilanz Spuren

Paderborn. Regenschauer, Windböen und Menschen, die mit tiefsitzender Kapuze und Regenschirm über den Paderborner Weihnachtsmarkt huschen. Von aufkommender Weihnachtsstimmung ist an diesem Donnerstagmittag wohl kaum die Rede. Aufgrund der herrschenden Unwetterwarnung wurden schon einige Weihnachtsmärkte im Ruhrgebiet zum Handeln gezwungen und mussten vorerst schließen. Ganz so dramatisch ist es in Paderborn noch nicht, aber in einigen Buden pfeift der Wind ganz schön durch. Christina Heitmann, Inhaberin von &bdquo;Heitmanns Biergarten“, kann nicht wirklich von großen Unterschieden beim Verkauf im Vergleich zum vergangenen Jahr sprechen. &bdquo;Ich bin erstaunt, wie gut die Leute trotz des schlechten Wetters kommen“, sagt Heitmann. Ihr Stand sei aber durch die Möglichkeit, sich drinnen aufzuwärmen und zu sitzen, auch gut für das nass-kalte Wetter gewappnet. Abends mehr Besucher als zur Mittagszeit Eine Möglichkeit sich unterzustellen bietet auch der Stand der &bdquo;Gaststätte Bobberts 1740“. Dieses Jahr sei es das erste Mal, dass die Stände in der Anordnung vor der Gaststätte stehen. &bdquo;So insgesamt lief es ganz gut“, sagt Geschäftsführer Sebastian Hohnschopp. &bdquo;Mittags ist es eher ruhig, aber die Abende sind super.“ Ein Mitarbeiter am Suppenstand der Gaststätte kann die Aussage von Hohnschopp bestätigen: &bdquo;11 Uhr ist eventuell zu früh zum öffnen, weil die meisten erst abends kommen.“ Obwohl das Wetter nicht so mitspiele, lassen sich die Leute den Weihnachtsmarkt nicht entgehen. &bdquo;Suppe und Glühwein passt ja genau zu so einem Wetter“, sagt der Mitarbeiter. &bdquo;Und nach dem ersten Glühwein nimmt man das Wetter vielleicht auch gelassener.“ Beim &bdquo;Schinderhannes“ am Domplatz ist man insgesamt mit den Gästen sehr zufrieden. &bdquo;Die Bedingungen sind dieses Jahr natürlich nicht optimal“, sagt Birgit Friedt. &bdquo;Bei uns zählt aber jeder Tag.“ Am Anfang der Woche seien mehr Menschen gekommen als jetzt zum Wochenende hin. &bdquo;Insgesamt sind wir aber zufrieden, wie es gelaufen ist“, sagt Friedt. &bdquo;Für Glühwein ist es vielleicht manchmal zu warm gewesen, aber die Steaks gingen gut weg.“ Die ersten drei Wochen liefen gut Für Bethel Thelen sind die ersten drei Wochen des Weihnachtsmarktes super gelaufen. &bdquo;Durch das schlechte Wetter, merkt man in der letzten Woche aber einen deutlichen Unterschied beim Umsatz“, sagt der Vorsitzende der Paderborner Schausteller. Normalerweise seien die letzten Tage vor Weihnachten die Tage mit dem stärksten Umsatz. &bdquo;Das könnte bei den letzten verregneten Tagen ein Loch in die Bilanz reißen und hat es zum Teil schon.“ Lesen Sie auch: Diese Besonderheiten erwarten die Besucher des Paderborner Weihnachtsmarktes Eine weitere Herausforderung mit der die Schausteller von Anfang an rechnen mussten, war die verkürzte Zeit des Weihnachtsmarktes. &bdquo;Insgesamt haben wir dieses Jahr sechs Spieltage weniger“, sagt Bethel Thelen. Man habe aber im Voraus trotzdem ähnlich gute Umsätze prognostiziert. Ob die Rechnung aufgeht, werde sich beim heute geplanten Rundgang mit Befragung der einzelnen Stände zeigen. Die Stadt Paderborn hätte dieses Jahr schon positive Rückmeldungen für den Weihnachtsmarkt bekommen. &bdquo;Die Besucher sind insgesamt zufrieden“, teilt die Stadt auf Anfrage mit. &bdquo;Besonders viele Besucher kommen am Wochenende, auch wenn das Wetter nicht so gut ist.“ Weihnachtsmarkt sorgt für weihnachtliche Gefühle Den Paderborner Weihnachtsmarkt habe einige Highlights, die auch bei den Besuchern gut ankommen. Das wären zum einen der große Weihnachtsbaum vor dem Rathaus und die Pyramide auf dem Domplatz. Aber auch die lebende Krippe, die dieses Jahr ihren Neustart feierte, wurde gut angenommen. Zusammen mit dem leuchtenden Dom trage der Weihnachtsmarkt zu einem weihnachtlichen Gefühl der Besucher bei. &bdquo;Nächstes Jahr wollen wir beim Weihnachtsmarkt die gleiche Linie fahren“, heißt es seitens der Stadt. Dabei solle das Kunsthandwerk weiter gestärkt werden, weil es wichtig für die Unverwechselbarkeit des Paderborner Weihnachtsmarktes sei. Einer, der zu dieser Unverwechselbarkeit mit seinem Kunsthandwerk beiträgt, ist Wolfgang Triller mit seiner handbemalten Keramik. Seit 20 Jahren ist er mit seinem Stand auf dem Paderborner Weihnachtsmarkt und kann von einer fast identischen Bilanz sprechen wie in den Jahren zuvor. &bdquo;Ich habe meine Stammkunden, die immer wieder kommen“, sagt Triller. Er erkenne aber auch eine gewisse Zurückhaltung beim Kaufverhalten der Besucher &bdquo;Viele sind durch die aktuellen Zeiten verunsichert“, sagt er. &bdquo;Und das Kunsthandwerk ist generell teuere geworden, aber was ist nicht teurer geworden?“ Kunsthandwerk setzt auf Stammkunden Iris Kleinschmidt arbeitet beim &bdquo;Paderborner Schafstraum“-Stand und sieht ebenfalls, dass die Menschen nicht mehr so viel Geld ausgeben wie früher. Insgesamt sei die Nachfrage der Lederware aber gleichgeblieben. Auch hier trägt das schlechte Wetter dazu bei, dass weniger Leute auf den Weihnachtsmarkt kommen. &bdquo;Stammkunden sieht man aber zum Glück immer wieder“, sagt Kleinschmidt. Ein paar Stände weiter beim Holzbildhauer Ewald Böggemann. Auch hier gibt es eine wiederkehrende Stammkundschaft und mangelnde Laufkundschaft wegen des Wetters. &bdquo;Unter’m Strich liefen die Wochenenden ganz gut“, sagt der Holzbildhauer. &bdquo;Bei schlechtem Wetter kommen die Leute natürlich nicht, aber ich bleibe trotz allem positiv eingestellt.“ Die Highlights der nächsten Tage Ein Highlight am Freitagabend bildet das Singen unterm Dom ab 18 Uhr. Die Tradition am 4. Advent wird dieses Jahr auf den 22. Dezember vorverlegt und lädt zum gemeinsamen weihnachtlichen Singen ein. Der Weihnachtsmarkt hat am Domplatz noch bis zum 23. Dezember bis 22 Uhr geöffnet. Gut 80 Prozent der weiteren Stände in der Innenstadt haben noch bis zum 30. Dezember geöffnet.

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