Bar oder mit Karte? So zahlen die Besucher des Paderborner Weihnachtsmarkts

Paderborn. Hier einen Reibekuchen, da einen Glühwein mit Schuss und vielleicht noch eine Tüte gebrannte Mandeln für zu Hause. Am letzten Stand merkt der Weihnachtsmarkt-Besucher dann erst, dass das Portemonnaie leer ist. Nur noch die schlanken Bankkarten liegen drin und ein paar Kupfermünzen. Da kommt die Frage auf: &bdquo;Kann man hier mit Karte zahlen oder muss ich noch mal los und Geld abheben?“ Beim Bummel über den Weihnachtsmarkt kommt man bislang ohne Bargeld nicht weit. Viele Stände akzeptieren sogar ausschließlich Barzahlung. Da trifft es sich gut, dass in der Paderborner Innenstadt Geldautomaten keine Mangelware sind. Lesen Sie auch: Diese Besonderheiten erwarten die Besucher des Paderborner Weihnachtsmarktes Bargeld bleibt beliebter Die Bargeldzahlung ist laut Forschungsinstitut des Handels (EHI) immer noch das beliebteste Zahlungsmittel in Deutschland. Erst bei größeren Beträgen wird lieber die EC-Karte gezückt. Dennoch wird die Kartenzahlung auf dem Weihnachtsmarkt auch immer mehr genutzt. Bethel Thelen, dem unter anderem der Stand &bdquo;Wilder Bock“ auf dem Weihnachtsmarkt in Paderborn gehört, bietet seinen Gästen schon seit vergangenem Jahr die Möglichkeit zur Kartenzahlung an. &bdquo;Die Nachfrage ist dieses Jahr gestiegen“, sagt der Vorsitzende der Paderborner Schausteller. Der Anteil an Kartenzahlungen habe 2022 nur drei Prozent des Umsatzes gemacht. Dieses Jahr seien es etwa zehn Prozent. Trotz Kartenzahlung wird das Pfand in Münzen an den Kunden ausgegeben. Das ist dank der deutlich überwiegenden Barzahlungen noch kein Problem. &bdquo;Wenn es deutlich mehr Kartenzahlungen werden, wird das bestimmt eine Herausforderung werden“, sagt Bethel Thelen. Bei seinem Imbissstand auf dem Rathausplatz würden weniger Besucher die Kartenzahlung nutzen. Hier seien es laut einer Mitarbeiterin nur fünf Prozent. &bdquo;Die Leute gehen dann aber nicht, wenn es keine Kartenzahlung gibt“, sagt Thelen. &bdquo;Sie heben einfach schnell Geld ab.“ Internetverbindung ist eine Hürde Die Kartenzahlung ist aber auch anfälliger für Probleme. &bdquo;Wir hatten auch schon mal ein Totalausfall der Internetverbindung - da ging dann gar nichts mehr mit Karte“, sagt Thelen. In &bdquo;Ralfs Glühweinstube“ am Rathausplatz scheiterte - laut Mitarbeiterin Justine Lippold - die Einführung der Kartenzahlung wegen des Aufwands: &bdquo;Man braucht für das Kartenterminal eine Internetverbindung und hier einen Wlan-Router aufzustellen ist zu aufwendig.“ Lippold sei aber aufgefallen, dass die Möglichkeit zur Kartenzahlung öfter von ausländischen Besuchern angefragt wird: &bdquo;Meistens sind es Briten oder Holländer, die mit der Karte zahlen wollen.“ Lesen Sie auch: Weihnachtsmarkt Paderborn: Wenn Dom und Rathaus im Lichterglanz erstrahlen Spenden sind nicht beeinträchtigt Wiro Wickord, der Vorstand des &bdquo;Lions Club Paderborn-Drei Hasen“, hätte seinen Gästen die Kartenzahlung gerne angeboten: &bdquo;Wir waren dran, aber es hat leider nicht mehr rechtzeitig für den Weihnachtsmarkt geklappt.“ Deshalb wurde das Einführen der Kartenzahlung auf nächstes Jahr verlegt. Für die Spenden, die beim &bdquo;Lions Club“ für Hilfsbedürftige gesammelt werden, bedeutet die Kartenzahlung laut Wickord keinen Verlust: &bdquo;Am Ende des Tages ist es egal, ob ich das Geld später selbst bei der Bank einzahle oder es hier durch das Kartenterminal direkt auf das Konto gebucht wird.“ Eine Schwierigkeit sei aber, dass an dem &bdquo;Lions Club“-Stand auf dem Paderborner Weihnachtsmarkt drei verschiedene Clubs beteiligt sind. Somit bräuchte man auch drei verschiedene Terminals für drei Bankkonten. Ein Terminal könne immer nur mit einem Bankkonto verknüpft werden. Besucher zahlen mehr in Bar Für die Besucher auf dem Weihnachtsmarkt ist die Barzahlung gang und gäbe. Claudia Pliske bezahlt die Runde Glühwein für sich und ihre Kollegen am &bdquo;Wilden Bock“ mit Bargeld - obwohl die Kartenzahlung dort möglich ist. Ebenso Weihnachtsmarktbesucherin Aneta Salewski. Erst hatte sie noch überlegt, ob sie mit ihrem 50-Euro-Schein die Pommes bezahlen soll oder doch die Karte nimmt. Die Entscheidung fiel dann doch auf das Bargeld. Lesen Sie auch: Weihnachtsmärkte im Kreis Paderborn: Alle Termine, Öffnungszeiten und Highlights Kartenzahlung mehr bei Jüngeren In &bdquo;Heitmanns Biergarten“ am Domplatz ist die Kartenzahlung erst ab einem Betrag von zehn Euro möglich. Inhaberin Christina Heitmann gibt auch hier das Pfand in Bargeld an die Gäste ab. &bdquo;Es sind mehr junge Leute, die mit der Karte oder mit dem Handy bezahlen“, sagt sie. Rund die Hälfte aller Kartenzahlungen an Heitmanns Stand seien Zahlungen per Handy. Die Beobachtung von Christina Heitmann bestätigt sich auch bei einer Gruppe junger Frauen. &bdquo;Wenn es die Möglichkeit gibt, bezahle ich gerne mit der Karte und bevorzugt mit dem Handy“, sagt eine von ihnen. Es sei nur leider nicht immer gut genug sichtbar, welche Stände die Kartenzahlung anbieten.

Meistgelesen