Paderborn. Der erste Schnee kam für die Mitarbeitenden des Winterdienstes der Stadt Paderborn alles andere als unerwartet, teilt die Stadt mit. Die Vorbereitungen für den Winter seien durch den Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb Paderborn (ASP), der den Winterdienst in der Stadt Paderborn koordiniert, schon lange abgeschlossen worden.
„Die Einsatzleitung hatte die Wettervorhersagen seit Tagen im Blick. So verlief der erste große Streu- und Räumeinsatz in der Nacht zu Dienstag ohne Zwischenfälle“, heißt es in der Presseinfo.
Rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen städtischen Ämter und Eigenbetriebe waren im Vorfeld geschult worden und alle benötigten Einsatz-Fahrzeuge für den Winterdienst vorbereitet.
Klimawandel spielt eine Rolle
1.500 Tonnen Salz, 50 Tonnen Split und 60.000 Liter Feuchtsalz waren zu Winterbeginn auf dem Zentralen Bau- und Betriebshof eingelagert. „Wir sind guter Dinge, dass der Winterdienst auch dieses Jahr reibungslos ablaufen wird. Wegen des Klimawandels werden die Wetterverhältnisse deutlich wechselhafter und es wird immer schwieriger vorauszusagen, ab wann ein Streu- und Räumeinsatz nötig wird. Mit der Installation von 5 Sensoren im Stadtgebiet werden wir noch besser einschätzen können, wann und wo das Ausrücken des Winterdienstes notwendig ist“, erklärt Jörg Münster, Koordinator für den Winterdienst beim ASP.
Die Sensoren wurden in diesem Herbst an repräsentativen Orten in der Stadt installiert und senden neben der Luftfeuchtigkeit die Luft- und Oberflächentemperatur in Echtzeit an die Einsatzleitung.
Mit den Daten vom Heinz-Nixdorf-Ring, der Eisenbahnbrücke auf der Lieth, dem Dr.-Rörig-Damm, aus Dahl und vom Wewerschen Bruch wird die Einsatzleitung neben den manuellen Kontrollen zusätzlich unterstützt und könne so in kurzer Zeit einschätzen, ob ein Streu- und Räumeinsatz notwendig wird.
Daten der Sensoren
Die Daten der Sensoren sollen auch dabei helfen, die passenden Fahrzeuge für die Routen einzuteilen. Mit einem Sole-Fahrzeug hat die Stadt seit einigen Jahren auf die wechselnden Bedingungen reagiert.
Das Fahrzeug trägt Sole, also ein Salz-Wasser-Gemisch auf die Fahrbahn aus. Die Flüssigkeit hat laut Pressemitteilung einige Vorteile: Sie haftet nicht nur gut über eine lange Zeit auf der Fahrbahn, sondern schont auch Ressourcen und Umwelt, da weniger Salz und seltenere Streueinsätze durch die Salzlösung nötig werden.
Während Sole auch als vorbeugende Maßnahme aufgetragen werden kann und große Wirkung zeigt, wird vorbeugend gestreutes Salz häufig durch die Autos von der Fahrbahn geschleudert, bevor es seine auftauende Wirkung entfalten kann.
Appell an die Paderborner
Jörg Münster bittet alle Paderbornerinnen und Paderborner um Vor- und Nachsicht. „Wir bitten um Nachsicht für den Winterdienst. Es ist unmöglich, innerhalb kürzester Zeit alle Straßen zu räumen und so bleiben besonders die kleineren Straßen manchmal ungeräumt.“
Die städtischen Fahrzeuge schwärmen bei nächtlichem Wintereinbruch bereits um 4 Uhr aus, damit um 7 Uhr, wenn der Berufs- und Schulverkehr beginnt, die wichtigsten Straßen geräumt und gestreut sind. Ein differenzierter Räum- und Streuplan regelt genau, in welcher Reihenfolge vorgegangen wird, wobei die Hauptverkehrsstraßen immer an erster Stelle stehen.Da viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtreinigung im Winterdienst zum Einsatz kommen, kann es auch zu geringfügigen Beeinträchtigungen in der Stadtreinigung kommen. Der Einsatz der Kehrmaschinen, die häufig Wasser nutzen, ist bei den kalten Temperaturen zudem nur bedingt möglich. Es wird deshalb in den kommenden Monaten vorkommen, dass die Kehrmaschinen nicht so regelmäßig wie gewohnt vor Ort sind.
Grundstückseigentümer in der Verantwortung
An Grundstückseigentümer werden in jedem Winter ebenfalls Anforderungen gestellt, betont die Stadtverwaltung. Sie sind für die an ihre Grundstücke angrenzenden Gehwege oder gemeinsame Geh- und Radwege verantwortlich. Diese müssen in einer für den Verkehr erforderlichen Breite (mindestens 1,50 Meter) von Schnee geräumt oder gestreut werden.
Als Gehwege zählen auch Fahrbahnränder von Straßen ohne einen erkennbar abgeteilten Gehweg. In der Zeit von 7 bis 20 Uhr gefallener Schnee und entstandene Glätte sind unverzüglich nach Beendigung des Schneefalls oder nach dem Entstehen der Glätte zu beseitigen, heißt es in der Pressemitteilung.
Nach 20 Uhr muss grundsätzlich nicht mehr geräumt und gestreut werden, aber spätestens um 7 Uhr, sonn- und feiertags um 9 Uhr, müssen Schnee und Glätte beseitigt sein. Dabei sollte der Schnee nicht auf die Straße geschaufelt werden, denn dann kann es passieren, dass er von Räumfahrzeugen in die Einfahrt zurück geschoben wird.