Großprojekt in der Innenstadt: Abriss des Paderborner Stadthauses steht bevor

Paderborn. Zwei Tage reichen bei Libori, dann sind alle Buden und Fahrgeschäfte des größten Volksfestes der Region abgebaut und alle Reste verschwunden. Erheblich aufwendiger wird es beim jetzt anstehenden Abriss der Stadtverwaltung – bevor dann das neue Stadthaus gebaut werden kann. Schon jetzt ist klar, dass die Baustelle das Stadtbild an einer zentralen Stelle der City für mehrere Jahre prägen wird. Auswirken dürfte sich der Umbau in Teilen auch auf den Handel. An der Friedrichstraße weisen Schilder schon seit einigen Tagen auf die Baustelle und die Sperrung des Parkplatzes am Abdinghof hin. Mittlerweile dürfte dies auch den meisten Autofahrenden bekannt sein. Spätestens in Höhe der Ausfahrt aus der Tiefgarage Königsplatz sollten aber auch die ausgebremst werden, die die Beschilderung beim Abbiegen in die Marienstraße nicht gesehen oder ignoriert haben. Mit vier Rädern befahren dürfen die Marienstraße nur noch Baustellenfahrzeuge und Anlieger. Wie der kommunale Netzbetreiber Westfalen Weser Netz in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte, wird das Unternehmen schon ab diesem Dienstag, 1. August, mit Arbeiten in der Marienstraße beginnen. Dabei handelt es sich um neue Leitungen, die für den Stadthaus-Neubau am Abdinghof verlegt werden. Abtransport des Bauschutts über die Marienstraße Der Rückbau des bestehenden Stadthauses hat dabei bereits längst begonnen – auch wenn es außen noch wenig sichtbar ist und lediglich Bauzäune auffallen. So seien die Entrümplungsarbeiten im Gebäudeteil C – dies ist das Gebäude zur Straße Am Abdinghof – einschließlich Einwohnermeldeamt abgeschlossen, wie Jens Reinhardt, Sprecher der Stadt Paderborn, auf &bdquo;NW“-Anfrage sagt. &bdquo;Auch die Entkernungsarbeiten in den Gebäudeteilen laufen bereits. In Teilbereichen des Gebäudes C wurde bereits mit der Schadstoffsanierung begonnen.“ Laut früherer Aussagen soll diese Schadstoffsanierung in den verschiedenen Gebäudeteilen bis Oktober andauern. Wann es mit dem Abbruch des Gebäudes selbst genau losgeht, steht allerdings noch immer nicht fest. &bdquo;Der genaue Termin wird noch abgestimmt“, sagt Reinhardt. Bisher war immer nur kommuniziert worden, dass es nach Libori losgehen soll. Bis Ende des Jahres sollen die Gebäudetrakte verschwunden sein. Für Gesprächsstoff hatte auf dem Wochenmarkt bereits der Abtransport des Bauschutts gesorgt – und ob dieser möglicherweise über den Markt- und Domplatz erfolge. Hierzu sagt Reinhardt, dass aktuell nicht geplant sei, ihn über den Markt- und Domplatz zu transportieren. Der Abtransport des Schutts für die Entkernung und Entrümpelung erfolge aktuell über die Marienstraße. Ohnehin werde lediglich ein Teil des anfallenden Bauschutts &bdquo;in den ersten Tagen des oberirdischen Abbruchs abgefahren, um Platz auf der Baustelle zu schaffen“. Im Weiteren werde ein Großteil des Bauschutts &bdquo;jedoch für die Verfüllung der Keller genutzt und daher erst im kommenden Jahr abtransportiert“, so Reinhardt. Geschäfte in einer Nebenlage Aufgrund der Sperrung für den Pkw-Verkehr – mit dem Rad und zu Fuß kann die Marienstraße weiter genutzt werden – dürfte den Geschäftsinhabern in der Marienstraße eine ungemütliche Zeit bevorstehen. Auf Nachfrage erklärt Stadt-Sprecher Reinhardt, dass nach Libori &bdquo;ein Wegweiser mit einer entsprechenden Info zu den Geschäften in der Marienstraße aufgestellt“ werde. Gleichzeitig befinde er sich im Gespräch mit Paderborns Citymanager Heiko Appelbaum, &bdquo;wie wir die betroffenen Gewerbetreibenden in der bevorstehenden Bauzeit unterstützen können“. Die Ladeninhaber in der Marienstraße fühlten sich im Vergleich zur Haupteinkaufsmeile Westernstraße schon früher ohnehin nur in einer Nebenlage. Zum Weihnachtsmarkt sei die Anbindung dann außerdem noch die mobilen Durchfahrtssperren, die aus Sicherheitsgründen an den Zugängen vom Marienplatz aufgestellt wurden, gekappt worden, wie sie damals gegenüber der &bdquo;NW“ sagten. Im Jahr 2028 soll das Projekt komplett abgeschlossen sein. Erst dann dürfte auch endgültig feststehen, ob die bisher immer genannten Kosten von 66,5 Millionen Euro eingehalten werden konnten.

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