Fusion der Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter geht auf die Zielgerade

Kreis Paderborn/Kreis Höxter/Detmold. Zum 1. April geht die neue Großsparkasse Paderborn-Detmold-Höxter offiziell an den Start. Aus Sicht des Sparkassenvorstands, bestehend aus dem Vorsitzenden Arnd Paas, Andreas Trotz und Achim Frohß, bietet die Fusion etliche Vorteile für die Region. Zugleich gibt es Änderungen für Kunden wie auch für Beschäftigte. Wachstum und Größe Die Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter schaffe durch die künftige Größe (Bilanzsumme: 11,7 Milliarden Euro) &bdquo;mehr Kompetenz vor Ort“, sagte Andreas Trotz. Die Fusion steigere außerdem die finanziellen und personellen Angebote für die Kunden. Das Filialnetz sei dabei ebenso wichtig, wie der Ausbau der digitalen Zugangswege und Angebote, die stetig erweitert würden. Damit sei es &bdquo;eine multikanale Heimatsparkasse“, so Trotz. Ein wichtiger Bereich ist die Versorgung der heimischen Wirtschaft mit Krediten und Finanzierungs-Know-how durch Spezialisten. Das Geschäftsgebiet der Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter sei durch eine enorm starke mittelständische Wirtschaft geprägt. Mit der Eigenkapitaldecke von 1,2 Milliarden Euro könnten etwa Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien – zum Beispiel Windkraftanlagen – begleitet werden. Auch Mobilität sei ein Beteiligungsfeld. Spezialisierungen gibt es außerdem im Agrar- und Heilbereich. Dies gelte genauso für den Sektor Immobilien, Baufinanzierung sowie Bausparen. Das jüngste Kind in diesem Bereich sei die Immobilienverwaltung, sagte Trotz. Filialen und Standorte Um trotz eines Geschäftsgebiets, das laut Sparkasse größer ist als das Saarland, nah an den Kunden zu sein, soll das 82 Standorte umfassende Netz (49 mit Mitarbeitern, 33 SB) aufrecht erhalten werden. Niemand müsse für eine Beratung aus Höxter, Warburg oder Delbrück nach Paderborn fahren, sagte der für den Privatkundenbereich zuständige Frohß. Brakel bleibe ein Beratungshauptstandort für Paderborns Nachbarkreis. &bdquo;Wir können fusionsbedingte Schließungen ausschließen“, sagte Paas. Allerdings gebe es hierfür &bdquo;keine Ewigkeitsgarantie“. Aktuell gibt es in jeder Kommune im Geschäftsbereich mindestens eine Filiale und keinerlei Bestreben, welche zu schließen. Frohß betonte jedoch: &bdquo;Das Filialnetz ist ein Spiegel des Kundenverhaltens.“ Die Nutzung entscheide über die künftigen Entwicklungen und Filialanpassungen. Kontogebühren Die Kontoführungsgebühren werden angepasst. Wie Frohß sagte, werde das Gebührenmodell der bisherigen Sparkasse Paderborn-Detmold künftig auch für die Kunden der Sparkassen Höxter und Delbrück gelten. Die Sparkasse Paderborn-Detmold hatte ihre Kontogebühren zuletzt im Dezember 2021 erhöht. Das Modell orientiert sich am Bedarf der Kundschaft. Deshalb könne es für Kunden aus Höxter oder Warburg etwas teurer werden. Es könne aber auch sein, dass ein Kunde aus Delbrück demnächst etwas weniger zahlt, so Frohß. Insgesamt sind es künftig gut 374.000 Girokonten: zu den 290.000 der Hauptstandorte Paderborn und Detmold kommen 70.900 aus Höxter und 13.700 aus Delbrück. Verträge und Zinsen Alle bestehenden Verträge behalten 1:1 ihre Gültigkeit. An Zinsen zahlt die Sparkasse beim Tagesgeldkonto je nach Einlagen aktuell bis zu 0,5 Prozent und beim Festgeld bis zu 2,25 Prozent. Ab einer Laufzeit von einem Jahr gibt es Sparkassenbriefe, die mit 1,5 Prozent verzinst werden. Technische Umstellung Nach der vermögensrechtlichen Fusion (rückwirkend zum 1. Januar) und der rechtlichen Fusion folgt am 20. und 21. Mai die technische Zusammenführung von drei IT-Systemen mit der Vereinheitlichung von Bankleitzahl, Internetbanking und Sparkassen-App. Dadurch kann es vom 19. bis 21. Mai Einschränkungen an Geldautomaten, Online-Betrieb und Sparkassen-App geben. Wobei die Bankleitzahl der aufnehmenden Sparkasse Paderborn-Detmold fortan für alle gelten wird. Auch die IBAN müsste für die Kunden aus dem Kreis Höxter und Delbrück angepasst werden. Bei zwei Testläufen sei alles gut gegangen, ein dritter folge noch, sagte Paas. Dennoch empfiehlt er, sich mit ausreichend Bargeld einzudecken. Von der Umstellung sind 12 Millionen Kundenverträge betroffen. Die neue Internetadresse lautet www.sparkasse-pdh.de. Beschäftigte &bdquo;Wir kündigen nicht fusionsbedingt“, sagt Vorstandschef Paas. Im Gegenteil, es würden aktuell noch Mitarbeiter gesucht und mit dem Ausbau von Know-how einem Fachkräftemangel vorgesorgt. 80 bis 100 der insgesamt 1.531 Mitarbeitenden werden zumindest zu Beginn jedoch so lange pendeln, bis die Arbeitsprozesse an die neue Struktur angepasst seien. Insgesamt könne vieles aber auch aus dem Homeoffice erledigt werden, wofür mittlerweile 680 Laptops angeschafft wurden. Sicherheit Die fusionierte Sparkasse hat an 82 Standorten insgesamt 160 Geldautomaten. Angesichts von Automatensprengungen und immer rücksichtloser agierenden Kriminellen würden pro Gerät 20.000 bis 30.000 Euro investiert, sagte Trotz. In Borchen habe eine Filiale nach einer Sprengung vor 13 Monaten komplett erneuert werden müssen. Bei Geldautomaten in Containerstandorten seien es sogar 150.000 bis 250.000 Euro. Container seien bestellt für die Detmolder Standorte in Heiligenkirchen und Eichholz-Remmighausen. &bdquo;Es ist ein Hase-und-Igel-Spiel“, beschrieb Paas die Daueraufgabe. Logo mit Herz Die Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter setzt in Zukunft aufs Herz: Das neue Logo ist die Klammer für alle Standorte und ziert die Eingangstüren. Dazu zählt auch der Slogan &bdquo;Regionalität ist unsere DNA – persönlich – direkt – herzlich“.

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