Schnelle Reaktion

Umstrittene Baumfällungen: Akteneinsicht für Paderborner Umweltschützer

Die Kritiker des Vorhabens am Padersteinweg bekommen neue Informationen. Die Rede ist gar von "erstaunlichen Erkenntnissen" - die nun für alle Bürgerinnen und Bürger einzusehen sind.

11.03.2023 | 11.03.2023, 11:59
Die gefällten Bäume am Padersteinweg. - © Fritz Buhr
Die gefällten Bäume am Padersteinweg. | © Fritz Buhr

Paderborn. Die Paderborner Umweltschützer haben die von ihnen geforderte Akteneinsicht im Fall des Padersteinweg-Ausbaus zügig bekommen. Wie Fitz Buhr für die Umweltverbände mitteilt, habe die Stadt Paderborn schnell reagiert und die angeforderten Unterlagen für jedermann zur Einsicht ins Netz gestellt.

Die Dokumente finden sich auf der Stadt-Seite unter der Rubrik Wohnen und Soziales: Suchwort Padersteinweg (zu finden unter diesem Link). Dabei fördere die Einsichtnahme „erstaunliche Erkenntnisse zu Tage, über die noch zu reden sein wird“, so Buhr.

So werde etwa schon im Jahr 2021 in einem „Erläuterungsbericht“ gesagt, dass die Verbreiterung des Weges zwischen Wilhelmshöhe und Kalberdanz überwiegend zur Aue hin erfolgen soll und dass daher der Graben mit den beiden Zuflüssen aus der Bebauung rechtwinklig zum Weg in die Aue abgeleitet werden müsse.

Baumaßnahme "ausschließlich außerhalb der Brutzeit"

Wie die Grabenumleitung zu erfolgen hätte, das werde in einer Baubeschreibung des Gutachters NZO vom September 2022 auf 19 Seiten beschrieben. Dies mit dem ausdrücklichen Vermerk, dass diese Baumaßnahme „ausschließlich außerhalb der Brutzeit, also zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar zulässig“ sei.

Bei dieser Baumaßnahme würde ein Grabensystem von 60 Meter Länge und bis zu 5,50 Meter Breite einschließlich Arbeitsraum in eine bestehende Senke im Kerngebiet des „Schützenswerten Biotop Paderaue“ hinein profiliert.

Was in diesem Jahr gebaut werden könnte

Für die Öffentlichkeit und auch für die Verbände wäre es laut Buhr nun interessant zu wissen, wie weiter vorgegangen wird. Die Verbreiterung des Weges könne erst starten, wenn der Graben umgelegt sei, da die notwendige Anböschung nicht ins Wasser des bestehenden Grabens hinein gebaut werden könne – dieser könne aber erst ab Oktober umgelegt werden.

Demzufolge könnten die Baumaßnahmen zwischen Wilhelmshöhe und Kalberdanz erst im Herbst durchgeführt werden, die beiden anderen Abschnitte vom Fürstenweg bis zum Paderseeauslauf bereits jetzt.

Laut Buhr könne begonnen werden mit der Aufhebung des Pflasters und des Asphalts, damit der vier Meter breite Fußweg, auch für Radfahrer gut nutzbar wegen des Spezialasphalts, noch in diesem Jahr fertiggestellt werden könne.

Der Wegeausbau ist umstritten: Nach Bekanntwerden der Fällungen von insgesamt zwölf Bäumen auf der Seite der Paderaue hatten die Umweltschützer ein Aus der Verbreiterung gefordert.