Schnee im Kreis Paderborn: 50 Glätteunfälle und sechsstellige Schadensumme

Kreis Paderborn. In den Morgenstunden einsetzender Schneefall hat im Kreis Paderborn am Montag zu erheblichen Behinderungen im Straßenverkehr geführt. Die Polizei vermeldete rund 50 Glätte-Unfälle - zum Glück vor allem mit Blechschaden - und auch die Busunternehmen im Kreis Paderborn hatten mit dem Wintereinbruch zu kämpfen. Stellenweise war der Verkehr extrem eingeschränkt, einzelne Straßen zeitweise gesperrt oder nicht passierbar. Die Lage auf den Straßen Die Polizei im Kreis Paderborn warnte ab dem frühen Morgen aufgrund des starken Schneefalls vor glatten Straßen und bat Verkehrsteilnehmer um eine dem Wetter entsprechend angepasste Fahrweise. Gegen 7 Uhr vermeldete die Behörde über Facebook bereits acht Glätte bedingte Unfälle, bis zum Nachmittag summierte sich diese Zahl auf rund 50. Weitere 20 Unfälle standen nicht in Zusammenhang mit dem Wetter. Besonders betroffen waren zunächst die Höhenlagen im Süden des Kreisgebietes, vor allem Büren, Bad Wünnenberg und Lichtenau. Später schneite es dann im gesamten Kreisgebiet. Die Kreisstraße 37 (Alter Hellweg) zwischen Wewer und Tudorf musste gesperrt werden, weil dort ein Bus in einen Graben gerutscht war. Verletzte waren bei diesem Unfall wie bei allen anderen auch nicht zu beklagen. An sämtlichen Steigungsstrecken blieben Busse und Lastwagen liegen, beispielsweise auf der B64, der K1 und der Ortsdurchfahrt Atteln. Für den übrigen Verkehr ging es an diesen Stellen nicht weiter, er kam laut Polizei zeitweise komplett zum Erliegen. Die L817 zwischen Husen und Lichtenau musste wegen eines querstehenden Tanklastzuges gesperrt werden. Wie die Paderborner Feuerwehr berichtet, rutschte in Neuenbeken ein Pkw gegen einen Stromkasten. Das Auto war im abschüssigen Kurvenbereich von der Fahrbahn abgekommen. Die Fahrerin blieb unverletzt, allerdings wurde der Stromverteiler so beschädigt, dass es in umliegenden Straßen zu Stromausfällen kam. Der zuständige Netzbetreiber konnte die Versorgung bis zum frühen Nachmittag wiederherstellen. Überrascht und verärgert registrierte die Polizei, dass gleich mehrere der verunglückten Autos mit Sommerreifen unterwegs waren. "Damit darf man nicht fahren", stellt Sprecher Michael Biermann klar. So war ein Audi e-tron mit 285er Sommerreifen an einem Unfall in Lichtenau beteiligt. Zum Unfallzeitpunkt lagen rund zehn Zentimeter Neuschnee. Allein bei diesem von einem Beetle-Fahrer verursachten Unfall liegt der Sachschaden bei etwa 40.000 Euro. Insgesamt werden die Sachschäden auf eine sechsstellige Summe geschätzt. Verspätungen im Busverkehr Der Busverkehr im Paderborner Stadtgebiet war deutlich eingeschränkt. Das Unternehmen Padersprinter vermeldete bis zum Mittag zahlreiche Verspätungen und Störungen im gesamten Stadtgebiet. Teilweise wurden Haltestellen nicht mehr angefahren. Besonders betroffen waren im Paderborner Stadtgebiet die Ortsteile Dahl, Wewer und Neuenbeken. "Wir versuchen, möglich zu machen, was möglich ist", sagt Padersprinter-Sprecherin Lisa Niemeyer-Casey gegenüber der "Neuen Westfälischen". Im Zweifelsfall aber gelte: Die Sicherheit der Passagiere und Busfahrer geht vor. Wenn die Straßen glatt oder nicht geräumt seien oder beispielsweise ein anderes Fahrzeug quer stehe, könnten bestimmte Haltestellen nicht bedient werden. Fahrgäste werden über Ausfälle und Störungen online unter www.padersprinter.de und über die Fahrplan-App informiert. Auch vom nph heißt es, dass der Wintereinbruch einiges im Fahrplan durcheinandergewirbelt habe. Besonders im Süden des Kreises Paderborn kam es zu Störungen. Fahrgäste werden gebeten, sich vor Abfahrt online oder in der App zu informieren. Am Flughafen Paderborn-Lippstadt dagegen gab es keine Probleme aufgrund des Wetters. Die Start- und Landebahnen waren schnell freigeräumt, der Flughafen sei gut auf das Wetter vorbereitet gewesen, wie Pressesprecher Matthias Hack mitteilte. Alle Flüge seien planmäßig gelaufen. Auch im Zugverkehr gab es im Kreis Paderborn am Montag keine größeren Einschränkungen. Winterdienst Für freie Straßen im Paderborner Stadtgebiet sorgten seit dem frühen Morgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebs (ASP). Vom Schneefall sei man etwas überrascht worden, weil der so zunächst nicht angekündigt war. "Wir hatten eher mit überfrierender Nässe gerechnet", sagt Leiter Dietmar Regener. Deshalb seien am Sonntag bereits die Straßen gestreut worden. Dadurch sei immerhin auch der Schnee am Montag schnell geschmolzen. Problematischer sei es auf den Gehwegen gewesen, weil dort nicht gestreut war. 170 Mitarbeiter hat der ASP insgesamt im Einsatz und rückten mehrfach aus. Seit 4.30 Uhr war auf den Kreisstraßen zudem der Winterdienst im Kreis Paderborn im Einsatz. Zunächst wurden die Straßen gestreut, berichtet Kreissprecherin Leah Laven. Als gegen 7.30 Uhr dann der Schneefall einsetzte, seien die Straßen auch geräumt worden - insgesamt rund 330 Kilometer, und zwar nicht nur Straßen, sondern auch Radwege. Mit acht Fahrzeugen war der Bauhof auf den Kreisstraßen unterwegs und das in mehreren Schichten. "Wir behalten das Wetter im Blick und je nach Lage kann der Winterdienst auch rund um die Uhr zum Einsatz kommen", erläutert Laven. Wetteraussichten Obwohl die Räumfahrzeuge im gesamten Kreisgebiet unterwegs sind, blieb die Situation jedoch bis in den Nachmittag angespannt. Am Nachmittag normalisierte sich dann die Lage. In Waldgebieten warnt die Polizei vor möglichen Astbrüchen; auch wenn bislang keine Fälle bekannt sind. Auch in den kommenden Tagen bleibt es ungemütlich: Es sind weiterhin Schnee und Schneeregen sowie Temperaturen um den Gefrierpunkt angekündigt. Autofahrer müssen weiterhin mit Straßenglätte rechnen.

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