Sinkende Wocheninzidenz: Öffnen Schulen und Geschäfte bald wieder?

Kreis Paderborn. Trendwende im Kreis Paderborn? Den vierten Tag in Folge meldet das NRW-Landeszentrum für Gesundheit eine sinkende Wocheninzidenz. Seitdem am Dienstag der zwischenzeitliche Spitzenwert von 183,9 gemeldet wurde, sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz täglich auf aktuell 128,6 (Stand 1. Mai, 0 Uhr). Bedeutet das nun, dass Schulen und Einzelhandel bald wieder öffnen dürfen? Die sogenannte Notbremse regelt bundeseinheitlich, unter welchen Bedingungen Corona-Maßnahmen verschärft werden müssen. Auch für die Frage, wann diese wieder gelockert werden dürfen, gibt es klare Regelungen. Schulen und Kitas Die Schulen im Kreis Paderborn sind seit Donnerstag wieder im Distanzunterricht; ausgenommen Abschlussklassen und Förderschulen. In den Kitas gibt es lediglich eine Notbetreuung. Für Schulen und Kitas ist der Schwellenwert einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 entscheidend. Die Regeln für Schüler und Kita-Kinder sollen erst dann wieder außer Kraft treten, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter 165 liegt. Die Schulen kehren dann am ersten Montag nach der entsprechenden Feststellung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales wieder zum Wechselunterricht zurück. Das ist in der Corona-Betreuungsverordnung für das Land NRW geregelt. Der Kreis Paderborn liegt am Samstag zwar erneut unter einer Wocheninzidenz von 165. Jedoch wird der 1. Mai als Feiertag nicht in der Zählung der maßgeblichen Tage berücksichtigt. Am Mittwoch betrug die Inzidenz 157,2 und damit erstmals wieder weniger als 165. Demnach liegt der Kreis Paderborn bisher drei Werktage in Folge unter dem notwendigen Grenzwert. Angenommen der Trend der sinkenden Inzidenz würde sich fortsetzen, wären die fünf Werktage am Dienstag, 4. Mai, erreicht. Präsenzunterricht könnte unter dieser Voraussetzung am darauffolgenden Montag beginnen, also frühstens am 10. Mai. Einzelhandel Geschäfte müssen - bis auf die bekannten Ausnahmen - im Kreis Paderborn seit Mittwoch geschlossen bleiben und dürfen derzeit nur das sogenannte "Click & Collect" anbieten. Für den Einzelhandel gilt eine ähnliche Regelung, nur dass hier der entscheidende Schwellenwert bei 150 liegt. &bdquo;Sinkt in dem betroffenen Kreis () die 7-Tages-Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen wieder unter den Wert von (...) 150 (), treten dort ab dem übernächsten Tag die dem jeweiligen Schwellenwert zugeordneten Maßnahmen wieder außer Kraft", schreibt die NRW-Landesregierung auf ihrer Homepage. Unter einer Inzidenz von 150 lag der Kreis Paderborn erstmals am Donnerstag (144,9); fünf Werktage unter 150 wären also frühstens am Mittwoch, 5. Mai, zu erreichen. Am übernächsten Tag, also am Freitag, 7. Mai, könnte dann das Einkaufen vor Ort wieder möglich sein. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozialesmüsste dies offiziell feststellen. Auch dann würde weiterhin gelten, dass ein Termin vereinbart und ein negativer Corona-Test vorgelegt werden muss. Ausgangssperre und Kontaktbeschränkungen Regelungen wie etwa die Ausgangsbeschränkungen ab 22 Uhr und Kontaktbeschränkungen auf einen Haushalt plus eine weitere Person würden erst zurückgenommen, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz fünf Werktage in Folge unter dem Wert von 100 liegt. Entscheidend für die Rücknahme ist zudem die Formulierung &bdquo;in Folge". Sollte die Inzidenz zwischenzeitlich, und sei es nur für einen Tag, über 150 bzw. 165 liegen, müsste die Zählung wieder von vorne beginnen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Zahl der Neuinfektionen in den nächsten Tagen tatsächlich entwickelt. Das Ausbruchsgeschehen sei laut Kreisverwaltung nach wie vor diffus. Die Leiterin der Gesundheitsamtes im Kreis Paderborn, Constanze Kuhnert, warnte in dem Zusammenhang zuletzt auch vor einer gewissen Sorglosigkeit: Jeder Schnelltest sei immer nur eine Momentaufnahme. Niemand solle sich in vermeintlicher Sicherheit wiegen. &bdquo;Die Gleichung negativ getestet gleich null Ansteckungsrisiko geht so nicht auf."

Meistgelesen