Torten-Taxi und mehr: Veränderungen im Café Plückebaum

Paderborn. Kurz nach dem 25-jährigen Jubiläum des Caféhauses Plückebaum kam der erste Lockdown. "Erst sind wir in ein Loch gefallen. Aber dann haben wir uns wieder aufgerappelt", sagt Ulla Plückebaum. Das Ehepaar, das den stadtbekannten Betrieb am Rande des Paderquellgebiets führt, will die Krise auch als Chance für Veränderung sehen. Also haben Andreas und Ulla Plückebaum sich einiges einfallen lassen. Seit kurzem gibt es das Torten-Taxi. Anfang Dezember rief eine Kundin an und klagte darüber, sich ein Weihnachtsfest ohne eine Plückebaum-Torte nicht vorstellen zu können.Und so entstand die Idee. Ein Flyer wurde gedruckt, verteilt und es konnte losgehen: Ob Schoko-Sahne, Bratapfel-Sahne, Baumkuchen-Creme-Torte oder Käsekuchen: Die Kunden können das Gebäck vorbestellen und es wird wahlweise geliefert oder im Geschäft abgeholt. "Endlich hat es wieder nach Torten gerochen in unserem Caféhaus", erinnert sich Ulla Plückebaum an die Anfänge des Torten-Taxis. Die Auslieferung findet samstags und sonntags statt. Einige Torten gibt es für 25 Euro inklusive Lieferung, andere für 20 Euro. "Und so halten wir das alles nun aufrecht, bis wir wieder öffnen dürfen", sagt Plückebaum mit Blick in die Zukunft. Das Torten-Taxi sei gut nachgefragt, es soll auch nach dem Lockdown weiter angeboten werden. Einige Mitarbeiter orientieren sich um Die Zeit der Schließung, sowohl im Frühjahr als auch aktuell, nutzten Andreas und Ulla Plückebaum für weitere Veränderungen und kleinere Reparaturen: "Wir haben uns Gedanken über Arbeitsabläufe und Änderungen gemacht", beschreibt Ulla Plückebaum diesen Prozess. Als das Caféhaus im späten Frühjahr wieder öffnen durfte, lief das Geschäft langsam an. Masken, Plexiglas, Desinfektionsmittel kamen noch dazu. "Wer hätte gedacht, dass wir hier mal mit FFP2-Masken hinter Plexiglas stehen", fragt die 59-Jährige. Das Café sei, genau wie alle anderen gastronomischen Betriebe, vor große Herausforderungen gestellt worden. Eine davon ist die Tatsache, dass sich Mitarbeiter inzwischen beruflich umorientieren. Insgesamt gehören 25 Mitarbeiter zum Plückebaum-Team, darunter viele Aushilfen. Fünf Festangestellte sind derzeit in Kurzarbeit. "Langjährige und gute Säulen unseres Betriebes haben die Gastronomie-Branche verlassen. Wir haben einige Mitarbeiter nach dem ersten und vor dem zweiten Lockdown verloren", bedauert Ulla Plückebaum. Doch sie betont auch, dass sie diesen Entschluss vollkommen nachvollziehen kann. Sie sehe immer auch die Arbeitnehmer-Perspektive und da müsse man so fair sein, Kündigungen aufgrund der aktuellen Lage zu verstehen. Ein generelles Abwandern aus der Gastronomie sei zu beobachten. Ein Koch und zwei Festangestellte im Service werden bereits gesucht, doch eine Frage bleibt offen: Zu wann können neue Mitarbeiter angestellt werden? Neues Torten-Programm Als der zweite Lockdown kam, hätte das Weihnachtsgeschäft im Caféhaus starten sollen. "Zum Glück hatten wir noch nichts bestellt und es gab keinen großen Warenüberhang", sagt Plückebaum. Also ging es weiter mit den Veränderungen im Caféhaus. So trifft sich das dreiköpfige Konditorenteam seit Dezember regelmäßig und arbeitet an einem neuen Torten-Programm. Bewährte Klassiker bleiben, doch auch neue Ideen sollen Platz in der Kuchenauslage finden. Trotz fehlender Planungssicherheit hat Ulla Plückebaum bereits alles für den Neustart vorbereitet: Die Fenster sind dekoriert, auf den Tischen stehen Kerzen auf violetten Filz-Sets. "Ich brauchte das einfach und wollte es hier wieder schön machen", erklärt sie.Auch wenn das Ehepaar davon ausgeht, dass die Gastronomie zuletzt öffnen darf und das als richtige Entscheidung der Politik bewertet. Stolz ist Ulla Plückebaum auf die Konditoren-Auszubildende des Betriebs. Sie hat trotz der Pandemie ihre vorgezogene Prüfung im Januar sehr gut bestanden. Zum August 2021 werden zwei neue Konditoren-Azubis im traditionellen Paderborner Caféhaus eingestellt.

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