Paderbornerin kämpft gegen Tötung von Straßenhunden in Europa

Paderborn. Die neun Monate alte Mischlingshündin Pauli ist noch sehr scheu. Sie ist misstrauisch fremden Menschen gegenüber, zittert und versteckt sich. Vor einigen Monaten erst hat Carmen Förster sie aus einem rumänischen Tierheim adoptiert. Teddy hingegen ist aufgeschlossen. Er ist schon vor sechs Jahren aus Spanien zur Familie Förster gekommen. Doch auch er kommt aus einer Tötungsstation. Das europäische Recht erlaubt solche Einrichtungen. Das möchte die Hundeliebhaberin ändern. Seit sie vor sechs Jahren das erste Mal von so einer Tötungsstation erfahren hat, setzt sie sich für deren Abschaffung ein. &bdquo;Auf den Kanaren und Azoren, in Spanien, Italien, Griechenland, Polen und Griechenland gibt es unzählige Straßenhunde", erzählt Förster. Doch besonders in Rumänien sei die Lage unübersichtlich. &bdquo;Spezielle Hundefänger fangen täglich viele von ihnen ein und bringen sie dann in sogenannte Auffangstationen oder Tierheime". Liquidierung nach 14 Tagen Doch die Reise ist dort für die Vierbeiner nicht zu Ende. Offiziell zahlt die Europäische Union für jedes ins Tierheim oder zur Auffangstation gebrachte Tier 75 Euro, damit es bis zur Weitervermittlung gefüttert und medizinisch versorgt werden kann. Doch wie die Paderbornerin sagt, werden zahlreiche Hunde gar nicht vermittelt. &bdquo;In einigen europäischen Ländern, in denen Straßenhunde eben ein Problem sind, dürfen die Tiere, wenn sie nach zwei Wochen kein Zuhause gefunden haben, liquidiert werden", sagt sie. Offiziell soll das per Einschläfern passieren, doch die Realität sehe anders aus. &bdquo;Verhungern lassen, Ertränken oder die platte Schippe, die Möglichkeiten sind vielfältig." Während in Spanien, Italien oder auf den Kanaren durch den Tourismus ein Auge auf die Situation gerichtet ist, falle besonders Rumänien in diesem Zusammenhang immer wieder auf. "Catch, Neuter and Release" Förster hat dagegen eine Petition gestartet. Auf ihrer Homepage www.change-their-lives.de sammelt sie Unterschriften, damit die Europäische Union das Töten von Straßenhunden in Tierheimen und Auffangstationen beendet. 8.000 Unterstützer hat sie bereits gefunden. &bdquo;Ich habe mehrere Tierschutz-Vereine in ganz Europa angeschrieben, die Adoptionen der Hunde in ganz Europa organisieren", sagt die 34-Jährige. &bdquo;Oftmals sind die allerdings so ausgelastet, dass ich keine Rückmeldung bekommen habe." Förster ist bewusst, dass mit dem Stop der Tötungen das Problem mit den Straßenhunden nicht behoben ist und auch die Adoption und Vermittlung der Hunde ins europäische Ausland nicht die Lösung ist. Darum macht sie sich gleichzeitig für den Ansatz &bdquo;Catch, Neuter and Release", also Fangen, Kastrieren und Freilassen stark. Nur mit der Kastration der Straßenhunde sei das Problem in den Griff zu bekommen, ist sie sich sicher. &bdquo;Auch in Rumänien gibt es Regionen, in denen die Anzahl der Streuner um ein Fünftel reduziert werden konnte", erzählt Förster. 3.000 Postkarten zum Welt-Hundetag Da besonders Rumänien bei diesem Thema immer wieder auftaucht, hat Förster zum Welt-Hundetag 3.000 Postkarten drucken lassen, die bereits an den rumänischen Präsidenten adressiert sind. &bdquo;Ich denke mir, ein paar Cent für eine Briefmarke hat man bestimmt übrig. Und wenn den Präsidenten 3.000 Postkarten erreichen, auf denen steht, was wir für die Tiere fordern, dann ist ihm das Thema vor Augen oder er ist wenigstens genervt." Die Karten hat sie an mehreren Stellen zur Mitnahme verteilt. Förster möchte die Situation der Straßentiere verbessern. &bdquo;Sie gelten nicht als Haustiere und nicht als Wildtiere, sind sind durch kein Gesetzt geschützt, das soll sich ändern."

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