Einige Änderungswünsche fürs Parkhaus am Paderborner Bahnhof

Paderborn. Auf dem Parkplatz für Kurz- und Dauerparker an der Bahnhofstraße soll ein fünfgeschossiges Parkhaus mit etwa 500 Stellplätzen entstehen. Rund neun Millionen Euro investiert die Stadt in das Projekt. Die Planung soll nun ins Detail gehen. An einigen Punkten gibt es noch Diskussionsbedarf, wie sich in der Sitzung vom Betriebsausschuss und Ausschuss für Märkte und Feuerwehr am Mittwochabend zeigte. Konstruktion der Auffahrten So gibt es den Vorschlag für getrennte Auf- und Abfahrten außerhalb der Abstellbereiche. Das wäre durch zwei sogenannte Spindelkonstruktionen an den Außenseiten möglich. Dadurch bräuchte es keine Rampen im Inneren. Vorteile: mehr Stellplätze und Autofahrer könnten das Parkhaus schneller erschließen, weil sie nicht durch jede Ebene fahren müssten. Weil dafür aber auch eine Einzelstellplatzerkennung nötig wäre, die freie Plätze anzeigt, rechnet der ASP für diese Variante mit Mehrkosten von rund einer Million Euro. Sascha Pöppe (FDP) verteidigt den Vorschlag seiner Fraktion und plädiert für die getrennten Auf- und Abfahrten: "Wir werden das massiv bereuen, wenn wir das bei so einer großen Investition nicht planen." Die Mehrheit der Ausschussmitglieder stimmt dennoch dafür, diese Option nicht weiter zu verfolgen. FDP und Grüne sind für den Vorstoß. Stellplätze Die FDP schlägt auch eine Breite von 2,70 Meter für die Stellplätze vor, was auch mobilitätseingeschränkten Menschen zugute käme. Die Einparkfläche zwischen gegenüberliegenden Parkbuchten solle 6,50 Meter breit sein. Zudem sollten die Plätze schräg in zwei Doppelreihen angeordnet werden, weil das Einparken komfortabler sei. Wie Dietmar Regener vom ASP erläutert, würden dadurch rund 125 Stellplätze wegfallen, weil die Fläche auf dem vorhandenen Baufeld für mehr nicht ausreiche. Auch für breitere Fahrgassen sei kein Platz. Eine Breite von 6 Metern entspreche geltenden Regelungen und Empfehlungen, auch denen des ADAC. Beide Vorschläge wurden mit Gegenstimme der FDP abgelehnt. Für Stellplätze sei eine Mindestbreite von 2,45 Meter vorgeschrieben, empfohlen würden 2,50 Meter. ASP-Betriebsleiter Reinhard Nolte schlägt vor, die Entscheidung über die Breite zu verschieben. Die Konstruktion des Parkhauses ermögliche eine variable Anordnung der Stellplatzbreiten. Aufzug und Toilette Für den gewünschten zweiten Aufzug, der mit hohen laufenden Kosten verbunden wäre, schlägt der ASP vor, beim Bau den Schacht dafür anzulegen, sodass bei Bedarf nachgerüstet werden könnte. Weiterer Diskussionspunkt ist der Wunsch nach einer Toilette. Regener fürchtet Vandalismus, wenn diese nicht mit Personal besetzt wäre und verweist auf die Toilette im neuen Bahnhofsgebäude. "Wir haben sowieso schon einen massiven Mangel an öffentlichen Toiletten in Paderborn", sagt Pöppe. Der Vorschlag, die Möglichkeit der Nachrüstung einer Toilettenanlage beim Bau einzuplanen, wird mit Gegenstimmen der Grünen angenommen. Die FDP enthält sich. Überdachung Keine endgültige Entscheidung gibt es bei der Frage, ob das Parkhaus überdacht werden sollte, um es zu begrünen oder eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Laut ASP sei bei dieser Option mit Mehrkosten von etwa 850.000 Euro zu rechnen (inklusive PV). Zudem würde die Höhe von 20 Metern überschritten, womit strengere bauliche Auflagen einhergingen. "Ich verstehe nicht, warum wir diesen Platz verschwenden wollen. Wir wollen nicht nur kostenneutral, sondern als Stadt auch klimaneutral sein", sagt Björn Engel (Grüne). Ulrich Koch (SPD) spricht sich dafür aus, die Möglichkeit einer Überdachung zumindest in der weiteren Planung einzubeziehen, "sonst ärgern wir uns später". Der Ausschuss einigt sich, die Abstimmung zu vertagen, da weiterer Beratungsbedarf bestehe und genauere Details zu Kosten und Vor- und Nachteilen gewünscht werden.

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