Kreis Paderborn. Wer unterwegs sein Handy benutzt, braucht vor allen eins: eine gute Mobilfunk-Verbindung. Doch während in Großstädten und Ballungszentren schneller Mobilfunk der fünften Generation Einzug hält, gibt es auf dem Land immer noch Funklöcher, in denen es kaum oder gar keinen Empfang gibt.
Landrat Manfred Müller lädt daher die Bürger im Kreis Paderborn dazu ein, im Rahmen der Mobilfunkstrategie des Kreises Funklöcher aufzuspüren und mitzuhelfen, den Kreis flächendeckend mit Mobilfunk zu versorgen.
„Der Bund misst den Erfolg des Mobilfunk-Ausbaus vornehmlich daran, wie viele Haushalte mit schnellem Mobilfunk ausgestattet sind. Im ländlichen Gebiet mit vielen Wäldern, Wanderwegen, Landwirtschaftsflächen oder außerörtlichen Straßen, also Gebieten, in denen sich keine Haushalte befinden, funktioniert dieser Ansatz nicht", erläutert Landrat Müller. Doch auch hier würde schneller Mobilfunk gebraucht, damit zum Beispiel die Navigation funktioniert oder der Landwirt seinen Betrieb automatisieren kann.
Wie der Kreis profitieren soll
Die drei Telekommunikationsunternehmen Telefónica, Telekom und Vodafone haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der sie erklären, gemeinsam 6.000 neue Masten bauen wollen. „6.000 Masten für das ganze Gebiet der Bundesrepublik sind nicht viel. Unsere Absicht ist daher, den Unternehmen die Standorte für neue Masten auf dem Silbertablett zu servieren, sodass auch der Kreis Paderborn von den Ausbauabsichten profitieren kann", erklärt Landrat Müller.
Der erste Schritt sei eine genaue Kartierung der Mobilfunkversorgung im Kreisgebiet. Dabei gehe es nicht nur um die reinen Funklöcher, sondern auch um die genaue Erfassung, welche Mobilfunkstandards in welchen Gebieten und von welchen Netzanbietern zurzeit vorliegen. „Um den Telekommunikationsunternehmen unsere Standorte schmackhaft zu machen, braucht es eine genauere Erfassung. Und jeder kann dabei helfen, diese zu erstellen", so der Landrat.
Messung mit kostenloser App
Die Bundesnetzagentur stellt dazu eine App zur Verfügung, mit der die Mobilfunkversorgung an jedem Standort gemessen werden kann. Die Anwendung mit dem Namen „Breitbandmessung App" kann im Appstore kostenlos heruntergeladen werden. Der Benutzer muss auf seinem Handy die Standorterfassung für die App erlauben. Diese misst die Mobilfunkversorgung, sobald der Benutzer sie anschaltet. Lässt man sie im Hintergrund weiterlaufen, misst sie konstant die Mobilfunkversorgung. Die Daten werden an die Bundesnetzagentur übermittelt. Sollte zum Zeitpunkt der Erfassung kein Mobilfunkempfang vorhanden sein, hält die App den Standort fest und meldet das Funkloch später an die Bundesnetzagentur.
Wie die App genau funktioniert und nähere Informationen zur Mobilfunkstrategie des Kreises sowie die nächsten Schritte beim Mobilfunkausbau hat der Kreis unter www.kreis-paderborn.de/mobilfunkstrategie zusammengestellt. Dort können sich Bürgerinnen und Bürger auch interaktiv beteiligen, indem sie bis Sonntag, 14. Juni, über ein Kontaktformular ihre Fragen stellen.