Hitze in Paderborn – eine Stadt sucht Abkühlung

Paderborn. Es ist heiß. Richtig heiß. Glücklich diejenigen, die nicht arbeiten müssen und sich an den Seen der Paderstadt tummeln können. Aber auch in der City haben die Paderborner Wege gefunden, um den Hitze-Donnerstag gut zu überstehen. Andrea Biermanski aus Paderborn hat es auf dem eigenen Balkon nicht mehr ausgehalten und ist mit der 15-jährigen Cecile an den Salitos-Sandstrand der Eisklang-Bar am Lippesee geflüchtet. Wie viele. Dort helfen gegen die Hitze &bdquo;immer wieder ins Wasser gehen und kalte Getränke". So ließe es sich aushalten. &bdquo;Mir gefällt es hier richtig gut", sagt Biermanski und fügt mit Blick auf eine große Buddha-Statue, die die Temperaturen mit meditativer Gelassenheit erträgt, hinzu: &bdquo;Das hat richtig was von Urlaubsfeeling hier." Sonnenbaden und Wassersport Paderborner braten auf ihren Handtüchern vor sich hin oder planschen im lauwarmen Seewasser. Die Kellner der Bar zapfen ein Bier nach dem anderen, servieren Eis und Schirmchen-Drinks. Wem das aber zu viel Trubel ist, der sucht sich ein lauschiges und vor allem einsames Fleckchen an anderer Stelle des Lippesees. In winzigen, von Grün vor neugierigen Augen verborgenen Buchten lesen, schlummern und schwimmen sie. Nur rumliegen ist nichts für Edwin Koopmans. Am Nesthauser See ist er auf der Suche nach Action. &bdquo;Die Sprünge beim Wakeboarden sind bei dieser Hitze das Beste", berichtet er, während er die Schwimmweste auszieht, &bdquo;wenn man wieder landet, spritzt das Wasser, das kühlt richtig gut ab." Trotzdem sei Wakeboarden Sport und anstrengend, meint er. Auf Boards und Wasserski werden die Sportler an Seilbahnen über das Wasser gezogen. Da müsse man fest zugreifen, sagt Koopmans und zeigt seine Handinnenflächen, die übersät sind mit Blasen. Eine junge Paderbornerin sitzt am Habichtsee auf einer Decke und genießt die Sonne. Ihr nasses Haar tropft auf ihre Schultern. Eigentlich ist es verboten, in dem Gewässer zu baden. Das sei ihr klar. &bdquo;Jeder weiß das, aber alle baden hier." Das stimmt. Jung und Alt sind im Wasser. Angst, erwischt zu werden, habe die Studentin nicht. Sie habe noch nie gehört, dass dort kontrolliert würde. Wenn sie baden möchte, warum fährt sie dann nicht an einen der anderen Seen? &bdquo;Überall muss man zahlen, wo das Schwimmen erlaubt ist. Außerdem ist der Habichtsee nah dran. Und es ist auch einfach schön hier." Ebenso effektiv wie die großen Abkühlbecken sind die kleineren Frischeboxen in der Paderborner City. Einen der kühlsten Plätze hat dabei jemand entdeckt, der gar kein Paderborner ist: Wolfgang Stickeln ist gerade auf einer Radtour durchs Land. Gestartet in seiner Heimatgemeinde Wachtendonk am Niederrhein, war er für zwei Tage in Paderborn. Bis Cuxhaven will er noch fahren. Da wird er genügend Zeit sich an den Quellkeller in der Kaiserpfalz zu erinnern, wo es auch bei 40 Grad Außentemperatur echt schattig ist. Dass die Pader mit einer Länge von nur vier Kilometern Länge Deutschlands kürzester Fluss ist, hatte er schon am Tag zuvor gehört. Er habe sich nur gefragt, was nach vier Kilometern passiert. Jetzt weiß er es: dass die Pader dann in die Lippe mündet. In der Pader planschen Bis dahin schafft die Pader mit ihren Quellen in der Innenstadt ein wunderbares Ambiente und die ideale Gelegenheit für eine Abkühlung. &bdquo;Wenn’s warm genug ist, dann geht’s ins Paderquellgebiet", sagen Claudia Agethen und Laura Tölle. Beide verbringen hier dann ihre Mittagspause. &bdquo;Hauptsache Schatten" ist ihr Motto. Das Wasser ist ohnehin kühl. Auch Kristina Kara sucht während ihrer Pause vom Job etwas frischen Wind, um die Hitze auszuhalten. Statt die Füße ins Wasser zu halten, wedelt sie sich mit einem Fächer Luft zu. Für etwas Kühle sorgt die Pader auch im neueren Bereich des mittleren Paderquellgebiets. Jan Grote und Andreas Italiano genießen zugleich die Ruhe – bevor es voller wird. Am Mittwochnachmittag sei &bdquo;hier die Hölle los gewesen", sagen sie. Ganz besonders genießen Adam und Angela Bannett mit ihren Kindern Isabella, Dylan und Jessi ihr Picknick an dem Flussabschnitt neben der Paderhalle. Es ist das letzte Mal . Nach zwei Jahren in Paderborn geht es am Freitag für den britischen Lehrer und seine Familie zurück nach England. Darüber sind sie sehr traurig. Die positive Nachricht: Zwei Jahre haben gereicht, dass sie Paderborn lieben.

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