Planungen für Paderborner Lippesee gehen voran

Paderborn. Noch gibt es keinen konkreten Zeithorizont, und auch die Kosten stehen in den Sternen. Dennoch ist von "Edelsteinen auf einer Perlenkette" die Rede, von einem "Rohdiamanten, der nur noch geschliffen" werden muss. Kurz und gut: Die zukünftige Gestaltung der Freizeitlandschaft am Lippesee nimmt Formen an - und animiert zumindest gedanklich zum Schwärmen. Realistisch betrachtet dürften die Gesamtkosten wohl annähernd zweistellig in die Millionen gehen bis in etwa zehn Jahren die Seenlandschaft beiderseits der B 64 im Paderborner Westen zu dem nahtouristischen Kleinod wird, von dem heute geträumt wird. Immerhin: Die Ansätze sind da. Und die Voraussetzungen, das Ende des Kiesabbaus, absehbar. Planungen kommen gut an Entsprechend wohlwollend wurden jetzt die bisher entwickelten Vorstellungen im ganz großen Kreis aufgenommen: Gleich vier Ausschüsse des Stadtrates sprachen sich für die vom den Paderborner Landschaftsarchitekten des Büros Gasse/Schumacher/Schramm entwickelte Rahmenplanung aus. Beteiligt waren der Bau- und Planungsausschuss, der Sportausschuss sowie die beiden Bezirksausschüsse Schloß-Neuhaus/Sande sowie Elsen, in deren Gemarkung das Areal liegt. Priorität hat demnach nun die Entwicklung einer Ordnung der Seenutzung, die die Interessen der Anrainer unter einen Hut bekommen soll. Danach soll für die Infrastruktur aus Fuß- und Radwegen rund um nicht nur den Lippesee, sondern auch den Nesthauser See sowie den Holtfhof See sowie Parkplätze inklusive Parkleitsystem gesorgt werden, bevor es an die konkrete Gestaltung des Seeufers geht. Landzunge mit Promenade Kräftig poliert wird dann unter anderem das Gelände rund um den Schwimmbereich am Strandbad, das Ufer am Gut Lippesee mit dem zentralen Einstieg für Kanuten sowie der Bereich des Sander Dorfplatzes, wo man bisher so gar nichts vom Lippesee sieht. Dort sind in Richtung Segelhafen sogar einige Ferienhäuser vorgesehen. Außerdem ist östlich ans Strandbad anschließend an eine breitere Landzunge mit Promenade mit Platz für eine größere Liegewiese und eine Veranstaltungsfläche gedacht. Dort sollen sich auch ein Volleyballfeld, ein Wasserspielplatz und an der Spitze der Halbinsel eine markante Aussichtsplattform finden. Insgesamt soll es laut Planerin Ann-Kathrin Biel einen Wechsel zwischen offenen und geschlossenen Ufer-Bereichen geben, so dass Fußgänger und Radfahrer auf ihrem Weg um den See immer wieder auch wirklich in dessen unnmittelbare Nähe kommen und dort attraktive Aufenthalts- oder Aussichtsorte wie zum Beispiel Terrassen oder Stege vorfinden. Dabei soll es auch Wege geben, die ausschließlich für Fußgänger sind. Strandbad ohne Zaun Insgesamt wurde das Konzept von den Mitgliedern der vier Ausschüsse begrüßt. Ob es denn auch Bereiche gebe, in denen Schwimmen im See möglich werde, ohne dass dafür Eintritt gezahlt werden müsse, fragte Susanne Schüssler (Grüne). Der primäre Bereich dafür solle das Strandbad sein, so Ann-Kathrin Beil. Es entspreche aber nicht den planerischen Gedanken, dieses einzuzäunen. Für die Betreiber gebe es viele Modelle, auf ihre Kosten zu kommen, zum Beispiel die Möglichkeit, Sonnenschirme oder Liegen zu vermieten. Die Zugänglichkeit des Sees müsse im Vordergrund stehen, betonte auch Martin Pantke (SPD). Dies wünsche er sich auch im Bereich der Ferienhäuser am Seeufer in Dorfplatznähe. Darauf habe man im Zuge der Bauleitplanung durchaus Einfluss, so Claudia Warnecke, Technische Beigeordnete der Stadt. Dem Einwand von Sascha Pöppe, der einen Kostenrahmen vermisste und in diesem Zusammenhang mahnte, bei der Umsetzung nicht in Stückwerk zu verfallen und die Gesamtkosten aus dem Blick zu verlieren, begegnete Warnecke mit dem Hinweis auf ein sogenanntes Integriertes Gesamtkonzept, das man vor Beginn der Einzelmaßnahmen erarbeiten werde. Dieses sei schon allein zur Beantragung von Fördermitteln nötig.

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