Paderborn Ungewöhnliches Geschäftsmodell: Paderborner vermietet Weihnachtsbäume

Paderborn. Ob am Verkaufsstand oder selbst geschlagen: Weihnachtsbäume können in der Adventszeit vielerorts gekauft werden. Das Paderborner Unternehmen "Martins Paderbäumchen" ist mit einem völlig anderen Modell erfolgreich: Dem Vermieten. Die Christbäume werden online bestellt, lebend und im speziellen Wurzeltopf geliefert. Nach dem Weihnachtsfest werden die Tannen abgeholt und auf dem Feld wieder eingepflanzt. Die sogenannten "Green Trees" hat Inhaber Martin Horstschäfer seit 2015 im Programm. Die Vermietung läuft parallel zum traditionellen Weihnachtsbaumverkauf sowie seinem Onlineshop für Christbäume. Die Option zum Mieten wird laut Horstschäfer in den vergangenen Jahren immer häufiger von den Kunden gewählt. "Die Verbraucher machen sich vermehrt Gedanken über die Abholzung eines Produktes, das über mindestens sechs Jahre wachsen muss, um die gängige Weihnachtsbaumgröße zu erreichen", erklärt sich Horstschäfer den Trend. Nicht jeder Miet-Baum überlebt das Weihnachtsfest Zentral für das Mietgeschäft ist die Pflege der "Green Trees". Der Pflanztopf bietet Platz, sodass die Tannen inklusive Feinwurzelwerk transportiert werden. Zudem hat der Topf Löcher im Boden, damit überflüssiges Wasser abfließt. In der Pflegeanleitung wird empfohlen, dass die "Green Trees" alle zwei bis drei Tage gegossen werden. Zudem sollen sie nicht direkt auf Fußbodenheizungen platziert werden. Horstschäfer bittet seine Kunden auch auf Sprühschnee, Lametta und Kerzenwachs zu verzichten. Schließlich sollen die Christbäume unversehrt wieder eingepflanzt werden. Dass die "Green Trees" nach dem Weihnachtsfest wieder eingepflanzt werden, konnte laut Horstschäfer in den vergangenen Jahren nicht garantiert werden. Zu hohe Raumtemperaturen und falsches Gießen schadeten den Weihnachtsbäumen. Aber: "Durch die verbesserte Handhabung und Kommunikation an den Kunden, was die Pflege betrifft, konnten wir die Überlebenschance der Tannen erhöhen." Ein Baum könne sogar jedes Jahr vermietet werden, wenn die Pflege stimmt. "Green Trees" sind nicht nur nachhaltig, sondern auch lukrativ Bei regelmäßiger Vermietung seien die "Green Trees" nicht nur nachhaltiger, sondern auch lukrativ: "Wenn man sich von ersten Schwierigkeiten nicht unterkriegen lässt, ist der lebende Weihnachtsbaum wirtschaftlich gesehen interessant und kein reiner Marketing-Gag", meint Horstschäfer. Bei der Zucht würden viele Ressourcen wie Dünger und Wasser investiert werden. Diese Pflege mache sich bezahlt, wenn der Baum dann mehrere Vermietungen überlebt. Für das kommende Weihnachtsfest sind bereits alle "Green Trees" vermietet. "Wir haben unser Kontingent an Topf-Tannen komplett vermietet und diese Bäume können nicht auf die Schnelle nachproduziert werden", begründet Horstschäfer den Bestellstopp.