Paderborner Dom ist einen Euro wert

Paderborn. Wie viel kostet der Paderborner Dom? Diese Frage wurde jetzt geklärt. Die Antwort lautet: einen Euro. Mit dieser symbolischen Summe ist die Bischofskirche im erstmals vorgelegten Finanzbericht des Metropolitankapitels bewertet worden. Zu verkaufen ist der Dom natürlich nicht. Ein Schnäppchen wäre er ohnehin nicht: Er verursacht laufend hohe Kosten in Millionenhöhe. Das Metropolitankapitel ist die Leitungskörperschaft der Paderborner Bischofskirche. Als eigenständige Körperschaft öffentlichen Rechts verfügt es auch über eigene Vermögenswerte. Als zweite zentrale kirchliche Einrichtung des Erzbistums hat das Metropolitankapitel nun erstmals Auskunft über seine Vermögenswerte gegeben. Der Dom ist nicht zu verkaufen Der Jahresabschluss 2017 weist demnach eine Bilanzsumme von 20,4 Millionen Euro aus. Fast ein Drittel der Vermögenswerte sind Immobilien. Darin ist der Dom ebenso enthalten wie die Kaiserpfalz. Beide sind allerdings nur mit einem Erinnerungswert von einem Euro bewertet. "Die denkmalgeschützten Gebäude sind unveräußerlich und verursachen laufend hohe Kosten", heißt es in dem Bericht. Vorgestellt wurde er von Dompropst Monsignore Joachim Göbel, der dem Kapitel vorsteht, und Ulrich Brabetz, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Finanzen. Die Instandhaltungsmaßnahmen für Dom und Kaiserpfalz schlugen im vergangenen Jahr mit 2,4 Millionen Euro zu Buche - mehr als ein Drittel der Gesamtaufwendungen in Höhe von 6,2 Millionen Euro. Darunter fallen unter anderem die Modernisierung der Domorgel, die Sanierung der Domfassade und die Sanierung der Kaiserpfalz. Vor allem wegen dieser hohen Aufwendungen stand am Jahresende ein Minus von einer halben Million Euro. Das könnte auch in den nächsten Jahren so weiter gehen: Denn sowohl am Dom als auch an der Kaiserpfalz gehen die Arbeiten weiter beziehungsweise sind schon neue geplant. Zuschüsse könnten schrumpfen "Wir haben die Verpflichtung, das Gebäude nicht nur zu erhalten, sondern auch an die nächste Generation zu übergeben", sagt Dompropst Joachim Göbel. Deswegen werde das jetzt so gemacht, dass es für Jahrzehnte halte. Und das ist auch gut so, denn die nötigen Zuschüsse des Erzbistums könnten künftig schrumpfen, wenn die Kirchensteuereinnahmen wie erwartet sinken. Auf der Habenseite verzeichnet das Metropolitankapitel Erträge von rund 5,6 Millionen Euro. Allein 4,8 Millionen Euro davon stammen aus Zuweisungen und Zuschüssen des Erzbistums für die Bau- und Personalkosten. Sie sind nötig, weil die eigenen Erträge die Aufwendungen nicht annähernd decken. Rund 300.000 Euro wurden durch Umsatzerlöse wie etwa Eintrittsgelder oder Domführungen erzielt. Kunstgegenstände wirtschaftlich nicht verwertbar Zu den Sachanlagen des Metropolitankapitels gehören 23 Gebäude: Dazu gehören der Dom, die Kaiserpfalz, die Bartholomäuskapelle und das Haus der Dommusik sowie 19 Mietshäuser mit Dienstwohnungen im Umfeld des Doms. Dazu kommen rund 6.000 Quadratmeter Grundstücksfläche. Kunstgegenstände sind "mangels wirtschaftlicher Verwertbarkeit" nicht in die Bilanz eingeflossen. Der Personalaufwand belief sich 2017 auf rund 1,9 Millionen Euro. Das Kollegium besteht aus insgesamt 14 Diözesanpriestern. Neben dem Dompropst und dem Domdechanten gibt es acht weitere residierende und vier nichtresidierende Domkapitulare. Neben ihnen beschäftigt das Metropolitankapitel 25 Laien wie etwa Küster und Mitarbeiter der Dommusik.

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