Paderborn

Stadt Paderborn will Alanbrooke-Kaserne kaufen

Über den konkreten Kaufpreis will man Stillschweigen bewahren

Die Stadt Paderborn will die Alanbrooke-Kaserne kaufen - wie hoch der Kaufpreis ist, darüber wollen die Beteiligten Stillschweigen bewahren. | © Holger Kosbab

20.09.2018 | 20.09.2018, 18:04

Paderborn. Die Stadt Paderborn will das Gelände der ehemaligen Alanbrooke-Kaserne kaufen. Das schlägt Bürgermeister Michael Dreier laut Pressemitteilung dem Paderborner Rat vor.

Da im aktuellen Haushaltsentwurf keine Mittel dafür vorgesehen seien, soll der Kauf des 18 Hektar großen Geländes über einen Nachtragshaushalt finanziert werden. Geplant sei zwischen Elsener Straße und Riemekestraße bzw. Rathenaustraße und Erzbergerstraße ein neues urbanes Quartier mit rund 800 Wohneinheiten, einer Kita und Flächen für Büronutzungen sowie wohnverträgliches Gewerbe.

Der Ratsbeschluss zum Ankauf der Kaserne sei für die Sitzung am 15. November vorgesehen, wenn auch der Nachtragshaushalt beschlossen werden soll. Zuvor werde sich noch die Steuerungsgruppe Konversion am 20. September mit dem Thema befassen. Der Ankauf des Kasernengeländes von der Eigentümerin, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), soll noch in diesem Jahr vollzogen werden. Die Übergabe der Grundstücke erfolge, nachdem der Rat sowie der Haushaltsausschuss des Bundestages den Verträgen zugestimmt haben. Wahrscheinlich in der ersten Jahreshälfte 2019.

Kaufpreis stehe noch nicht fest

Der abschließende Kaufpreis - der aufgrund der Anwendung der Verbilligungsrichtlinie für den geförderten Wohnungsbau und die Kita unter dem gutachterlich festgestellten Verkehrswert liegen werde - stehe noch nicht fest. Hierüber werde derzeit noch zwischen Stadt und der BImA – ebenso wie über weitere kaufvertragliche Regelungen - verhandelt. BImA und Stadt haben sich darüber verständigt, über den konkreten Kaufpreis Stillschweigen zu bewahren, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Der 14,25 Millionen Euro schwere Nachtragshaushalt, der am 27. September in den Rat eingebracht werden soll, umfasse im Wesentlichen die Kosten für den Ankauf der ehemaligen Kaserne. Neben dem eigentlichen Kaufpreis seien auch die Nebenkosten wie die Grunderwerbssteuer, Notar- und Gerichtskosten sowie Kosten für juristische Beratung vorgesehen. Die Entwicklungskosten für die ehemalige Kaserne inklusive des Ankaufs werden nach Schätzungen der Stadt gut 30 Millionen Euro betragen. Die Kosten sollen über den Verkauf der Grundstücke dann später refinanziert werden.

Für die Wertermittlung der Alanbrooke-Kaserne haben laut Mitteilung  Stadt und Bundesanstalt in einem kooperativen Verfahren gemeinsam einen Gutachter beauftragt. Die Arbeitsgrundlage des Gutachters habe aus einer Vielzahl von durch die Stadt und die BImA übergebenen Unterlagen wie beispielsweise dem Rahmenplan des städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs, verschiedenen Gutachten oder den Bedarfen und Kostenermittlungen der Fachämter bestanden.

Mit der Ortsbesichtigung der Alanbrooke-Kaserne am 17. Januar zusammen mit dem Wertgutachter sei auch gleichzeitig der sogenannte Wertermittlungsstichtag festgelegt worden. Beim Wertermittlungsstichtag handele es sich um das Datum, für den der Markt beziehungsweise Verkehrswert einer Immobilie oder Liegenschaft durch ein Wertgutachten erfasst und dokumentiert werde.

Seit 2016 - mit Beschluss über das Strukturkonzept - würden die Pläne der Stadt Paderborn stehen, auf der ehemaligen Alanbrooke ein urbanes Quartier zu schaffen. Bereits im Juni 2017 habe der Rat der Stadt Paderborn mit Ziehung der so genannten Erstzugriffsoption grundsätzliches Interesse an einem Erwerb der Alanbrooke-Kaserne bekundet.

Sicherstellung notwendiger Einrichtungen

Beabsichtigtes Ziel der Stadt sei ein Erwerb der Fläche zur Erfüllung von Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge zur Sicherstellung des örtlichen Verkehrs, nebst Straßen- und Wegebau, dem Wohnungsbau, der örtlichen Kulturpflege, sozialer Einrichtungen, der Erhaltung ortsgeschichtlicher Denkmäler und Bauten sowie der Sicherstellung notwendiger Einrichtungen für die Schaffung von Arbeitsplätzen gewesen.

Die Fachämter der Stadt würden arbeiten mit Hochdruck an den Straßen-, Entwässerungs- und Freiraumplanungen. So könne zeitnah nach Erwerb mit dem Rückbau und der Freilegung der Flächen begonnen werden. Anschließend sollen die Erschließungsarbeiten durchgeführt und die Grundstücke vermarktet werden.