Paderborn

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Test: Kann man bei dieser Hitze Eier auf dem Königsplatz braten?

Die NW probiert aus, ob man auf der heißen Messingplatte der Sitzbank Spielgeleier braten kann

Joshua Suwelack versucht auf dem Königsplatz ein Ei zu braten. | © Hans-Hermann Igges

Hans-Hermann Igges
08.08.2018 | 22.10.2019, 12:48

Paderborn. 37 Grad im Schatten. Und das in Paderborn. Zum heißesten Tag des Jahres will die NW-Redaktion es wissen: Taugt das wegen seiner gefährlichen Hitzentwicklung kritisierte „Hochbeetsitzelement" mit seiner Messing-Oberfläche auf dem kleinen Königsplatz auch für praktische Zwecke? Womöglich als längste Kochplatte der Welt?

11.30 Uhr. NW-Mitarbeiter Joshua Suwelack packt ein: Seine Bratpfanne, einen Wender, Speiseöl und sechs Hühnereier. Am Ort des Geschehens dann der erste vorsichtige Hitzetest mit den Fingern: Ja, die Messingplatten sind kurz vor 12 Uhr schon unangenehm heiß. Aber erst einmal muss jetzt auch die Pfanne warm werden. Immerhin hat die Kochplatte die richtige Arbeitshöhe. Aber viel Arbeit macht so ein Spiegelei ja nun auch nicht – 178.000 Euro-Kochbank hin oder her.

Erste Interessierte stellen sich ein. Der benachbarte Juwelier kommt aus seinem Geschäft: „Die Idee hatte ich neulich auch schon. Vielleicht sollte man Wachteleier nehmen, die sind kleiner und schneller gebraten." Nachbarin Gisela Meyer vom Reformhaus Sonnenau: „Man glaubt kaum, wie heiß das werden kann. Was sind das für Fachleute, die so etwas aufstellen?"

Auch Passanten sind am Experiment interessiert

Nach einer knappen halben Stunde wagt Joshua Suwelack den nächsten Schritt: Er schlägt ein Ei in die Pfanne. Doch: Von Eiweißgerinnung (noch) keine Spur. Auch das Eigelb zeigt sich wenig beeindruckt. Wieder ist warten angesagt.

Passanten mit Sonnenhüten zeigen sich am Verlauf des Experimentes ebenso interessiert wie junge Familien. Auch ein bekannter Paderborner Koch kommt vorbei. Er lacht nur. Joshua bekommt nun langsam auch richtigen Hunger, mal ganz abgesehen davon, dass die Hitze durstig macht. Doch auf das Ei kann er wohl noch eine Weile warten. Wenn überhaupt.

13.15 Uhr: Inzwischen ist die normale Mittagspause weit überzogen. In der Pfanne zeigen sich erste Zeichen von gerinnendem Eiweiß. Das Eidotter schrumpelt jetzt vor sich hin. Aber Eierbraten kann man das immer noch nicht nennen. Wahrscheinlich hätte man wirklich Wachteleier nehmen müssen oder eine leichtere Pfanne. Oder gleich Alufolie als Bratunterlage. Oder vielleicht die Hitze am Spätnachmittag abwarten.

Fazit: Als Designerküche ist das „Hochbeetsitzelement" jedenfalls nicht wirklich zu gebrauchen.