Baubeginn für Grundschule St. Michael im Sommer 2018

Paderborn. Zwar wurde der Start der neuen Grundschule St. Michael auf das Schuljahr 2019/20 verschoben, dennoch nimmt das neuartige Projekt des Erzbistums immer konkretere Formen an. Mittlerweile wurde bei der Bezirksregierung Detmold der Antrag auf Genehmigung eingereicht. Baubeginn soll bereits im Sommer sein, so dass die ersten Schüler das neue Schulgebäude wohl im Sommer 2020 beziehen können. Insgesamt wird mit einer bis zu vierjährigen Bauphase gerechnet, deren Gesamtkosten bei 20 Millionen Euro liegen. Das pädagogische Konzept um die Kooperation von Schule und Dommusik sowie die baulichen Veränderungen des Geländes der beiden bestehenden Michaelsschulen (Realschule und Gymnasium) stellten die Verantwortlichen jetzt in einem Pressegespräch vor. Um mit einer neuen Grundschule an den Start gehen zu können, muss im Konzept bei der Bezirksregierung ein Alleinstellungsmerkmal vorgewiesen werden. Mit der Grundschule St. Michael biete das Erzbistum &bdquo;ein neues und einmaliges Schulkonzept" in Paderborn an, das auf vier Säulen fußt, sagte Rektorin im Kirchendienst Lioba Kolbe aus der Schulabteilung. Auflösung des 45-Minuten-Takts Die erste Säule ist der &bdquo;Rhythmisierte Ganztag". Er soll einen verlässlichen Schultag von 8 bis 16 Uhr bieten, in dem sich verlängerte Lern- und Pausenzeiten, Konzentrations- und Entspannungsphasen abwechseln. Möglich macht dies die Auflösung des 45-Minuten-Takts, so dass die Unterrichtseinheiten über den Tag unterschiedliche Längen haben. Unterrichtet werden sollen die Kinder in jahrgangsgemischten Lerngruppen von den Klassen 1 bis 4. Das gebe es im Kreis Paderborn mit Ausnahme der Montessorischulen sonst nicht. In jeder Lerngruppe seien alle Jahrgangsstufen ausgewogen vertreten. Dies biete für die Schüler zahlreiche Vorteile und Chancen, weil sie in eine bestehende Lerngemeinschaft hineinwachsen und sich aneinander orientieren könnten. Die Grundschule soll zweizügig sein mit 50 Kindern pro Jahrgang. Nach der 4. Klasse haben die Kinder ein Vorrecht bei der Anmeldung für die weiterführenden Michaelsschulen. Die dritte Säule ist die Verknüpfung der Schwerpunkte Musik und Religion. Angebunden an das Zukunftsbild des Erzbistums, soll die Grundschule ein pastoraler Ort sein, also ein offener Lern- und Erfahrungsort für den Glauben. So wird auch eine Schulseelsorgerin fest in den Ganztag eingebunden sein. Da es sich um eine katholische Schule handelt, müssen die Schüler natürlich auch katholisch getauft sein, bestätigte Monsignore Joachim Göbel, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Erzbischöflichen Generalvikariat. Es würden aber auch evangelisch getaufte und in Ausnahmen nicht-getaufte Kinder aufgenommen. Dies sei auch an den anderen Michaelsschulen der Fall. Der Prozentsatz nicht-katholischer Schüler liege dort etwa bei 15 bis 20 Prozent. Ziel der Zusammenarbeit der Grundschule mit der Dommusik sei es, allen Kindern durch eine fundierte vokale und musikalische Arbeit an der Grundschule den Weg in einen der Chöre am Dom zu ermöglichen, sagte Domkapellmeister Thomas Berning. Dazu sollen die Chorleiter regelmäßig die Schule besuchen, die Lehrer werden im vokal-musikalischen Bereich ausgebildet und der musikalische Lehrplan soll mit den Inhalten der Chöre am Dom abgestimmt werden. Berning verspricht sich von dem &bdquo;großartigen Projekt" eine zukunftssichernde Maßnahme, die das Eingangsniveau der Chöre noch verbessern soll. Innerstädtischer Schul-Campus Konzept und Schulgebäude sollen – als vierte Säule – eine Einheit bilden. Architekt Frank Hausmann hebt die &bdquo;einmalige Lage" für eine innerstädtische Schul-Campus-Situation hervor". Wie bereits berichtet, soll neben der neuen Grundschule auch ein komplett neues Musikforum entstehen. Das Schulgebäude selber werde keine klassische Flur-Schule, sondern biete auf zwei Lernetagen &bdquo;Heimaten" für vier Jahrgänge. Zudem wird eine Dreifach-Turnhalle gebaut, deren Dach begrünt ist und als Pausenfläche mit genutzt werden kann. Der Architekt verspricht, dass die Pausenhofgestaltung auch weiterhin &bdquo;grün und großzügig" sei. Die Flächenvorgaben pro Schüler würden sogar übertroffen. Anfang dieser Woche wurde bekanntgegeben, dass die Grundschule nicht 2018, sondern erst 2019 starten werde. Begründet wurde dies damit, dass es auf wichtige Fragen interessierter Eltern &bdquo;noch keine konkreten und verlässlichen Antworten geben kann". Dabei handelte es sich laut Joachim Göbel unter anderem um Fragen zur Randzeiten-Betreuung, zur Lehrerschaft sowie zu den örtlichen Gegebenheiten der Busdorfschule, die zum Auftakt genutzt werden soll. Eine weitere Schwierigkeit war, dass eine Schule keine Anmeldungen annehmen kann, solange die Genehmigung der Bezirksregierung noch nicht vorliegt. Die wird es aber bis zum Start der Anmeldephase im November noch nicht geben. Ein Jahr lang in der Busdorfschule Der Baubeginn für das Schulgebäude sowie die Turnhalle ist für den Sommer 2018 vorgesehen. Es wird mit einer etwa zweijährigen Bauzeit gerechnet. Im Anschluss wird die bestehende Sporthalle abgerissen und an ihrer Stelle das neue Musikforum errichtet. Der erste Jahrgang wird also für eine Übergangsfrist von einem Jahr in der Busdorfschule unterrichtet werden. Diese sei innen &bdquo;in einem sehr guten Zustand" versicherte Joachim Göbel. Natürlich werde der vorgesehene Trakt aber &bdquo;auf Grundschule getrimmt" und bereits die neue Austattung erhalten.

Meistgelesen