Paderborn

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Paderborner Stadtverwaltung am Marienplatz wird neu gebaut

Marode Teile der alten Stadtverwaltung sollen zu Gunsten eines Neubaus endgültig weichen. 
Um mehrere Funktionen zu vereinen, soll ein städtebaulich-architektonischer Wettbewerb die richtigen Vorschläge bringen

Sollen einem Neubau Platz machen: Die beiden früher für die Stadtverwaltung genutzten Gebäude an der Ecke von Am Abdinghof und Marienplatz. | © Reinhard Rohlf

Hans-Hermann Igges
17.06.2017 | 17.06.2017, 06:04

Paderborn. Für die leer stehenden Räume der ehemaligen Stadtverwaltung am Abdinghof bzw. dem Marienplatz sind wohl die Würfel gefallen: Nach eingehenden Kosten-Nutzen-Untersuchungen schlägt Bürgermeister Michael Dreier dem Rat dort einen Neubau unter anderem für den geplanten Bürger-Service vor. Eine auch mögliche Sanierung sei zwar um rund fünf Prozent billiger, gleichzeitig müsse man dann aber wohl Abstriche am Ergebnis machen, heißt es jetzt sinngemäß in einem entsprechenden Vorschlag.

Der Hauptausschuss des Stadtrates soll bereits am Dienstag, 21. Juni, über anfallende Planungskosten entscheiden. Vorgesehen sind 100.000 Euro für einen offenen zweistufigen städtebaulich-architektonischen Wettbewerb sowie 70.000 Euro für vorbereitende Untersuchungen für ein integriertes Stadtentwicklungskonzept. Dieses ist wichtig für Landeszuschüsse. Ein solches gibt es zwar bereits – darin sind aber Bereiche wie der Franz-Stock-Platz und die Gutenbergstraße, die jetzt unter Denkmalschutz gestellt wurden, enthalten. In dem neuen Konzept sollen insgesamt außerdem die Bereiche am Abdinghof, der Marienplatz, die Alanbrooke-Kaserne, die Erweiterung der Kulturwerkstatt, der Bereich der Königsplätze zwischen Königstraße und Westernmauer sowie städtebauliche Begleitmaßnahmen im Falle einer Umsiedlung des Zentralen Busbahnhofes an die Westernmauer enthalten sein. Das Konzept soll im Sommer 2018 beim Land eingereicht werden, um 2019 die erste Förderung zu bekommen.

Für den geplanten Mix aus Bürgerservice, Dienststellen der Stadtverwaltung und ein Dienstleistungsangebot Dritter tauge die Substanz der beiden Gebäude an der Ecke Marienstraße / Am Abdinghof nicht, heißt es. Manko seien Grundrisse, Brandschutz und die derzeit 16 Geschossebenen – ein Riesenproblem für die unbedingt nötige Barrierefreiheit. Welche zusätzlichen Nutzungen dort untergebracht werden, darüber werde derzeit noch gesprochen, heißt es. Saniert werden sollen auch die Gebäude Marienplatz 2 und 2a (Heisingsches Haus und Verkehrsverein). Insgesamt handele es sich bei den Ausschreibungen für den Architektenwettbewerb um ein Bauvolumen von 8.800 Quadratmetern.

Ein weiterer Neubau am Marienplatz würde einen vorläufigen Schlussakkord für eine Runderneuerung der Bausubstanz rund um den Platz setzen. Diese begann 2005 mit dem Thalia-Gebäude, 2007 gefolgt vom Neubau am Marienplatz 7 und 2016/17 am Marienplatz 18.