Paderborn

Turmfriedhof wird in Schloß Neuhaus vorgestellt

Christus-Kirche: Einen ersten Entwurf gibt es am Sonntag, 5. Februar, zu sehen. Es besteht bereits großes Interesse an Urnenplätzen im geplanten Kolumbarium

So könnte er aussehen: (v. l.) Wolfgang Benesch, Angelika Foth-Berhorst, Götz Langer und Pfarrer Oliver Peters bereiten die Vorstellung des Turmfriedhofs vor. | © Barbara Schmeling

01.02.2017 | 01.02.2017, 14:24

Paderborn-Schloß Neuhaus. Die evangelische Kirchengemeinde Schloß Neuhaus stellt am Sonntag, 5. Februar, den aktuellen Entwurf des Turmfriedhofs vor. Interessierte können sich um 10.30 Uhr in der Christus-Kirche die Entwurfsidee des Paderborner Achitekturbüros Puls + Stratmann anschauen. Zusätzlich werden die Konzepte für den Turmfriedhof präsentiert, und es können Fragen zum Projekt gestellt werden.

„Wir sind auch in der jetzigen Planungsphase noch für alle Anregungen offen", betont Gemeindepfarrer Oliver Peters. Hohes Interesse vermutet er bei den inzwischen über 120 Interessenten, die sich bereits vorab zum Erwerb eines Urnenplatzes bereit erklärt haben.

Aber das Projekt sei für jeden in der Gemeinde und darüber hinaus von Bedeutung – egal ob evangelisch, katholisch oder auch gar keiner Kirche angehörend. Jeder weitere Interessent, der sich für einen Erwerb eines Urnenplatzes entscheidet, helfe, der Realisierung des Turmes näher zu kommen, so Pfarrer Peters.

Kolumbarium

Seit dem Abriss des baufälligen alten Turmes kümmert sich der Turmbauverein um seinen Auftrag, einen neuen Turm zu bauen. „Finanzielle Hilfen für einen Kirchturm konnten und können wir nicht erwarten", weiß Kirchmeister Götz Langer. Nur über das Sammeln von Spenden müsste der Verein noch viele Jahrzehnte auf eine Lösung warten.

Der Verein hat daher in Abstimmung mit der Gemeinde, dem Kreiskirchenamt und der Landeskirche die Errichtung eines Turmfriedhofs angeschoben, in dem künftig Urnen beigesetzt werden: ein sogenanntes Kolumbarium. Über den Verkauf dieser Urnenplätze wird der Turm finanziert.

Weil die Glocken der Gemeindekirche, seit 2008 in Räumen der britischen Streitkräfte zwischengelagert, zum Turmfriedhof-Konzept gehören, wird die Christus-Kirche an alter Stelle auch wieder die Kirchturm-Funktion erhalten – mit Glocken und Turmuhr. Ursprünglich war daran gedacht worden, den Turm wesentlich in der bekannten Form wieder aufzubauen.

Wegen spezieller Anforderungen der Landeskirche an einen Turmfriedhof wie öffentliche Zugänglichkeit und Fahrstuhl war das in den vorhandenen Abmessungen nicht möglich.

Die Gestalt-Idee des Architekten Ludger Stratmann und seines Teams überzeugte die Mitglieder des Turmbauvereins sofort. Der Turm orientiert sich zur Bielefelder Straße und dem Vorplatz der Kirche hin äußerlich am Aussehen der Christus-Kirche. Er schützt und stützt so den nordöstlich dahinter aufragenden weißen Turmfriedhof, hinter dem die Rasenfläche vor dem Gemeindezentrum als Gedächtnisgarten neu gestaltet und genutzt werden soll.

Finanzierbarkeit

Die Turmerbauer betonen dabei, dass vor einem Baubeschluss noch die kirchenaufsichtlichen Genehmigungen und dabei insbesondere der Nachweis der Finanzierbarkeit liegen. „Das ist alles vorbesprochen, aber erst entscheidbar, wenn belastbare Kosten für den Bau ermittelt wurden", erläutert Turmbau-Geschäftsführer Wolfgang Benesch.

Die bislang gesammelten Spenden reichten jetzt aus, die Planung bis zu genau diesem Punkt der qualifizierten Kostenermittlung zu finanzieren. Sobald die Freigabe des Projektes erwirkt sei, wird die Realisierung des für Schloß Neuhaus auch städtebaulich wichtigen Vorhabens unverzüglich eingeleitet.