Paderborn

Universität Paderborn: Unikat der Genderforschung

Wissenschaftsministern Svenja Schulze eröffnet Zentrum für die Erforschung der Geschichte von Philosophinnen und Wissenschaftlerinnen

Freude zur Eröffnung: Barry Smith (v. l.), Festrednerin. Mary Ellen Waithe, Klaus Mainzer, Uni-Vizepräsidentin Simone Probst, Saffet Babür, Leiterin Ruth Hagengruber und Ministerin Svenja Schulze. | © Marc Köppelmann

26.10.2016 | 26.10.2016, 06:01

Paderborn. Die Uni Paderborn hat ein weiteres Unikat: Das erste internationale Center "History of Women Philosophers and Scientists" (HWPS) wurde jetzt von NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze eröffnet. Das Center widmet sich der Erforschung der Geschichte von Wissenschaftlerinnen und Philosophinnen. Das Land finanziert das Zentrum mit 1,3 Millionen Euro.

Svenja Schulze: "Ich bin mir sicher, dass das Center international die historischen Leitungen von Frauen in der Wissenschaft sichtbar machen wird und sehr stolz, dass wir die Ersten sind." "Das Zentrum passt in die Philosophie der Universität und es passt perfekt zu unserer Hochschule", lobt Simone Probst, Vizepräsidentin für Wirtschafts- und Personalverwaltung. Volker Peckhaus, Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften: "Ich bin stolz darauf, dass Jahre interdisziplinärer Arbeit im Bereich der Philosophinnen jetzt gekrönt werden. Wir können nun auch international zeigen, was Paderborn kann - sowohl als Vorreiter in der Forschung zur Geschichte von Wissenschaftlerinnen und Philosophinnen, als auch im Bereich Gender."

Ruth Hagengruber, Leiterin des Instituts: "Die Geschichte der Philosophinnen geht genauso weit zurück wie die der Philosophen - aber nur die einen sind präsent: Das gilt es zu ändern." Das gewonnene Wissen werde in Zukunft noch stärker in die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern einfließen. Diese seien die größten Multiplikatoren. Das gesammelte Wissen solle später in einer großen, digitalen Enzyklopädie zusammengefasst werden.

Im Rahmen des HWPS werden sechs Forschungsstellen eingerichtet. Im Besonderen widmet sich das Institut der Untersuchung der Schriften der Frauen des 18. Jahrhunderts und der frühen Phänomenologinnen. Mit Kooperationspartnern aus Australien, Israel, Kanada, den USA und einem europäischen Netzwerk in Finnland, Frankreich, Island, Italien, Kroatien, Spanien, der Türkei und Ungarn, sei es ein Ziel, die Vernetzung mit Interessierten zu festigen. Der Lehr- und Forschungsbereich "History of Women Philosophers and Scientists" entstand bereits 2006 unter der Leitung von Hagengruber. "Ein großer Wunsch, auch an die Politik, ist ein digitales Archiv für alle Kulturgüter. Der Bedarf an einer digitalen Sammlung aller Schriften von Philosophinnen ist groß", so Ruth Hagengruber.