Paderborn

In Paderborn rollt Spendenaktion für Haiti an

Hurrikan wirft Haiti wieder in absolute Not zurück. Biohaus-Stiftung organisiert dringend benötigte Hilfe

Chaos: Der Südwesten und Westen Haitis wurde besonders hart getroffen und war mehrere Tage komplett von der Außenwelt abgeschnitten, da auf der einzigen Verbindungsstrasse die Brücke über den Fluss La Digue weggerissen wurde wie das Foto zeigt. | © HPE Aquin

09.10.2016 | 09.10.2016, 11:00

Paderborn. Verheerende Schäden hat der Hurrikan Matthew vor allem in Haiti angerichtet. Nach Angaben der lokalen Behörden fielen dem Megasturm schon weit über 300 Menschen zum Opfer. Dazu kommen über 350.000 Menschen, die alles verloren haben und die nirgends zu schlafen, kein Wasser, keine Kleidung, Decken und Nahrung haben. Mehr als 21.000 Haitianer wurden in Notunterkünften wie Schulen und Kirchen untergebracht. Für das ganze Land gilt, dass Haiti durch die verheerenden Schäden zurück geworfen ist auf den Stand nach dem Erdbeben 2010. Infolge der Schäden und der katastrophalen Lebensbedingungen werden schon bald zahlreiche Cholera-Fälle auftauchen, und die Erfahrung zeigt, wie tödlich diese sein kann.

Getroffen wurde auch die kleine Küstenstadt Aquin, zu der die Paderborner Biohaus-Stiftung seit Jahren enge Kontakte hat und dort u.a. mit Instrumenten- und Geldspenden Gemeinwesenarbeit der haitianischen Organisation HPE unterstützt. Zusammen mit der Aiphoria-Stiftung aus Paderborn finanziert sie seit knapp einem Jahr eine Entwicklungshelferinnenstelle für die Deutsch-Haitianerin Claudette Coulanges. Diese hat schon aus dem verwüsteten Haiti erste Informationen per Skype und Email an die Freunde in Deutschland schicken können: "Alle unsere HPE-Leute in Aquin haben überlebt und sind unverletzt. HPE hatte sich gut vorbereitet und alle in Sicherheit gebracht. Aber alle Bäume in und um Aquin sind entlaubt oder weg, wohl alle Blechdächer sind weggeflogen, fast alle nach dem Erdbeben gebauten Häuser sind betroffen und praktisch nicht bewohnbar", berichtete Claudette Coulanges per Skype. "Fast alle Anpflanzungen (Bananenplantagen u.ä.) sind zerstört, es gibt bald nichts mehr zu essen. Den Menschen fehlt es an allem, aber Essen ist das wichtigste im Moment."

Aber Claudette Coulanges hat mit dem HPE-Team in Aquin eine Idee: "Schon am Montag hatten wir Brot und Erdnussbutter an Menschen, die evakuiert wurden, verteilt. Unsere Idee ist jetzt, mit einigen Frauen in der Stadt, die die Garküche haben, einen Notküche einzurichten. Wir versuchen, an Kinder und ältere Menschen Essen zu verteilen."

Gottseidank ist mittlerweile auch eine Notbrücke über den La Digue gebaut worden, so dass Hilfslieferungen wieder in die betroffenen Gebiete durchkommen, eben auch Lebensmittel für die Notküche in Aquin. "Doch das Wenige, was jetzt zu bekommen ist", sagt Claudette Coulanges, "ist teuer. Das können wir nur schaffen, wenn wir Hilfe und finanzielle Unterstützung bekommen."

Die Biohaus-Stiftung hat sofort einen Spendentopf "Notküche Aquin" eingerichtet und spontan 2.500 Euro für diesen Zweck auf den Weg nach Haiti gebracht. Die Aiphoria-Stiftung packte 500 Euro dazu. Jetzt hoffen die Organisatoren auf Spenden aus der Bevölkerung des Paderborner Landes für die hart getroffenen Menschen in Aquin, die diesem Beispiel folgen können und auch Geld für die Notküche sammeln.

Dies sollte überwiesen werden auf das Konto der Biohaus-Stiftung bei der GLS Gemeinschaftsbank eG Bochum, IBAN: DE16 4306 0967 4092 8583 00 mit dem Verwendungszweck "Notküche Aquin".

Die Stiftung kann auf Wunsch Spendenquittungen ausstellen (für Überweisungen mit Adressangabe).